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Indonesien: Christen bei Schwertangriff auf Gottesdienst verletzt

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Indonesien: Christen bei Schwertangriff auf Gottesdienst verletzt – Deutscher Jesuitenpater aus Weinheim unter den Verwundeten – (Open Doors, Kelkheim) – Am Morgen des 11. Februar drang im indonesischen Yogyakarta (Java) ein bewaffneter Mann in die katholische St.-Lidwina-Kirche ein. Mit einem ca. einen Meter langen Schwert griff er mehrere Gläubige an und verletzte drei von ihnen, darunter den 81-jährigen Karl-Edmund Prier, einen aus Weinheim stammenden Jesuitenpater. Auch ein Polizist wurde verletzt, bevor der Angreifer angeschossen und überwältigt werden konnte. Polizeiangaben zufolge handelte er allein. Dennoch illustriert die Tat einen spürbaren Trend zur Radikalisierung vieler Muslime in dem Inselstaat.

Bild: Kirche in Indonesien (Symbolbild)

Angreifer ist Absolvent eines islamischen Internats und „guter Koranleser“

Der Verdächtige wurde als „Suliyono“ identifiziert, ein 23-jähriger Student aus der Stadt Bayuwangi in Ost-Java. Offenbar hatte sein Umfeld Anzeichen für eine Radikalisierung des jungen Mannes wahrgenommen. Lokale Kontakte gaben gegenüber World Watch Monitor an, er habe ein islamisches Internat in Ost-Java besucht. Unter den Dorfbewohnern war er als „guter Koranleser“ bekannt. Nach Einschätzung der Polizei radikalisierte sich Suliyono als Student in Sulawesi, nachdem er sich mehreren religiösen Vereinen angeschlossen hatte. Er habe auch versucht, nach Syrien auszureisen, um sich dem IS anzuschließen.

Präsident Widodo betont Religionsfreiheit – radikale Einflüsse auf dem Vormarsch

Einen Tag nach der Tat betonte Präsident Joko Widodo: „Unsere Verfassung garantiert Religionsfreiheit. Wir werden denen, die Intoleranz fördern und verbreiten, auch nicht den kleinsten Raum geben.“ Doch während moderate muslimische Leiter den Angriff verurteilten, nimmt der Einfluss islamistischer Tendenzen in Indonesien seit Jahren zu. Ende Oktober 2017 ergab eine Umfrage unter 4.000 Schülern und Studenten, dass annähernd 20 % von ihnen die Errichtung eines islamischen Kalifats der derzeitigen säkularen Staatsform vorziehen würden. Wie groß der Einfluss muslimischer Hardliner mittlerweile ist, bekam auch der inzwischen inhaftierte ehemalige Gouverneur von Jakarta zu spüren (Open Doors berichtete). Christliche Leiter beklagen immer höhere Hürden, die den Bau von Kirchen erschweren.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors ist Indonesien zuletzt von Platz 46 (Ausgabe 2017) auf Platz 38 (2018) vorgerückt. Damit gehört es zu den Ländern, in denen Christen weltweit ein hohes Maß an Verfolgung wegen ihres Glaubens erleiden.

Quellen: World Watch Monitor, Mannheimer Morgen, Open Doors