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Iran: Weihnachten hinter Gittern – wegen Jesus

Regierung hat 2025 ihr Vorgehen gegen Christen verschärft

(Open Doors, Kelkheim) – Während sich Christen auf der ganzen Welt darauf vorbereiten, die Geburt Jesu Christi zu feiern, erleben viele Gläubige im Iran eine ganz andere Realität. Im Jahr 2025 hat die iranische Regierung ihr Vorgehen gegen Christen verschärft. Besonders davon betroffen sind diejenigen, die vom Islam konvertiert sind oder an Hauskirchenversammlungen teilnehmen. Wenn Christen gemeinsam beten, das Abendmahl feiern oder neue Gläubige taufen, gelten sie deshalb als Straftäter. Immer wieder werden einzelne deshalb zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt.Mindestens 26 Christen werden Weihnachten in Gefängnissen verbringen – getrennt von ihren Familien. Dort erhalten sie keine oder mangelhafte medizinische Versorgung, werden verhört, bedrängt, ihrem Glauben abzuschwören, und manchmal auch körperlich misshandelt. Nachfolgend einige Beispiele derzeit inhaftierter Christen.

Pastor Joseph Shahbazian

Pastor Joseph, ein iranisch-armenischer Pastor, wurde im Februar 2025 zum wiederholten Mal verhaftet. Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil er gebetet, Menschen getauft und kirchliche Zusammenkünfte geleitet hatte. Als seine Mutter während seiner Haftzeit starb, durfte er nicht an ihrer Beerdigung teilnehmen; er hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Nasser Navard Gol-Tapeh

Der ehemalige Muslim Nasser wurde ebenfalls zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. In Einzelhaft erlitt er in diesem Jahr einen Schlaganfall und wurde nach kurzer medizinischer Behandlung schnell wieder in seine Zelle zurückgebracht, obwohl er dringend weiterer ärztlicher Betreuung bedurft hätte. Dies ist seine zweite Inhaftierung aufgrund seines Glaubens.

Aida Najaflou

Aida, eine 44-jährige Konvertitin mit chronischen Gesundheitsproblemen, wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt. Im Oktober brach sie sich in ihrer Zelle die Wirbelsäule und leidet seitdem unter schweren Komplikationen aufgrund unzureichender medizinischer Versorgung. Ärzte warnen, dass sie ohne angemessene Behandlung Gefahr läuft, dauerhaft gelähmt zu bleiben.

Lida Alexani

Lida, die Frau von Pastor Joseph Shahbazian, wurde ebenfalls verhaftet und wegen ihrer Beteiligung am christlichen Gemeindeleben zu acht Jahren Haft verurteilt. Sie wird in Isolationshaft gehalten.

Morteza (Kalvin) Faqanpour-Sasi

Morteza, ein zum Christentum konvertierter Iraner, verbüßt wegen seines Glaubens eine Haftstrafe von acht Jahren und elf Monaten, unter anderem wegen der Verbreitung christlicher Literatur und der „Beleidigung des Obersten Führers“. Er befindet sich seit Anfang dieses Jahres in Haft.

Mehran Shamlooei

Mehran, der zuvor aus dem Iran geflohen war, um sich in Sicherheit zu bringen, wurde bei seiner Rückkehr in das Land verhaftet und muss nun wegen Hauskirchenaktivitäten und damit verbundener Anklagen mit einer Haftstrafe von mindestens zehn Jahren und acht Monaten rechnen.

Mehdi Rahimi und Kia Nourinia

Die beiden Männer passen nicht ganz in diese Liste. Sie wurden dieses Jahr in Abwesenheit zu jeweils zwölf Jahren Haft verurteilt, weil sie Bibeln besaßen und ihren Glauben weitergaben. Ihr Fall zeigt, dass schon der Besitz christlicher Literatur zu lebensverändernden Strafen führen kann: Die Männer können nicht mehr nach Hause zurückkehren.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2025 steht der Iran an 9. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Open Doors

Foto: Open Doors