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Politik & Wirtschaft

Hwk Lübeck – Vollversammlung-Weichen für die Zukunft gestellt

Auf der Dezembervollversammlung der Handwerkskammer Lübeck konnte Elektroinstallateurmeister und Gas- und Wasserinstallateurmeister Günther Stapelfeldt auf ein – nicht nur wirtschaftlich – erfolgreiches erstes Jahr seiner Präsidentschaft zurückblicken. Sorge bereiten dem Handwerk allerdings weiterhin die Pläne der Europäischen Kommission zur Berufsreglementierung. Neben den Beratungen über den Haushalt 2015 stellte das Parlament des Handwerks die Weichen für eine umfassende Modernisierung der Berufsbildungsstätten und des Fortbildungszentrums der Kammer Lübeck.

Für weite Bereiche des Handwerks im Kammerbezirk Lübeck war das Jahr 2014 ein wirtschaftlich gutes Jahr. In der aktuellen Konjunkturumfrage beurteilen 94 % der Betriebe ihre Lage als gut oder zumindest befriedigend. „Für das Handwerk gibt es keinen Grund, schwarz zu sehen“, erklärte Präsident Stapelfeldt. In seinem Bericht an die Vollversammlung lobte Stapelfeldt und verwies auf die hohe Ausbildungsbereitschaft seiner Handwerkskolleginnen und -kollegen und die vielfältigen Anstrengungen der Kammer, um die Zahl der neuen Lehrverträge im Kammerbezirk auch trotz sinkender Schulabgängerzahlen im nächsten Jahr weitgehend stabil zu halten.

Rückblickend auf seine ersten sieben Monate im Amt bedankte sich Stapelfeldt bei der Vollversammlung für die gute Zusammenarbeit: „Beim Amtsantritt habe ich gesagt, dass meine Hauptaufgabe in der Interessenvertretung des Handwerks liegt, genauer gesagt, in der Vertretung aller Menschen, die im Handwerk tätig sind. Dies sind die Betriebsinhaber selbst, aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Lehrlinge. In der Interessenvertretung könne man zwar selten große öffentliche Erfolge feiern, umso mehr freue es ihn, dass es dem Handwerk gelungen sei, das Thema Betriebsübergabe auf die politische Tagesordnung in Schleswig-Holstein zu setzen. Neben der Fachkräftesicherung bleibt dies unser TOP Thema für 2015. „Ich habe die Zeit auch genutzt, um die Sorgen und Nöte unserer Mitglieder in den einzelnen Handwerken und Regionen unseres Kammerbezirks noch besser kennenzulernen“, so Stapelfeldt weiter.

Meisterbrief als Zulassungsvoraussetzung für die Selbständigkeit

Unverständnis herrscht im Handwerk weiterhin hinsichtlich der Bestrebungen der Europäischen Kommission, bestehende Berufsreglementierungen auf den Prüfstand zu stellen. Betroffen von dieser Entwicklung sind auch die zulassungspflichtigen Handwerksberufe in Deutschland. Stapelfeldt warb für ein differenziertes Verständnis bestehender Berufsreglementierungen und betonte, dass die im Handwerk bestehenden Regelungen verhältnismäßig seien: „Das bestehende Berufszugangssystem im Handwerk ist denkbar großzügig und flexibel ausgestaltet“. Mit dem bestehenden qualifikationsgebundenen Berufszugang im Handwerk werden Belange des Allgemeinwohls, ein hohes Maß an Verbraucherschutz und die Sicherung der Ausbildungsleistung verfolgt. Das Handwerk sucht darüber hinaus auch Fachkräfte und ausbildungswillige junge Menschen im europäischen Ausland. „Nicht eine vermeintliche Reglementierung verhindert die Selbständigkeit in einem anderen EU-Staat. Die maßgeblichen Gründe sind fehlende Sprachkenntnisse, ein unterschiedliches Lohnniveau sowie Mentalitätsunterschiede der Menschen“, sagte der Kammerpräsident. Wer die Qualifikationsanforderungen für die Selbständigkeit und damit den Meistertitel in Frage stellt, gefährde die Wettbewerbsfähigkeit und unterhöhle die duale Berufsausbildung.

Weichen für die Zukunft gestellt

Neben dem Jahresrückblick des Präsidenten, der Ehrung der Bundessieger (siehe Presseinformation Nr. 39) und dem Haushalt 2015 stand noch ein weiteres wichtiges Thema auf der Tagesordnung: Die Modernisierung der Berufsbildungsstätten und des Fortbildungszentrums der Kammer. Nach Ansicht von Hauptgeschäftsführer Andreas Katschke kämen auf die Kammer große Herausforderungen durch die notwendige Modernisierung der Berufsbildungsstätten zu. Hierzu ließen sich die Mitglieder der Vollversammlung von den beauftragten Planern und Architekten umfassend informieren. Im Interesse der Zukunftssicherung für die handwerkliche Ausbildung hat die Vollversammlung beschlossen, die Planungen für die Modernisierung in den Berufsbildungsstätten weiter voranzutreiben. „Wir sind hier auf einem guten Weg“, so Katschke.