Internationales Jahr der Genossenschaften: Ministerpräsident Albig sieht Bestätigung des genossenschaftlichen Prinzips
Ministerpräsident Torsten Albig hat den Wohnungsgenossenschaften die Unterstützung des Landes zugesagt. „“Wenn es die Genossenschaften nicht schon gäbe, man müsste sie erfinden. Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Was alleine nicht geht, das schaffen wir zusammen. Das genossenschaftliche Prinzip hat sich bewährt““, sagte Ministerpräsident Albig am 20. August bei der Eröffnung der Fachtagung „130 Jahre Wohnungsgenossenschaften, 20 Jahre neue Wohnprojekte Schleswig-Holstein“ im Wissenschaftszentrum Kiel.
Genossenschaften seien noch genauso aktuell wie vor 130 Jahren, so Albig, und genossenschaftliches Wohnen habe seit jeher im Trend gelegen. Zumindest sei es oft die passende Antwort gewesen, einen bestimmten Bedarf zu decken. Wo in den Anfängen eine große Wohnungsnot und prekäre Wohnverhältnisse standen, führten heute demographische Entwicklung, Klimaschutz und individuelle Vorstellungen von Wohnen zu genossenschaftlichem Bauen. Zu den Wohnungsgenossenschaften mit mehreren hundert oder tausend Einheiten gesellen sich kleinere Projekte mit manchmal gerade zehn Einheiten.
Torsten Albig hob hervor, dass Wohnen nach dem genossenschaftlichen Prinzip die dritte große Säule in der deutschen Wohnraumversorgung ist. „“Die Landesregierung stützt diese Säule. Wir wollen Genossenschaftsprojekte aus einem einfachen Grund fördern. Wir wollen und wir brauchen in Schleswig-Holstein bezahlbares Wohnen in stabilen Wohnquartieren. Das macht Sinn: städtebaulich und sozialpolitisch““, so Albig.
Der Ministerpräsident versprach, dass Schleswig-Holstein seine aktive und erfolgreiche Wohnraumförderung fortsetzen werde. „“Wir werden künftig genau hinschauen, wie sich die Wohnungsmarktlage entwickelt. Wir haben deshalb eine Untersuchung zur Entwicklung der Mieten in den Regionen in Auftrag gegeben. Wenn das Gutachten ergibt, dass wir an der Stellschraube drehen müssen, dann werden wir das tun. Eine soziale Schieflage bekämpfen wir. Das Dach über dem Kopf ist so wichtig wie das Brot auf dem Teller““, sagte Albig.
Es sei nicht Geld allein, mit dem genossenschaftliche Ideen unterstützt würden. „“Das Land berät und fördert auch ehrenamtliche Koordinierungsarbeit. Auf diese Weise erblühen vielfältige und hochgradig spannende Projekte in Schleswig-Holstein. Mit der richtigen Wohnungspolitik verändern wir unsere Städte. Und zwar dahin, dass wir vor Ort Antworten finden auf die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft: Manchmal muss man sich zusammentun, um sich Individualität zu leisten““, sagte Ministerpräsident Albig.
Die Landesregierung stellt bis 2014 jährlich 90 Millionen Euro für die Wohnraumförderung zur Verfügung. Damit entstehen bis zu 4.500 neue Mietwohnungen und 2.100 neue Eigenheime. In den vergangenen Jahren wurden bereits 17 genossenschaftliche Wohnprojekte gefördert, aus denen 450 Wohneinheiten entstanden.