Indien: Neubeginn in Odisha durch gezielte Hilfe
Indien: Neubeginn in Odisha durch gezielte Hilfe – 706 Christen finden ihren Weg aus bitterster Armut- (KELKHEIM, 8. Juli 2016) – „Unsere Familie lebte in einer Art Zelt, das aus Dreck und Plastikplanen bestand. Zugang zu Wasser hatten wir kaum, so konnten wir auch nichts anbauen. Meine Frau und ich haben uns die letzten Jahre als Tagelöhner durchgeschlagen“, erzählt Hari* Singh. Er und seine Frau Rani* hatten 2008 wegen der schrecklichen Unruhen in Kandhamal im indischen Bundesstaat Odisha (früher Orissa) zusammen mit etwa 50.000 anderen Christen fliehen müssen, als Hindu-Extremisten zu Mord und Vertreibung der Christen aufriefen. Sie zerstörten etwa 400 Kirchen, plünderten 600 Dörfer und brannten 5.600 Häuser nieder, 120 Christen wurden getötet. Nachdem sie zunächst im Dschungel überlebt hatten, war der Neubeginn für Hari und Rani sehr mühsam.
Schulungen und Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte führen in ein Leben mit Würde
Open Doors hilft derzeit 11 armen Dorfgemeinschaften in Odisha, die 2008 alles verloren hatten. 706 Personen erhalten so direkte Hilfe und können wiederum anderen helfen. Dazu gehören Hausbauprojekte, Alphabetisierungskurse, Projekte zur Einkommenssicherung, Aufbau von Hauskirchen und vieles mehr. Die Projekte zielen auf ganzheitliche Hilfe ab und führen über wirtschaftliche Unabhängigkeit hin zu einem selbstbestimmten Leben in Freiheit und Würde. Den Glauben zu leben und weiterzugeben ist das Fundament für die Familien und wichtigster Teil ihrer Identität. Alle Projekte werden von freiwilligen Helfern von Open Doors geleitet und zusammen mit den Familien durchgeführt, die darin geschult werden, für sich und das Dorf Geld für Investitionen zurückzulegen.
Hari und Rani haben inzwischen Lesen und Schreiben gelernt. Ihr 8-jähriger Sohn Sandeep besucht die von Open Doors-Freiwilligen geleitete Bridge School. Durch die Sparinitiativen konnten Hari und Rani Land erwerben, das sie sogar bewässern lassen können. „Jetzt können wir endlich die Bibel lesen“, erzählt Rani begeistert. „Wir haben sogar ein eigenes Haus – mit Möbeln! Wir sind rundum gesegnet.“ Sie besucht jede Woche die Frauengebetsgruppe. In ihrem Dorf früher gehörte die Familie zu den Ärmsten der Armen – und wurde darüber hinaus massiv verfolgt. Die etwa 63 Millionen Christen im Land sehen sich vermehrt Bedrohung, Gewalt und Vertreibung durch Extremisten sowie Behörden ausgesetzt. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors hat sich Indien von Platz 21 im Jahr 2015 auf Platz 17 verschlechtert. Die Christen bitten um Gebet.
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