IDC-Analyst: Windows-8-Tablets zu teuer
Preise wie beim iPad und darüber schlecht für den Absatz – IdeaPad Yoga 13: über 1.000 Dollar sind wohl zu viel (Foto: Lenovo) – Foster City (pte008/11.10.2012/10:50) – In rund zwei Wochen startet Windows 8 und mittlerweile gibt es von vielen Herstellern konkrete Angaben zur Preisgestaltung für entsprechende Hybrid-Tablets. Selbst günstige Geräte kosten so viel wie ein einfaches iPad, teilweise knacken Modelle auch die 1.000-Dollar-Marke. „Das Problem ist, dass diese Dinger viel zu viel kosten. Sehen Sie sich doch die Geschichte der Tablet-Produkte an, die teurer sind als das iPad: nicht schön“, sagt Bob O’Donnell, Program Vice President of Clients and Displays bei IDC http://idc.com , gegenüber Cnet. Der Preis könnte zum Fallstrick für Windows-8-Tablets werden.
Konkurrenz für Apple-Preise
Ob Windows-8-Tablets dem iPad als Produkte wirklich Konkurrenz machen können, bleibt abzuwarten. Zumindest beim Preis werden die Geräte mit Apple nicht nur mithalten, sondern den großen Konkurrenten oft sogar ausstechen. Das von Acer als Einsteigermodell positionierte Iconia W510 wird in den USA mit 499 Dollar ebenso viel kosten wie die einfachste Ausführung des iPad – und das Keyboard-Dock kostet 250 Dollar, also die Hälfte, mehr. Hinzu kommt, dass das Gerät eine Atom-CPU nutzt wie einst Netbooks – was es laut O’Donnell schwer macht, den relativ hohen Preis zu rechtfertigen.
Lenovo wiederum hat gerade eine Palette an IdeaPad-, IdeaTab- und ThinkPad-Modellen vorgestellt, die auf 599 bis 1.099 Dollar kommen – womit das Highend-Gerät IdeaPad Yoga 13 fast ein Drittel mehr kostet als das Topmodell der aktuellen iPad-Generation. „Leider fürchte ich, dass die Lenovo-Preisgestaltung ein Indikator dafür ist, wie die Preise bei den Anderen aussehen werden“, meint O’Donnell. Er bezweifelt, dass die an klassische PCs erinnernde Preisgestaltung gut für die Absatzzahlen der neuen Hybridgeräte sein wird.
Mehrwert nur durch Mehrpreis?
Freilich versprechen Hybrid-Tablets mit Windows 8 dank physischer Keyboards einen Produktivitätsvorteil gegenüber dem iPad. Das ist im Consumer-Bereich aber wohl nicht so relevant wie im Business-Segment, wo kürzlich SAP Windows-8-Tablets großes Potenzial bescheinigt hatte (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20120918021 ). Zudem ist die Frage, ob die Tastaturen den Kunden letztlich deutlich mehr kosten.
Ein Beispiel dafür ist auch Microsofts eigenes Surface-Tablet. Die Windows-RT-Version des Geräts mit ARM-CPU dürfte 599 Dollar kosten, die Windows-8-Ausführung mit Intel-Prozessor 999 Dollar, so O’Donnell. „Die große Frage ist, ob das 599 Dollar mit Keyboard sind oder ohne“, betont der IDC-Analyst. Letzteres könnte verheerend sein, wie der Vergleich mit Acers Iconia W510 zeigt. Dort bedeutet die zusätzliche Tastatur wie bereits erwähnt einen Aufschlag von 50 Prozent.