Helgoland als Service-Stützpunkt für Offshore-Windparks
Die drei Windenergie-Unternehmen WindMW, E.ON und RWE Innogy sehen Helgoland als ideale Basis für ihre neuen großen Offshore-Windparks, die zwischen 2012 und 2015 in der Nordsee entstehen sollen. Von hier aus wollen sie die bis zu 35 Kilometer nördlich der Hochseeinsel geplanten 208 Windturbinen betreiben und warten.
Insgesamt 80 Windkraftanlagen will die WindMW in ihren beiden Windparks Meerwind Süd und Ost errichten. Ebenfalls 80 Anlagen sieht E.ON im Park Amrumbank West vor. Hinzu kommt RWE mit 48 Windkraftwerken für den Park Nordsee-Ost. Aufgrund dieser Planungen wird allein auf Helgoland mit einem Investitionsvolumen von etwa 30 Millionen Euro gerechnet.
Langfristiges Engagement
Auf einer am Südhafen gelegenen Gewerbefläche will die WindMW GmbH eine 1.600 Quadratmeter große Halle bauen. Um ihre Mitarbeiter und Gäste zu beherbergen, haben die Bremerhavener für zehn Jahre das Hotel Atoll angemietet. E.ON beabsichtigt auf Helgoland ein Betriebsgebäude und einen Hangar zu errichten. Das Unternehmen unterzeichnete für sein Engagement auf Deutschland einziger Hochseeinsel einen 28-Jahres-Vertrag. RWE hat sich Ende 2011 schon Nutzungsflächen im Binnenhafen gesichert, die bis zur Fertigstellung ihrer Servicestation am Südhafen als Interimsstandort auch für den Bau von „Nordsee Ost“ genutzt werden sollen. Zudem sind neue Gebäude als Mitarbeiter-Unterkunft geplant. Langfristig sollen für Wartung und Betrieb des Windparks „Nordsee Ost“ zwischen 30 bis 50 Monteure von Helgoland aus arbeiten. Insgesamt erhoffen sich die Helgoländer durch die Investitionen rund 150 neue Arbeitsplätze.
Land gibt 11,5 Millionen Euro
Für die Landesregierung ist Helgoland ein wichtiger Faktor in der schleswig-holsteinischen Offshore-Strategie. So wird das Land für die Herrichtung der Gewerbeflächen und den Ausbau des Südhafens 11,5 Millionen Euro aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft zur Verfügung stellen. Die Vorhaben kommen auch dem Fracht- und Personenverkehr für die Insel zugute. Ebenso wird das 1.300 Einwohner zählende Helgoland von Gewerbesteuereinnahmen und zusätzlichen Übernachtungen profitieren.