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Politik & Wirtschaft

IG Metall Küste drängt auf Wandel der Autoindustrie

IG Metall Küste drängt auf Wandel der Autoindustrie – Die IG Metall Küste drängt darauf, beim Wandel der Autoindustrie die Interessen der Beschäftigten und Standorte im Blick zu behalten. „Die Automobilindustrie muss auch in Zukunft eine Leitbranche sein. Umwelt- und Klimaziele sehen wir dabei als Treiber für Innovationen und Investitionen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, vor mehr als 220 Teilnehmern auf der ersten Automobilkonferenz des Bezirks in der Nordseehalle Emden.

„Wichtige Entscheidungen der Konzerne Daimler und VW für die Werke in Bremen, Emden und Hamburg machen deutlich, dass auch wir an der Küste die Autos der Zukunft bauen und sich so Beschäftigung an den norddeutschen Standorten sichern lässt.“

Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, erklärte: „Für die IG Metall, die Beschäftigten und ihre Familien ist die aktuelle Debatte darüber, wie Mobilität künftig gestaltet wird, alles andere als abstrakt. Denn sie sind sehr konkret als Autobauer und als Autofahrer betroffen – und als Bürger, die in einer gesunden Umwelt leben wollen. Die Automobilindustrie als wichtige Schlüsselindustrie in unserem Land muss sich jetzt ganz schnell neu erfinden. Nur wenn sie die Zeichen der Zeit erkennt und bei umweltfreundlichen Technologien und Mobilitätskonzepten die Nase vorn hat, kann sie weltweit die Nummer 1 bleiben. Ein Erfolgsmodell wird der Umbau der Autobranche allerdings nur, wenn sie dabei auch massiv in die Qualifizierung der Beschäftigten investiert. Die Politik muss den Prozess unterstützen, indem sie zum Beispiel realistische, aber ambitionierte Grenzwerte für Schadstoffausstoß festlegt, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge fördert und neue, moderne Verkehrskonzepte in Ballungsräumen finanziell unterstützt.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sagte auf der Konferenz: „Die Automobilindustrie ist der größte Arbeitgeber in Niedersachsen und sorgt für Wohlstand an den Standorten der Automobilproduktion und Automobilzulieferern. Auch mit dem Wandel vom klassischen Verbrenner zu Elektro- und Hybridfahrzeugen müssen wir die Wertschöpfungskette in Niedersachsen und Deutschland abbilden können, um Arbeitsplätze zu sichern und den Wirtschaftsstandort zu erhalten.“ Eine Kernkompetenz der Elektromobilität sieht er in der Entwicklung und im Bau von Batteriezellen, in der künftig ca. 50 Prozent der Wertschöpfung eines Pkw oder anderen Fahrzeugs liegen werden. „Wir brauchen Batteriezellenfertigungen auch in Deutschland, um Produktionsengpässe zu vermeiden und auch um zukunftsfähige Fahrzeugentwicklungen zu gewährleisten“, erklärte Lies.

Die IG Metall sieht eine enge Verbindung von Fragen der Mobilität mit der Energiewende und der Digitalisierung. „Die Autos der Zukunft fahren mit sauberem Strom, den wir mit Windkraft an der Küste produzieren. Dafür brauchen wir ehrgeizigere Ausbauziele für die erneuerbaren Energien“, so Bezirksleiter Geiken. „Die Digitalisierung hilft etwa bei der Entwicklung der Speichertechnologie und Ladeinfrastruktur. Dabei darf es jedoch nicht nur um technische Ideen gehen, sondern auch darum, wie wir Beschäftigung halten und die Menschen für neue Aufgaben qualifizieren.“