Hiller-Ohm: Für gute Ausbildung im Gastgewerbe!
Der aktuelle Berufsbildungsbericht 2013 enthält unübersehbare Warnsignale für das Gastgewerbe: Jede zweite angehende Restaurantfachkraft löst den Ausbildungsvertrag vorzeitig auf, gleiches gilt für Köchinnen und Köche. Auch der DGB-Ausbildungsreport weist Jahr für Jahr auf große Probleme für viele Auszubildende im Hotel- und Gaststättenbereich hin. Künftige Hotel- und Restaurantfachleute bewerten ihre Ausbildung darin seit langem am schlechtesten. Die SPD-Bundestagsfraktion bringt heute einen Antrag in den Bundestag ein, der die Ausbildungssituation im Hotel- und Gaststättengewerbe verbessern soll. Dazu erklärt die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm als zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion:
„Angehende Fachkräfte brauchen dringend bessere Ausbildungsbedingungen im Gastgewerbe. Es besteht großer Handlungsbedarf. Ausbildungsfremde Tätigkeiten, nicht bezahlte Überstunden, mangelnde Freistellung zur Prüfung – kein Wunder, dass viele Azubis der Branche den Rücken kehren und Schulabgänger von vornherein andere Berufswege einschlagen. Bereits jetzt können viele Ausbildungsplätze in Restaurants und Küchen – auch in Lübeck und ganz Schleswig-Holstein – nicht besetzt werden.
Das Gastgewerbe muss insgesamt attraktiver werden, will es den eigenen Nachwuchs dauerhaft sichern. Junge Menschen dürfen nicht als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Gute Bezahlung und bessere Ausbildungsqualität sind nötig – genau wie attraktive Berufsperspektiven. Jeder Zweite im Gastgewerbe hält sich mit einem Minijob oder kurzfristiger Saisonarbeit über Wasser. Über 150.000 Beschäftigte sind zusätzlich auf Arbeitslosengeld II angewiesen, um ihre Existenz zu sichern – mehr als jeder Dritte von ihnen sogar trotz sozialversicherungspflichtiger Arbeit.
Während die schwarz-gelbe Bundesregierung die Probleme ignoriert, fordern wir in unserem Antrag ernsthafte Kontrollen der Einhaltung des Jugendarbeitsschutzgesetzes, Maßnahmen zur Qualitätssicherung in den Ausbildungsbetrieben sowie eine Mindestausbildungsvergütung. Die SPD setzt sich zudem dafür ein, dass atypische Arbeitsverhältnisse wie Minijobs und Befristungen zurückgedrängt werden. Nur so gibt es gute Zukunftsperspektiven im Gastgewerbe. Das ist zugleich ein wesentlicher Baustein, um den Tourismus, der mit einem Bruttoumsatz von 675 Millionen Euro wichtiger Wirtschaftsfaktor in Lübeck ist, weiter zu stärken.“