IHK Schleswig-Holstein: Ressortverschiebungen absolut kontraproduktiv – Wirtschaft kritisiert mangelnde Dialogfähigkeit des Ministerpräsidenten
Zu der von der Landesregierung geplanten Ressortverschiebungen erklärt die Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Friederike C. Kühn:
„Aus Sicht der IHK Schleswig-Holstein ist die Ressortverschiebung der beruflichen Bildung in das Bildungsministerium absolut kontraproduktiv. Die berufliche Bildung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass ein ausgeprägter Wirtschaftsbezug als Basis der Fachkräftesicherung dient. Sie ist entscheidend für die Arbeitsmarktnähe der Qualifizierung, sichert eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit und begründet das ausgezeichnete internationale Renommee unserer Dualen Berufsausbildung. Diese wichtige Verbindung wird jetzt nicht nur geschwächt, sondern die Trennung der beruflichen Bildung vom Wirtschaftsministerium gefährdet deren hohen Stellenwert. In Schleswig-Holstein wird das Erfolgsmodell Duale Ausbildung damit zur Manövriermasse und zum Anhängsel der Schulbildung degradiert. Auch der Fachkräfteinitiative der Landesregierung wird damit ein Bärendienst erwiesen. Zielführend wäre es gewesen, die berufsschulische Bildung vom Bildungsministerium in das Wirtschaftsressort zu verlagern, wie dies von der Regierung zu Beginn der Legislaturperiode in Erwägung gezogen wurde.
Auch die Verlagerung der Zuständigkeit für die Wissenschaft in das Sozialministerium ist unter sachlichen Aspekten nicht nachvollziehbar und stellt die Zukunftsfähigkeit der Wissenschaftslandschaft in Schleswig-Holstein in Frage. Sinnvoll wäre es gewesen, hier auf die in der Vergangenheit bewährte Zuordnung der Wissenschaft im Wirtschaftsministerium zurückzugreifen.
Aus Sicht der Wirtschaft ist besonders bedauerlich, dass diese wichtigen Schritte entgegen der von Ministerpräsident Albig immer betonten Gesprächskultur mit Einbindung der Beteiligten völlig ohne vorherige Gespräche mit der Wirtschaft im Alleingang vollzogen wurde.“
Rückfragen bitte an den Federführer Ausbildung der IHK Schleswig-Holstein, Hans Joachim Beckers 0431/5194-254, 0175/2690450