Hiller-Ohm: Selbstbestimmung und Teilhabe bis ins hohe Alter!
Die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) verbrachte einen Praxistag im Katharina-von-Bora-Betagtenhaus der Vorwerker Diakonie in Lübeck und fordert mehr Geld für eine Pflegereform, die mehr Selbstbestimmung und Teilhabe bis ins hohe Alter ermöglicht. Hiller-Ohm erklärt dazu:„Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen, dass Pflegebedürftige möglichst selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dazu gehört zum einen der Wunsch vieler Pflegebedürftiger, so lange wie möglich in einer eigenen Wohnung zu leben und dort nach ihren Bedürfnissen unterstützt zu werden. Dafür braucht es dringend neue Konzepte und politischen Willen!Zum anderen gehört dazu, dass auch die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen als Menschen mit Kompetenzen, Rechten und berechtigten Bedürfnissen wahrgenommen werden. Im Katharina-von-Bora-Betagtenhaus werden die alten und zum Teil dementen Menschen von den Pflegekräften liebevoll und individuell umsorgt. Ich freue mich, das miterlebt haben zu dürfen.
Aber oft seien es die Rahmenbedingungen, die es den Pflegekräften schwermachten, so Bewohnerfürsprecher Detlef Hardt beim Praxistag im Betagtenhaus. Die Personaldecke sei in vielen Einrichtungen für eine individuelle Betreuung zu dünn.
Gerade die Aspekte der Pflege, die sich nicht aufs Körperliche beziehen, leiden darunter. Die SPD fordert daher, dass nicht mehr nur wenige „Verrichtungen“ der Maßstab für die Bemessung der Pflegeleistungen sein sollen, sondern die Einschränkung der Selbständigkeit. Immer das Ziel vor Augen, die verbliebenen Alltagskompetenzen zu erhalten und zu stärken. Es muss um den einzelnen Menschen und seine Bedürfnisse gehen! Vieles wird heute von Ehrenamtlichen wie Bewohnerfürsprecher Hardt geleistet. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Die Unionsparteien wollen jetzt rund zwei Milliarden Euro für eine Reform der Pflegeversicherung ausgeben. Das ist zu wenig. Wenn mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs viele besser und niemand schlechter gestellt werden sollen, so kostet das nach den Berechnungen des Pflegebeirats etwa 4,2 Milliarden Euro. Mit Sparwahn und runden Tischen kommen wir beim Thema Pflege nicht weiter. Wir müssen Nägel mit Köpfen machen!
Alle Menschen müssen den gleichen Zugang zu einer hochwertigen pflegerischen und medizinischen Versorgung haben. Alle Menschen müssen selbstbestimmt leben und teilhaben können.
Wir wollen in der nächsten Legislaturperiode die gleiche Gesundheits- und Pflegeversorgung als soziales Recht für alle Bürgerinnen und Bürger durchsetzen. Mit einer solidarisch finanzierten Bürgerversicherung werden wir Gesundheit und Pflege auf eine gerechte, solide und zukunftsfeste Grundlage stellen.“