Hiller-Ohm: Kulturtourismus stärkt die Regionen
Die SPD-Bundestagsfraktion will den Kulturtourismus in Deutschland stärken. Dazu bringen die Koalitionsfraktionen in der heutigen Bundestagsdebatte einen Antrag ein, den die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) federführend erarbeitet hat. Ziel ist eine von der Bundesregierung koordinierte „Initiative Kulturtourismus in den Regionen“, mit der Kultur und Tourismus zum gegenseitigen Nutzen enger vernetzt und vorbildhafte kulturtouristische Projekte gefördert werden. Dazu erklärt Hiller-Ohm, die heute in ihrer Bundestagsrede als tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion den Antrag vorstellt:
„Deutschland verfügt über eine beeindruckende Kulturlandschaft mit bundesweit tausenden Museen, mehr als 800 Theatern und Opernhäusern, zahlreichen Festivals, Industriekultur und einem umfangreichen baugeschichtlichen Erbe, das vielfach zum Weltkulturerbe zählt. Lübeck hat hier mit seiner einmaligen Altstadt besonders viel zu bieten. Deutschland ist inzwischen Kulturreiseziel Nummer eins in Europa – vor Frankreich und Italien. Seit Jahren boomt der Tourismus – aber vor allem in den Großstädten. Lübeck hat als ‚Kulturhauptstadt des Nordens‘ erneut bei den Übernachtungszahlen zulegen können – zum 13. Mal in Folge! Ich freue mich, dass das Lübeckmarketing jetzt im Zuge der Jahrhundertausstellung ‚Lübeck 1500‘ noch stärker auf Kulturtourismus setzt – es wird sich auszahlen.
Ländlich geprägte Regionen – auch in Schleswig-Holstein – haben es durch kleinteilige kommunale Strukturen oftmals schwerer, Kirchturmdenken zu überwinden und die Region gemeinsam gewinnbringend touristisch zu vermarkten. Wir wollen, dass auch diese Regionen Potentiale, die der Kulturtourismus bietet, besser nutzen können. Denn das regionale Kulturangebot bietet oft wertvolle Alleinstellungsmerkmale, um Gäste zu gewinnen. Kultureinrichtungen können zugleich von neuen Zielgruppen, mehr Besucherinnen und Besuchern und einer breiteren Wahrnehmung profitieren. Mit unserer Initiative wollen wir Kultureinrichtungen, Tourismusanbieter und Marketingorganisationen besser vernetzen und eine Plattform für strategisches kulturtouristisches Marketing entwickeln. Dazu sollen Bund, Länder und Kommunen sowie Verbände und Initiativen zusammenarbeiten. Mit einem Bundeswettbewerb sollen kulturtouristische Projekte vor allem im ländlichen Raum initiiert werden. Insbesondere überregionale kulturtouristische Projekte wollen wir modellhaft in jedem Bundesland fördern, wenn sie besonders innovativ sind und einen barrierefreien Ansatz verfolgen. Das können auch Stadt-Land-Kooperationen sein. Ein tolles Vorbild dafür ist das seit vielen Jahren erfolgreiche Schleswig-Holstein Musikfestival.
Mit unserer Initiative bringen wir den Kulturtourismus bundesweit voran und geben vielen Regionen neue Perspektiven. Ich begrüße, dass die Bundesregierung bereits tätig wird und mit einer Studie zur Schnittstelle von Kultur und Tourismus und in Form von kulturtouristischen Modellprojekten insbesondere ländliche Räume touristisch stärken will.“