HSH Nordbank: Wir vermissen einen klaren Schnitt
HSH Nordbank: Wir vermissen einen klaren Schnitt
Zu den heutigen Entscheidungen des Aufsichtsrates der HSH Nordbank erklärt der Obmann der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, Thorsten Fürter:
Im Interesse aller SteuerzahlerInnen Schleswig-Holsteins drücken wir dem designierten Vorstandsvorsitzenden Paul Lerbinger die Daumen, dass er die HSH Nordbank aus dem Skandalsumpf hinaus in ruhigere Gewässer und eine erfolgreiche Zukunft führt. Toi, toi, toi – und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!Nicht nachvollziehbar ist hingegen die Entscheidung des Aufsichtrates, Dirk Jens Nonnenmacher nicht sofort von dem Posten des Vorstandsvorsitzenden zu entbinden. Bis zuletzt hat die Landesregierung die anstehende Trennung von Herrn Nonnenmacher damit begründet, dass das Vertrauensverhältnis zu ihm im Angesicht der zahlreichen Affären nachhaltig zerstört ist. Wenn das so ist, muss die Trennung umgehend herbeigeführt werden. Wir vermissen einen klaren Schnitt. Indem er seinen Adlatus Nonnenmacher bis zur letzten Sekunde an der Spitze des Vorstandes hält, will der Aufsichtsratsvorsitzende Kopper den Landesregierungen zeigen, wer bei der HSH Nordbank die Hosen anhat.
Zu der Frage einer möglichen Abfindung für Prof. Nonnenmacher wollte sich die HSH nicht äußern, obwohl gerade dieser Punkt von großem öffentlichem Interesse ist. Dies zeigt wieder einmal, dass das Kommunikationsverhalten der Bank dringend verändert werden muss.
Eine fette Abfindung für Herrn Nonnenmacher wäre nicht vermittelbar. Mit jedem Tag, der ungenutzt verstreicht, wird es schwieriger, eine solche für Herr Nonnenmacher zu verhindern. Es ist unanständig von der schwarz-gelben Koalition, bei der möglichen Millionenabfindung für Herrn Nonnenmacher tatenlos zuzusehen und am gleichen Tag im Landtag den Blinden das Blindengeld zu halbieren.