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Glaubhaft

Iran: Regierung setzt Christen massiv unter Druck

Open-Doors-320x175Iran: Regierung setzt Christen massiv unter Druck – Amin Afshar Naderi ist zum christlichen Glauben konvertiert, seit August 2016 wird er ohne Anklage im Gefängnis festgehalten. Infolge eines gemeinsamen Hungerstreikes mit einem weiteren christlichen Häftling ist er schwer erkrankt. Nach dem Versprechen, ihre Fälle neu zu untersuchen, nehmen beide seit dem 14. Februar wieder Nahrung zu sich. Diese und weitere aktuelle Vorfälle illustrieren den massiven Druck des iranischen Regimes auf die Christen im Land.

Hungerstreik mit gesundheitlichen Folgen

Amin Afshar Naderi war zusammen mit seinem Mitgefangenen Hadi Asgari am 5. Februar in den Hungerstreik getreten. Hadi Asgari litt daraufhin ebenfalls unter gesundheitlichen Problemen; beiden wurde eine medizinische Versorgung verweigert.

Die beiden Gefangenen gehören zu einer Gruppe von fünf Männern, die Ende des letzten Sommers inhaftiert wurden, als sie in den Bergen nordöstlich von Teheran ein Picknick machten. Die anderen drei – Amir Saman Dashti, Ramil Bet-Tamraz und Mohammad Dehnavi – wurden alle Ende des letzten Jahres freigelassen, nachdem sie jeweils eine Kaution von umgerechnet etwa 31.000 Euro bezahlt hatten.

Verhaftet wegen ihres Glaubens

Trotz monatelanger Haft und zahlreicher Verhöre war gegen die fünf Männer keine Anklage erhoben worden. Die Organisation „Middle East Concern“ vermutet, dass entweder der christliche Glaube der Männer oder ihre Verbindung zu Victor Bet-Tamraz, dem Vater Ramils, der Grund für die Verhaftung gewesen sei.

Victor Bet-Tamraz leitete eine Gemeinde in Teheran, bevor diese 2009 vom Innenministerium geschlossen wurde. Victor wurde zusammen mit Naderi und einem anderen Konvertiten 2014 unter dem Vorwurf der illegalen Evangelisation inhaftiert; einige Monate später jedoch auf Kaution wieder entlassen.

Auspeitschung wegen Teilnahme am Abendmahl

In einem anderen Fall wurden drei iranische Christen (Yasser Mossayebzadeh, Saheb Fadaie und Mohammad Reza Omidi) nach ihrer Teilnahme an einem Abendmahl, bei dem Wein gereicht wurde, zu 80 Peitschenschlägen verurteilt. Sie hatten gegen das Urteil Berufung eingelegt; die Anhörung dazu fand am 9. Februar statt. Das neue Urteil wird innerhalb von 20 Tagen erwartet. Mohammad Reza Omidi wurde bereits zum zweiten Mal wegen Alkoholkonsums verurteilt. Sollte es zu einer dritten Verurteilung kommen, droht ihm die Hinrichtung.

Abendmahl Irak

Zusätzlich werden den drei Christen Handlungen gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen, wofür die Höchststrafe bei sechs Jahren Gefängnis liegt. Wegen desselben Vorwurfs steht Youcef Nadarkhani vor Gericht, dem vor seiner Freilassung 2012 wegen Apostasie das Todesurteil drohte.

Gemeinden spüren den Druck

Laut Henriette Kats, einer Analystin für das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors, möchte die Regierung persisch-sprachige Gottesdienste im Land unterbinden: „In den letzten Jahren wurden viele Kirchen geschlossen, beschlagnahmt oder dazu gezwungen, ihre Gottesdienste auf Farsi einzustellen.“ Leiter iranischer Gemeinden würden oft inhaftiert und noch bestehende Gemeinden angewiesen, keine neuen Mitglieder mit muslimischem Hintergrund aufzunehmen.
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt der Iran den 8. Platz ein und gehört damit zu den Ländern, wo Christen einem sehr hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt sind.

Quellen: World Watch Monitor, Open Doors

Hinweis: Wir laden Sie ganz herzlich am Himmelfahrts-Wochenende 2017 zu drei besonderen Veranstaltungen in die Westfalenhallen Dortmund ein: unserem diesjährigen Open Doors Tag am 27. Mai, einem Gebetsabend für Nordkorea und die islamische Welt am 26. Mai und dem Open Doors Jugendtag am 25. Mai. Alle wichtigen Informationen dazu finden Sie unter: www.opendoors.de/himmelfahrtswochenende