HL/OH – Kreisgebiet: Polizei war am Vatertag voll ausgebucht
Der Himmelfahrtstag, 17. Mai 2012, bescherte der Polizei viel Arbeit und zwei verletzte Kollegen. Die extra für den Tag eingesetzten Beamten wurden alle gebraucht und auch die Einsatzhundertschaft musste noch unterstützen:
Ostholstein: Für den Bereich Ostholstein kann gesagt werden, dass die Lage überschaubar blieb. Es kam zwar zu diversen Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Beleidigungen und Alkohol bedingen Ausfällen. Einige Personen wurden in Gewahrsam genommen. Ein Großaufgebot der Polizei war hier aber nicht von Nöten. Leider wurden bei einem Einsatz jedoch zwei Polizeibeamte verletzt. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizeizentralstation Timmendorfer Strand war nach Neustadt i.H. gerufen worden, da dort Unterstützung benötigt wurde. Gegen 22.15 Uhr sollte eine Polizei bekannte Frau nach einer Sachbeschädigung in Gewahrsam genommen werden. Sie leistete dabei jedoch so heftigen Widerstand, dass sie die beiden Timmendorfer Beamten so stark an den Beinen verletzte, dass einer von ihnen im Krankenhaus behandelt werden musste. Die 33-Jährige musste daraufhin nicht nur in einer Zelle ausnüchtern. Ihr wurde auch eine Blutprobe entnommen, um festzustellen unter welchem Drogen- und/oder Alkoholeinfluss sie gestanden hat. Die beiden verletzten Polizeibeamten sind zurzeit nicht dienstfähig.
Hansestadt Lübeck
Auch in der Hansestadt wurde der Vatertag begangen. Von gefeiert kann in vielen Fällen jedoch nicht gesprochen werden. Ab etwa 14 Uhr hatte die Polizei allen Hände voll zu tun. Auch hier kam es zu diversen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Beleidigungen. Einsatzschwerpunkte waren unter anderem die Hüxwiese und der Holstentorvorplatz. Es wurde insgesamt viel Alkohol konsumiert. Die Stimmung war oftmals ausgesprochen aggressiv.
So kam es im Bereich Travemünde zu Gewahrsamnahmen. Fußballanhänger hatten den Vatertag zunächst dort begonnen und wollten abends das Fußballspiel zwischen dem VfB Lübeck und ETSV Weiche Flensburg anschauen. Dazu kam es jedoch nicht. Nachdem aus der Gruppe heraus pyrotechnische Gegenstände und Flaschen geworfen worden waren, wurden 21 Männer in Gewahrsam genommen. Sie mussten dann auf Grund eines Richterbeschlusses bis gegen 21.30 Uhr in den Zellen des Lübecker Behördenhochhauses bleiben.
Weitere so genannte Fußballanhänger hatten dann noch einen Auseinandersetzung auf dem Rasenplatz vor dem Holstentor mit einer anderen Personengruppe. Als die Polizei am Einsatzort eintraf, verstreuten sich die Leute jedoch schnell, so dass es dort zu keinen Gewahrsamnahmen kam.
Insgesamt wurden Lübeck am gestrigen Tag 25 Personen in Gewahrsam genommen. Dabei handelte es sich ausschließlich um Personen, die zur Verhinderung weiterer Straftaten mitgenommen wurden. Es war niemand dabei, der sich einer so genannten hilflosen Lage befand.
Insgesamt kann an dieser Stelle zusammengefasst werden, dass alle Polizeikräfte, die am gestrigen Tag eingesetzt waren, auch wirklich gebraucht wurden. Selbst Kräfte aus der Ersten Einsatzhundertschaft aus Eutin, die einen anderen Einsatz beendet hatte, unterstützen noch in Lübeck.
Auch ist festzustellen, dass die Einsätze sich bis in die Nachtstunden hinzogen. Erfahrungsgemäß ist es oft am Vatertag ab etwa 18 Uhr aus polizeilicher Sicht ruhiger. Das kann für den diesjährigen Feiertag nicht gesagt werden. Die Einsatzdichte blieb bis nach Mitternacht stetig hoch.
Trotz all der unangenehmen Vorkommnisse trafen die Beamten aber auch immer wieder auf Gruppen und Familien, die den Sinn des Feiertages erfasst haben und es so auch zu positiven Begegnungen kam.