Hofmann fordert in Lübeck sichere Arbeit und stabile Einkommen
Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, hat in Lübeck vor steigenden Belastungen und zunehmenden Leistungsdruck für die Beschäftigten durch ausufernde Arbeitszeiten, die Ausweitung von Schichtarbeit und den Verfall von Arbeitszeiten gewarnt. „Es ist unerträglich, dass Arbeitszeit einfach verfällt oder gekappt wird. Die Anerkennung des Werts der Arbeit beginnt damit, dass sie erfasst und vergütet wird“, sagte Hofmann. Das gelte gerade für die, die ganz unten in der Einkommensskala rangierten und jetzt endlich den Anspruch auf einen Mindestlohn hätten. Von der Einführung des Mindestlohnes profitierten 3,7 Millionen Beschäftigte, die bisher mit Dumpinglöhnen von weniger als 8,50 Euro pro Stunde abgespeist wurden. „Damit können mehr Menschen von ihrer Hände Arbeit leben und sind nicht mehr auf weitere Unterstützung angewiesen“, sagte Hofmann.
Das Motto des 1. Mai „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir“ heißt für Hofmann, den Wandel der Arbeit vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und Megatrends zu erkennen und für und mit den Beschäftigten zu gestalten. Industrie 4.0 sei das Schlagwort für die Digitalisierung der Arbeit in den Büros und in den Werkshallen. Er forderte eine neue Humanisierungspolitik, um die Chancen der Industrie 4.0 zu nutzen. „Bildung und Qualifizierung sind dabei Schlüsselfragen. Wir haben in der letzten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mit der tariflichen Bildungsteilzeit eine erste Antwort darauf gegeben, wie Weiterbildung künftig auch aussehen kann“, sagte Hofmann.
Geiken wirbt für Tarifverträge in Neubrandenburg
Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, sicherte den Beschäftigten die Unterstützung der Gewerkschaft zu, die sich bei Hanse Yachts in Greifswald, Semcoglas in Neubrandenburg, dem Autohaus Krüll in Rostock und in vielen anderen Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern für faire Löhne durch Tarifverträge einsetzen: „Die Zeit, dass Mecklenburg-Vorpommern der billige Jakob in Deutschland ist, muss vorbei sein. Wir wollen Entgelte, die zum Leben reichen“, sagte er auf der Kundgebung in Neubrandenburg.
Geiken erinnerte auch an die jüngsten Erfolge der Gewerkschaften: „Die Rente mit 63, der Mindestlohn und die geplanten Neuregelungen zu Leiharbeit und Werkverträgen zeigen: Wir können mit unserer Kraft etwas bewegen.“ Er verurteilte die Nazi-Demonstrationen zum 1. Mai: „Rassismus hat in unserer Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts zu suchen“, so der Gewerkschafter.
Schulz wirbt in Aurich für Mitbestimmung in der Windindustrie
„Die Energiewende ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte Deutschlands“, sagte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Freitag in Aurich. Die IG Metall setze sich für eine leistungsstarke und wachsende Windindustrie ein, in der faire Arbeitsbedingungen herrschen. „Grüne Arbeitsplätze und gute Arbeit – das ist der Erfolgsfaktor. Dazu braucht es die Beteiligung und Mitbestimmung der Beschäftigten. Gute Arbeit und betriebliche Mitbestimmung müssen selbstverständliche Voraussetzungen in der Windindustrie werden“, forderte Schulz.