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Politik & Wirtschaft

IHK-Wirtschaftsbeirat Segeberg: Neue Impulse für Personalmanagement im Mittelstand

IHK-Wirtschaftsbeirat Segeberg: Neue Impulse für Personalmanagement im Mittelstand – Kleine und mittlere Unternehmen sind für Arbeitnehmer viel attraktiver, als auf den ersten Blick erkennbar. „Besonders Familienbetriebe bieten einiges an Leistungen und Möglichkeiten“, sagte Sven-Henrik Braun, Berater zur Fachkräftesicherung der IHK zu Lübeck, in der Sitzung des IHK-Wirtschaftsbeirates Segeberg. Das Gremium tagte auf Einladung seines Vorsitzenden Günter Loose in den Räumen der Möbel Kraft AG in Bad Segeberg. Braun berichtete dort exklusiv über seine Erfahrungen aus rund 250 Gesprächen mit Geschäftsführern und über rund 100 gemeinsam mit den Betrieben entwickelten Unternehmensstrategien zur Fachkräftesicherung.

Vielfach sei es eine mitarbeiterfreundliche Unternehmenskultur, die Mitarbeiter an den Arbeitgeber binde, betonte Braun. „Dazu gehören unter anderem eine Übertragung von Verantwortung und Entscheidungsmöglichkeiten.“ Als zusätzlichen internen Schritt gegen den Fachkräftemangel empfiehlt Braun besonders kleineren und mittleren Unternehmen einen Dreiklang aus strategischem Personalmanagement, Personalentwicklung und Wissensmanagement, mit dem Unternehmen das erforderliche Know-how im Betrieb sichern können.

Bei der Rekrutierung sollten sich die Geschäftsführer auch auf die Empfehlungen der eigenen Mitarbeiter verlassen. Der Mittelstand besetze zwischen 15 und bis zu 60 Prozent seiner Stellen auf der Basis einer Empfehlung. Das sei eine Stärke, denn in großen Unternehmen seien es nur etwa acht Prozent, sagte Braun. Wichtig seien außerdem Kommunikation und Marketing der bestehenden Arbeitgeberattraktivität, um die eigene Bekanntheit zu erhöhen und Profil zu zeigen. Daran hapere es noch zu häufig, denn der Mittelstand verfüge selten über eine eigene Marketingabteilung. Günter Loose hob hervor, dass die Suche nach Fachkräften für die Betriebe immer bedeutender werde. „Wir dürfen nicht nachlassen bei der Suche nach Nachwuchs, auch wenn es wegen des demografischen Mangels nicht einfacher wird“, so Loose. Er kündigte an, das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gremiums zu setzen.

Ebenso wichtig für Unternehmen sind Flächen für Produktion und Gewerbe. Da das Angebot im Mittelzentrum Bad Segeberg-Wahlstedt zurzeit durch die anhaltende Nachfrage erschöpft ist und bis 2030 ein Bedarf von bis zu 50 Hektar möglich ist, hat Wirtschaftsförderer Markus Trettin ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept für das Mittelzentrum entworfen. Dieses sieht eine Aufgabenverteilung zwischen Bad Segeberg und Wahlstedt vor: Während in der Kreisstadt vorwiegend Gewerbeflächen entstehen sollen, könnte Wahlstedt das erste Industriegebiet seit Jahrzehnten in der Region ausweisen. Der Wirtschaftsbeirat bot Trettin seine Unterstützung an.