In den nächsten Tagen im Theater Lübeck…
Das Theater Lübeck informiert zu:
Die fetten Jahre sind vorbei
1.Kinder- Jugend und Familienkonzert
Perry Hotter und die große Prüfung
Kasimir und Karoline
Dirk Schäfer singt: TangO. Und Piaf…
Die fetten Jahre sind vorbei
Nach dem Film von Hans Weingartner für die Bühne eingerichtet von Gunnar Dreßler
Premiere: Donnerstag, 15/11/2007, 20.00 Uhr, Junges Studio
Jule, Jan und Peter steigen nachts in Villen ein, türmen Eigentum zu Skulpturen auf und hinterlassen Botschaften wie „Sie haben zuviel Geld!“ oder „Die Erziehungsberechtigten“. Sie stehlen nichts, sondern wollen Unruhe bei denen schaffen, die nach ihrer Meinung zuviel besitzen und andere ausbeuten, um diesen Besitz ins Unermessliche zu vermehren. Infolge eines Missgeschicks entführen sie einen Manager und verfangen sich dadurch in einen Widerspruch: Sie träumen von Freiheit, halten aber einen Menschen gefangen. Sie rechtfertigen das eigene Tun mit dem Kampf für Gerechtigkeit, fügen einem anderen Menschen aber großes Unglück zu. Ihr Feindbild wird porös, als ihr Opfer Hardenberg von seiner 68er-Zeit zu erzählen beginnt…
Der Regisseur Dirk Engler zeigt, wie sich die drei Freunde und der Manager im Verlauf des Abends annähern. Das Entführungsopfer wird dabei einen Fisch zubereiten und diesen an das Publikum servieren: ein Ritual, das Gemeinschaft stiftet, eine Gemeinschaft, die letztlich Utopie bleibt. Am Ende steht die Frage, ob sich im Leben der vier etwas verändert hat oder nicht, ob sich Radikalisierung lohnt oder eine Normalität einstellt.
Weingartners erfolgreicher Film aus dem Jahr 2004 legt auf phantasievolle Weise die in der Spaßgesellschaft verschütteten Motive zum Protest frei.
Inszenierung Dirk Engler
Ausstattung Isabelle Kroetsch
Mit Anne Schramm, Jörn Kolpe, Martin Schwartengräber, Will Workman.
Premiere Donnerstag, 15/11/07, 20.00 Uhr, Junges Studio
Weitere Vorstellungen Samstag, 17/11/, Dienstag, 20/11/; Freitag, 23/11/; 20.00 Uhr,
Junges Studio
1. Kinder- Jugend und Familienkonzert
Perry Hotter und die große Prüfung
Tanztheater-Projekt mit und für Kinder und Jugendliche
Freitag, 16/11/2007 und Sonntag 18/11/2007, jeweils um 11.00 Uhr, Großes Haus
140 Kinder und Jugendliche kommen zusammen, um eine packende Geschichte über den Zauberschüler Perry Hotter und seine Freunde zu erzählen. Dabei benutzen sie jedoch keine Worte, sondern die Ausdruckskraft ihrer Körper und der Bewegung. Seit April sind Schüler aus der Musik- und Kunstschule Lübeck, der Baltic-Gesamtschule und dem Stadtteilprojekt Eichholz Aktiv (Grundschule Eichholz, Johannes-Kepler-Schule, Anna-Siemsen-Schule) mit den Choreographinnen Shiao Ing Oei, Katja Grzam und Martina Wüst am proben für ein Großereignis, das auf der Bühne des Theater Lübeck seine Uraufführung erleben wird.
Im Zentrum der Geschichte steht die Frage, wer Perry Hotters Zauberausrüstung gestohlen hat. Mit seinen Freunden macht der junge Zauberschüler sich auf die Suche und begegnet dabei nicht nur Eulen, Glühwürmchen oder fantastischen Elfen, sondern auch wilden Wölfen und gefährlichen Schlangen. Wird es Perry gelingen, die vier Prüfungen zu lösen? Und wird seine Mannschaft als Sieger im traditionellen Quidditsch-Match hervorgehen?
Die Musik für diese spannende Reise in eine magische Welt stammt aus den originalen Harry-Potter-Soundtracks von John Williams und Patrick Doyle. Das Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck wird sie – ganz im Stil eines großen Tanztheaterabends – live musizieren. So bringt dieses Projekt Kinder und Jugendliche nicht nur mit klassischer Musik und einem Sinfonieorchester in Berührung, sondern ermöglicht ihnen zugleich, sich aktiv mit Musik auseinander zu setzen und sie konkret tänzerisch zu gestalten und zu erleben.
Doch damit noch nicht genug! Weitere 80 Schüler sind an der Fertigung der Kostüme beteiligt, die unter der Gesamtleitung der Ausstatterin Katia Diegmann entstehen.
Diese großangelegte Kooperation verschiedener Lübecker Institutionen und Schulen, die maßgeblich durch die Michael-Haukohl-Stiftung finanziert wird, legt den Grundstein für ein außergewöhnliches Projekt, das von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche gemacht wird.
Eine Kooperation des Theater Lübeck, der Musik- und Kunstschu Lübeck,
des Stadtteilprojektes Eichholz Aktiv und der Baltic-Gesamtschule
Mit freundlicher Unterstützung der Michael-Haukohl-Stiftung
Musikalische Leitung Ludwig Pflanz
Idee und szenische Gestaltung/Choreografie: Shiao Ing Oei
Ausstattung Katia Diegmann
Termine 16/11/2007, 11.00 Uhr; 18/11/2007, 11.00 Uhr; 17/12/2007, 18.00 Uhr, Großes Haus
Kasimir und Karoline
Von Ödön von Horvàth
Premiere: Samstag 17/11/2007, 20.00 Uhr, Kammerspiele
„Es ist die Ballade vom arbeitslosen Chauffeur Kasimir und seiner Braut, eine Ballade voll stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die alltägliche Erkenntnis: ‚Sterben müssen wir alle‘.“ (Ödön von Horváth)
Auf dem Münchner Oktoberfest verlässt den soeben „abgebauten“ Kasimir in Gegenwart seiner erlebnishungrigen Karoline jeglicher Mut zu gemeinsamem Amüsement. Seine Selbstliebe hat ihn verlassen, und so zweifelt er auch bald daran, ob Karoline ihn, den Arbeitslosen mit fast nichts in der Tasche, noch lieben könne.
Inmitten der Attraktionen und Vergnügungen des Rummels beginnt Karoline, gereizt durch Kasimirs Befindlichkeiten, seine Eifersucht herauszufordern. Als sie am Eisstand den Aufschneider Schürzinger kennen lernt, der ihr versichert, dass die beruflichen Umstände eines Mannes ganz sicher Folgen für das Liebesleben haben, und kurz darauf gar von dessen Chef Rauch umworben wird, entfernt sie sich von Kasimir. Seine Versuche, ihr Verständnis zu wecken, enden in Missverständnissen, und Karoline, deren Sehnsucht nach gesellschaftlichem Aufstieg oder was auch immer erregt ist, begibt sich in ein Abenteuer mit den reichen Leuten. Kasimir lernt unterdessen Erna kennen, die Freundin des Kleinkriminellen Merklfranz und scheint abwarten zu wollen, was geschehen wird.
Horváths (1901-1938) sozialkritisches Volksstück spielt vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise von 1929, die die Verarmung des Mittelstandes, das Auseinanderklaffen von Arm und Reich und die Erhöhung des Stellenwertes des Geldes zur Folge hatte. Horváth, der sich als „dramatischer Chronist“ seiner Zeit verstanden hat, blickt in „Kasimir und Karoline“ auf den Grund der existentiellen Verunsicherung, die das soziale Abseits wie auch der Ausbruchsversuch aus dem angestammten Milieu erzeugt. Es geht um nicht weniger als die individuellen Dispositionen und sozialen Umstände, die Selbstverwirklichung ermöglichen oder scheitern lassen.
Inszenierung: Anna Bergmann
Ausstattung: Susanne Schwieter
Sounddesign Heiko Schnurpel
Mit Astrid Färber, Susanne Höhne, Sina Kießling; Robert Brandt, Thomas Gräßle, Renato Grünig,
Andreas Hutzel, Dirk Witthuhn
Kostprobe Montag, 05/11/2007, 18.30 Uhr, Mittelrangfoyer, Eintritt frei
Premiere: Samstag, 17/11/2007, 20.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellungen: Dienstag 27/11/, Kammerspiele.
Dirk Schäfer singt: TangO. Und Piaf…
Mit Trio Total
Sonntag, 18/11/2007, 20.00 Uhr, Großes Haus
Mancher wird wegen der Gassenhauer kommen – und wird von Dirk Schäfer und dem Trio Total (Ingo Hirsekorn, Violine, Karsten Schnack, Akkordeon, und Wolfram Nerlich, Bass) auf überzeugende Weise enttäuscht. „TangO.Und Piaf“, Schäfers drittes Chansonprogramm nach „Geisterbahn“ und dem zum Kult avancierten Jacques Brel-Abend, geht wiederum eigenwillige Wege, auf denen er das Original nicht kopiert, sondern neu erfindet. So kommen Edith Piafs Welt-Hits Padam und Milord auf sehr leisen Sohlen auf die Bühne geschlichen. Melodiefetzen wehen vom Trio Total herüber, flageolettierende Verfremdungsklänge aus dem Jenseits des so Diesseitigen, skizzenhafte Fragmente aus einem kollektiven Hit-Gedächtnis, die Schäfer anfangs eher sprechend, erzählend statt singend neu zusammensetzt.
Termin Sonntag, 18/11/07, 20.00 Uhr, Großes Haus.