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Politik & Wirtschaft

Insolvenzen 2020 bis 2024: Wo steht die deutsche Wirtschaft aktuell?

Lübeck, Oktober 2024. Viele Meldungen berichten von Insolvenzen und erwecken den Eindruck, 2024 sei an Unternehmensaufgaben kaum zu überbieten. Aber ist dem so? Wirtschaftsinformationsanbieter databyte verfolgt die Entwicklungen am deutschen Markt, vergleicht die im Handelsregister verzeichneten Insolvenzen der Jahre 2020 bis heute und ordnet ihnen Bundesländer und Branchen zu.

 Von Jahr zu Jahr
Die ersten drei Quartale 2024 verzeichneten bereits mehr Insolvenzen als die gesamten Jahre 2021 oder 2022: Bisher verbucht dieses Jahr 8.552 Konkurse, 2021 7.899 und 2022 8.170. Voraussichtlich zieht 2024 mindestens gleich mit 2020 und seinen insgesamt 9.526 Insolvenzen. Es bleibt abzuwarten, ob 2023 mit 10.477 Firmenpleiten seinen Platz als Rekordjahr dieses Jahrzehnts verteidigt.

Bundeslandvergleich

Die größten Bundesländer mit den meisten Unternehmen weisen verständlicherweise auch die meisten Konkurse auf: Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg verzeichnen in dieser Reihenfolge die meisten Insolvenzen. Von 2020 bis zum dritten Quartal 2024 verbucht NRW 10.628, Bayern 6.460 und BaWü 4.610 Konkurse, wobei Niedersachsen mit 4.039 nahe an das Treppchen heranreicht. Die wenigsten Bankrotte der letzten knapp vier Jahre erfasst das Saarland mit nur 491 Unternehmensaufgaben.

Interessante Entwicklungen durchlief beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, das von 2021 auf 2022

einen Insolvenzanstieg von 78 % hinnehmen musste. Auch das darauffolgende Jahr steigerte seine Konkurszahlen, 2024 jedoch könnten die Insolvenzen wieder sinken. Positiv steht es weiterhin für Bremen. Aktuell verbucht das Handelsregister hier 45 % weniger Illiquidität im Vergleich zum letzten Gesamtjahr. Ähnlich sieht es auch für das Saarland und Schleswig-Holstein aus mit einem Minus von je 33 %.

Nach Branchen

Auch im Branchenvergleich bestimmt die Größe die Anzahl der Insolvenzen. So beansprucht der Großhandel bei den Insolvenzen die Pole Position. Auf Platz zwei folgen vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe. Auf Position drei und vier nah beieinander: Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben inklusive Unternehmensberatungen sowie der Einzelhandel. Die letzten beiden Branchen zählten noch vor zwei Jahren weit unter 1.000 Insolvenzen pro Jahr, 2024 sind es bereits 1.079 und 1.048.

Um frühzeitig auf Veränderungen am Markt reagieren zu können und mit entsprechenden Angeboten zu unterstützen, greifen Unternehmen auf Lösungen zurück, die möglichst aktuell das Marktgeschehen abbilden. Die Business Engine beispielsweise zeigt sowohl Neugründungen als auch Insolvenzen einzelner Unternehmen, aber auch ganzer Branchen. So bleiben Unternehmenslenker und Beobachter stets informiert.