JazzBaltica 2023 – das FestivalprogrammJazzBaltica 2023 – das Festivalprogramm
Symbolfoto: Louis Armstrong · »Ich freue mich riesig, dass wir in diesem Jahr so viele Frauen auf unseren Bühnen haben!« Nils Landgren, Künstlerischer Leiter von JazzBaltica ↓0 Vom 22. bis zum 25. Juni 2023 findet JazzBaltica wieder in Timmendorfer Strand statt. In insgesamt 39 Konzerten auf dem Gelände rund um den Strandpark präsentieren internationale Stars wie auch junge Talente die aufregendsten Facetten des Jazz.Im Line-Up vertreten sind Vince Mendoza, Aki Rissanen, Benjamin Lackner, Martin Wind, Nikki Iles, Dieter Ilg, Günter Baby Sommer, David Helbock & Camille Bertault, außerdem Ensembles wie die NDR Bigband, das Tingvall Trio und die Bohuslän Big Band.
In diesem Jahr setzt Nils Landgren in seiner Funktion als Künstlerischer Leiter einen Fokus auf starke Frauen im Jazz: Insgesamt 13 Bandleaderinnen sind mit ihren Formationen dabei, darunter Bassistin Lisa Wulff, Posaunistin Karin Hammar, Cellistin Nesrine, Schlagzeugerin Eva Klesse und Trompeterin Andrea Motis. »Was für mich zählt, ist gute Musik. Völlig egal, ob sie von Männern oder Frauen gespielt wird«, sagt Landgren und ergänzt »ich freue mich riesig, dass wir in diesem Jahr so viele Frauen auf unseren Bühnen haben.«
Einen weiteren Schwerpunkt widmet das Festival den Blechblasinstrumenten: Internationale Größen wie Fred Wesley, Shannon Barnett oder Kristian Persson sind mit ihrer Posaune zu Gast. An der Trompete zu erleben sind unter anderem Ingolf Burkhardt, Jakob Bänsch, Nils Petter Molvær und Hildegunn Øiseth.
Besonderes Highlight des Sommers wird der Auftritt der Posaunen-Legende Fred Wesley sein, der mit 79 Jahren nichts von seiner Spielfreude und Energie verloren hat und dem Publikum in der FunkNight einheizt.
Neu ist das Format NightLab – Nachtkonzerte im JazzCafé. Hier liefern am späten Freitag- und Samstagabend das Joanna Duda Trio und Ilaria Capalbo den Soundtrack zur Blauen Stunde. Und erstmals kostenfrei ist das Familienkonzert »Die Jazzpiraten«, das ab sofort auf der OpenAir-Bühne stattfindet und nun noch mehr Platz und Bewegungsmöglichkeiten für die kleinsten Festivalbesucher bietet.
Das Festivalgelände
Direkt am Strand treten Künstlerinnen und Künstler in der Reihe @the beach auf. Ein paar Schritte weiter liegt die Rotunde der Trinkkurhalle, die zum JazzCafé wird. Eine OpenAir-Bühne schließt sich an das Gebäude an und gibt Musikerinnen und Musikern aus der Region sowie Nachwuchstalenten ein Podium. Ringsherum und angrenzend an die Promenade liegt der Strandpark, der unter hohen Bäumen Platz für Picknicks und Spaziergänge bietet. Der JazzClub ist in der 73Bar im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand beheimatet. Im Hotel zu finden ist außerdem die Maritim MainStage – die Hauptbühne des Festivals.
Vom WarmUp bis zum avslut
Die Auftaktveranstaltungen von JazzBaltica am Donnerstag und Freitag laden dazu ein, sich auf das Festivalwochenende einzustimmen. Am Donnerstag um 18 Uhr gestaltet Nils Landgren gemeinsam mit der Bigband des Ostseegymnasiums Timmendorfer Strand das traditionelle WarmUp auf dem Timmendorfer Platz. Um 22.30 Uhr folgt der upptakt mit dem finnischen Pianisten Aki Rissanen, der mit seinem Trio im JazzClub auftritt.
Bei den ClubKonzerten am Freitag und Samstag zu später Stunde steht die schwedische Band Nine Sparks Riots auf der Bühne, die mit ihrem Mix aus Jazz und Hip-Hop das Publikum in die Nacht entführt. Und beim avslut am späten Sonntagabend ist die preisgekrönte estnische Pianistin Britta Virves zu erleben. Sie spielt mit ihrem Trio Musik aus ihrem 2022 veröffentlichten Debütalbum »Juniper« – eine emotionale musikalische Reflexion ihrer eigenen Entwicklung als Künstlerin.
Konzerte auf der Maritim MainStage
Mit einem Konzert der Superlative startet am 22. Juni der offizielle Teil der JazzBaltica 2023: Der amerikanische Arrangeur, Komponist und Dirigent Vince Mendoza, einer der profiliertesten Vertreter seiner Zunft, und die berühmte schwedische Bohuslän Big Band eröffnen mit dem Programm »Nordic Jazz« den Konzertreigen auf der Maritim MainStage. Dazu haben sie vier Stars der skandinavischen Jazzszene eingeladen: die norwegische Sängerin Silje Nergaard, den schwedischen Bassisten Lars Danielsson, den norwegischen Pianisten Helge Lien, der sein JazzBaltica-Debüt feiern wird, und »Mister Red Horn« Nils Landgren. (JB S)
Am nächsten Tag beginnt das Festivalprogramm mit einer faszinierenden Begegnung zwischen dem Martin Wind Trio und der belgischen Gitarrenlegende Philip Catherine. Der gebürtige Flensburger Martin Wind lebt seit vielen Jahren in New York und ist ein Bindeglied zwischen der hiesigen Szene und der des Big Apple, wo er als Bassist ein etablierter Name ist. Sein Trio und Philip Catherine spielen einen raffiniert-lyrischen Jazz, der sich aber auch mit energetischen Abstechern in die freieren Regionen wagt. (JB 1)
Der deutsch-amerikanische Pianist Benjamin Lackner gibt mit elegischen Melodien, fließenden Rhythmen und schwebenden Klängen seinen JazzBaltica-Einstand. Zusammen mit seinem Quartett, das aus Topmusikern besteht – dem norwegischen Trompeter Mathias Eick, dem französischen Bassisten Jérôme Regard und dessen Landsmann, dem Schlagzeuger Matthieu Chazarenc – präsentiert er seine aktuelle Einspielung »Last Decade«, die erst vor kurzem beim Edel-Label ECM erschienen ist. (JB 1)
Fred Wesley ist ein Mann mit vielen Erfahrungen. Der Ziehsohn der Soul-Legende James Brown hat in seinem Leben so ziemlich alles gemacht, was ein Posaunist überhaupt machen kann: Jazz, Soul, Funk und Pop. Dabei haben ihn neben James Brown auch seine weiteren musikalischen Gefährten wie George Clinton, Bootsy Collins oder Ray Charles stark beeinflusst. Das spiegelt sich auch im Sound seiner Band Fred Wesley & The New JBs, mit dem der 79-Jährige seine Konzerte in ausschweifende Partys verwandelt. (JB 2)
Die Konzerte am Sonnabend beginnen mit dem Auftritt des Lisa Wulff Quartett. Die Bassistin Lisa Wulff zeigt wie Fusionjazz heute klingen kann: rhythmisch aufregend, melodisch facettenreich, emotional packend, manchmal eckig und ungemein druckvoll. Mit dem Saxophonisten Adrian Hanack, dem Schlagzeuger Silvan Strauß und dem Pianisten Frank Chastenier hat sich die Hamburgerin ein brillantes Ensemble aus erstklassigen Musikern zusammengestellt, die ihren Kompositionen die richtigen Farben verleihen. (JB 3)
Ein Romantiker, so lässt sich der Bassist Dieter Ilg mit einem Wort bezeichnen. Bei seinen Kompositionen steht immer die Schönheit der Melodie im Vordergrund. Doch bei aller Schönheit der Themen lässt er immer genug Raum für fein verästelte Improvisationen. So auch bei seinen unkonventionellen Auseinandersetzungen mit Klassik-Schwergewichten wie Verdi, Wagner, Bach oder Beethoven. Bei seinen poetischen Jazzexperimenten stehen ihm mit Patrice Héral (Schlagzeug) und Rainer Böhm (Piano) zwei virtuose Musiker zur Seite. (JB 3)
Karin Hammar ist eine posaunistische Urgewalt. Sie gehört zu den aufregendsten Improvisatorinnen des zeitgenössischen Jazz. Auf ihrem Instrument hat die Schwedin eine enorme Ausdrucksvielfalt entwickelt: von wild und überschwänglich bis zart und fein differenziert. Besonders gut kommen diese Qualitäten im Spiel mit ihrer Band Karin Hammar Fab 4 zur Geltung. Zu ihrem JazzBaltica-Konzert bringt Karin Hammar einen besonderen Gast mit: die Pianistin Rita Marcotulli, eine Meisterin der italienischen Jazzszene. (JB 4)
Martin Tingvall liebt Miles Davis und AC/DC – der schwedische Pianist hat weit abgesteckte musikalische Vorlieben, und diese äußern sich auch in seiner Musik, die sich zwischen antreibender Kraft und leisen, zurückhaltenden Momenten bewegt. Sie ist mal romantisch, mal südamerikanisch, mal popig und rockig – eine Achterbahnfahrt extremer Gefühle, die abhängig macht. Bei seinen musikalischen Erkundungen wird der Wahlhamburger seit vielen Jahren von dem kubanischen Kontrabassisten Omar Rodriguez Calvo und dem deutschen Schlagzeuger Jürgen Spiegel unterstützt. (JB 4)
Die 27-jährige katalanische Trompeterin und Sängerin Andrea Motis ist ein Shootingstar der internationalen Jazzszene. Sie verfügt über eine beeindruckende Live-Präsenz, ist eine technisch versierte Jazzinstrumentalistin und -sängerin und hat einen außergewöhnlichen Sound entwickelt, der zwischen Electric Jazz, Rhythm and Blues, Soul, Funk und katalanischen Weisen changiert. Mit ihrem Andrea Motis Quintet stellt sie bei JazzBaltica ihr aktuelles Album »Loopholes« vor. (JB 5)
»Khmer« ist ein zeitloser Klassiker. Mit diesem Album erlebte Nils Petter Molvær vor 25 Jahren einen internationalen Durchbruch. Der norwegische Trompeter verband moderne Jazzimprovisation mit Dancefloor- und Elektronikelementen, transportierte asiatische Schwingungen in ein dichtes Geflecht aus Polyrhythmik, ambienter Weitläufigkeit und meditativen Soundscapes. Dabei entstanden betörende genreüberschreitende Klänge, die in dieser Form und Intensität bis dahin noch nie gehört wurden und auch heute immer noch eine süchtig machende Wirkung entfalten. (JB 5)
Wenn Schlagzeuger eine Band leiten und für sie komponieren, dann glänzt die Musik oft auf eine ganz besondere, farbenreiche Weise. Das ist auch beim Eva Klesse Quartett der Fall. Die 37-jährige Schlagzeugerin führt ihre Mitmusiker mal feinfühlig, mal fordernd und forsch durch eine melodische Form zeitgenössischer Improvisationsmusik. Hier sind weder Neutöner noch eingefleischte Traditionalisten am Werk. Stattdessen entwickelt das Quartett auf der Basis des facettenreichen und flexiblen Spiels seiner Bandchefin eine sensible, eigenständige und raffinierte Klangsprache. (JB 6)
Die Musik der französisch-algerischen Sängerin und Cellistin Nesrine Belmokh ist so vielseitig wie ihr Lebenslauf. Sie hat als Orchestermusikerin u.a. mit den Dirigenten Lorin Maazel und Daniel Barenboim zusammengearbeitet, war aber auch mit dem Cirque du Soleil weltweit unterwegs. Diese vielfältigen Erfahrungen haben ihre Musiksprache geprägt, die sich nicht fixieren lässt. Die Mischung aus Jazz, Chanson, Soul, World- und Popmusik, angereichert mit virtuosem Cellospiel, bildet einen faszinierenden Klang, der einen nicht mehr loslässt. (JB 6)
Die französische Sängerin Camille Bertault und der österreichische Pianist David Helbock sind bekannte Namen im europäischen Jazz. Auf ihrem gemeinsamen Album »Playground« spielen sie in sieben eigenen Kompositionen und fünf Coverversionen berühmter Stücke meisterhaft mit ausgedehnter Stilvielfalt und einem waghalsigen Kaleidoskop der Emotionen. Dabei loten sie mit ihrem unvergleichlich wandelbaren Klavier-Gesang-Sound und einem tiefen Sinn für Klangfarben die Grenzen ihres Metiers aus – mitreißend, spannend und immer überraschend. (JB 7)
Mit dem Akkordeon und der Klarinette fing bei Nikki Iles alles an. Es folgte ein klassisches Studium für Klarinette und Piano, bis sie ihre Liebe zum Jazz zu einem weiteren Studium mit Altsaxophon und Piano führte. Inzwischen ist die Britin eine weltweit gefeierte Pianistin, Komponistin, Arrangeurin und Bandleaderin. Da wundert es nicht, dass die NDR Bigband auf Nikki Iles aufmerksam wurde und beschloss, sie als »Composer in Residence« für dieses Jahr zu engagieren – eine Konstellation mit einem sehr hohen kreativen Potenzial. (JB 7)
Er entdeckte schon als Jugendlicher seine Liebe zum Jazz – was in der DDR nicht immer einfach war. Als junger Mann spielte er dann in verschiedenen Jazz-Formationen und wurde zum bekanntesten Freejazz-Drummer der DDR. In diesem Sommer wird er 80 Jahre alt und macht wie eh und je eine fein verästelte und zugleich hyperenergetische Musik – der Schlagzeuger Günter Sommer, der stets liebevoll »Baby« genannt wird. Mit seiner aktuellen Großformation Baby Sommer’s Brotherhood & Sisterhood nimmt er klassische Bigbandklänge auseinander und lässt sie in einem sehr weit gespannten musikstilistischen Bogen wieder zusammenkommen. (JB 8)
Konzerte @the beach
Am späten Freitagabend steht auf der Bühne direkt am Strand die deutsche Sängerin Alma Naidu. Sie verbindet mit ihrer zart-klaren Stimme Jazz, Pop und Filmmusik und gilt als eines der vielversprechendsten Gesangstalente. Das hat auch ihr Mentor, Jazz-Schlagzeuger Wolfgang Haffner, erkannt und prompt ihr Debütalbum produziert. Bei @the beach wird Alma Naidu klangsinnlich von Philipp Schiepek an der Gitarre begleitet.
Am Samstagabend kommt Ingolf Burkhardt, seit 1990 festes und unverzichtbares Mitglied der NDR Bigband, mit seinem Duopartner Roland Cabezas und seiner Tochter Ella Burkhardt zu @the beach. Ella hat sich mit ihrem warmen Timbre in den letzten Jahren als erfolgreiche Jazzsängerin etabliert. Gemeinsam mit ihr löst das Duo Genregrenzen auf und präsentiert in kleiner Besetzung aus Flügelhorn, Trompete, Gitarre und Gesang ein erstaunlich breites Repertoire.
Konzerte im JazzCafé
Eine Neuerung von JazzBaltica 2023 ist das Format »NightLab«: Nachtkonzerte im JazzCafé ab 23 Uhr. Den Auftakt der Reihe macht die polnische Pianistin und Komponistin Joanna Duda mit ihrem Trio. In ihrer Musik lotet sie die Grenzen zur Elektronik aus und beweist sensibles Gespür für den Aufbau rhythmischer Strukturen. Auf organische Weise verflechtet sie die einzelnen Stimmen und schreckt nicht davor zurück, die Klangästhetik im Ungewöhnlichen zu suchen.
Den Samstagmittag eröffnet Kateryna Kravchenko. Mit ihren 24 Jahren ist sie eine der jüngsten Musikerinnen von JazzBaltica 2023 und zeigt bereits eine beeindruckende musikalische Reife. Die ukrainische Sängerin und Komponistin begann mit vier Jahren Klavier zu spielen und singt seit ihrem 11. Lebensjahr Jazz. Für ihr Studium in Jazzgesang zog sie 2018 nach Dresden. Ihr Programm »Short Collection of Tales« ist eine klangvolle Märchensammlung, die traditionelle Klänge ihrer Heimat mit klassischer Musik sowie improvisatorischen Elementen zu einem warmen Sound verbindet.
Um 15 Uhr folgt Izabella Effenberg mit ihrer Band. Die Multiinstrumentalistin stammt aus Polen und war bereits 2019 in »Der Karneval der Tiere« bei JazzBaltica zu erleben. Ob auf dem Vibraphon, dem Array Mbira (ein großes Daumenklavier mit speziellem Harfen- oder Glockenklang), der Steeldrum oder dem Waterphone – Effenbergs virtuoses Spiel und ihre Kompositionen für die unbekannten Instrumente sind voller verschiedener Farben und Einflüsse.
Von Melbourne über New York kam die australische Posaunistin Shannon Barnett 2014 nach Köln. Dort war sie vier Jahre lang Mitglied der WDR Big Band und gründete außerdem ihr eigenes Quartett, das bis heute in unveränderter Besetzung die moderne Jazztradition auf fein nuancierte Weise fortschreibt. In ihren sanften bis entfesselten Improvisationen erschafft Shannon Barnett einen großen Raum für Stimmungen aller Art. Sie ist um 18 Uhr im JazzCafé zu erleben.
Die Pianistin, Komponistin und Sängerin Clara Haberkamp tritt am Samstagabend auf. Sie gewann zahlreiche Preise, unter anderem wurde sie 2011 mit dem IB.SH-JazzAward ausgezeichnet, und veröffentlichte mehrere Alben. Ihren Stil bezeichnet sie selbst als filterlos, unvorhersehbar und kontrastreich. Im JazzCafé präsentiert sie gemeinsam mit ihrem Trio ein melodisches, ausdruckstarkes und mitunter melancholisches Programm.
Samstagnacht, im zweiten Konzert der Reihe »NightLab«, ist die italienische Bassistin und Komponistin Ilaria Capalbo zu erleben. In Stockholm lebend gilt sie sowohl in der schwedischen als auch in der internationalen Jazzszene als eine der aufstrebensten Musikerinnen. Gemeinsam mit ihrem Quintett präsentiert sie das europaweit hochgelobte Album »Karthago«, das sich in dem spannenden Spektrum zwischen Improvisation und lyrischen Melodien bewegt.
Die Norwegerin Hildegunn Øiseth ist bekannt für ihren warmen Trompetenklang und ihr beeindruckendes Spiel auf Flügel- und Bukkehorn. Mit Leichtigkeit bringt sie Jazz und norwegische Volksmusik zusammen. Nachdem sie in der Vergangenheit bereits im JazzBaltica Ensemble und bei den Familienkonzerten mitwirkte, ist sie Sonntagmittag erstmals mit ihrer eigenen Band in Timmendorfer Strand zu Gast.
Am Sonntagnachmittag betritt Josef »Wawau« Adler mit seinem Quartett die Bühne im JazzCafé. Seit seinem 13. Lebensjahr steht der gebürtige Karlsruher auf der Bühne, tourt international durch Italien, Frankreich, Kanada und die USA und hat sich zu einem der führenden Gypsy-Jazz-Gitarristen entwickelt. Zu seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum widmete er Django Reinhardt, der den Gypsy-Jazz in Europa berühmt machte, das Album »Happy Birthday Django 110«.
Das letzte Konzert im JazzCafé gibt der gerade mal 20 Jahre alte Jakob Bänsch. Der in Pforzheim aufgewachsene Trompeter gilt als Shooting Star der deutschen Jazzszene und teilte sich bereits mit Musikern wie Emil Mangelsdorff, Wolfgang Haffner und Nils Landgren die Bühne. Für sein Quartett komponiert er größtenteils selbst und entwickelt aus melodischen, virtuosen, sphärischen und klassischen Elementen seinen eigenen Stil.
Konzerte auf der OpenAir-Bühne
Bei den vier Musikern von Hôtel Du Nord, die am Freitagabend die OpenAir-Bühne eröffnen, steht die französische Tradition des Jazz Manouche, einer Variation des Swing, an erster Stelle. Der Bandname ist eine Hommage an den gleichnamigen Film von Marcel Carné aus dem Jahr 1938. Die Musiker aus Kiel bewegen sich zwischen holsteinischer Erdung und französischem Leichtmut.
Am Samstagvormittag bespielt die Bigband des Ernst-Barlach-Gymnasiums Kiel unter der Leitung von Klaus Frech die OpenAir-Bühne. Die EBG-Bigband, an der Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse mitwirken können, blickt bereits auf eine über 20-jährige Geschichte zurück und wurde im vergangenen Jahr bei »Jugend jazzt« ausgezeichnet. Ihr Repertoire umfasst Stücke von Swing über Rock und Pop bis Latin.
Bei der fünfköpfigen Band Bikini Jackson aus Elmshorn steht moderner Jazz mit einer Prise Funkrock auf dem Programm. Facettenreich und eingängig zugleich erfüllen sie am Samstagmittag die OpenAir-Bühne mit Gitarren-, Rhodes- , Synthie- und Saxophonklängen.
Die Mitglieder des Lajos Meinberg Trios kommen aus Deutschland, Dänemark und Italien und lernten sich während ihres Studiums in Berlin kennen. Der Namensgeber und Bandleader Lajos Meinberg wuchs in einem musikalischen Elternhaus in Norddeutschland auf und entdeckte früh seine Liebe zum Jazz. Bereits vor dem Studium war er in der Hamburger Jazzszene aktiv und wurde mehrfach bei »Jugend jazzt« ausgezeichnet.
Quartertone, bestehend aus Mitgliedern des Landesjugendjazzorchesters Hessen, bildet den Abschluss der OpenAir-Bühne am Samstag. Neben der Interpretation bekannter Jazzstandards, denen sie einen frischen Sound verpassen, präsentieren die vier Musiker Eigenkompositionen im Stile des Modern Jazz.
Der Sonntagvormittag auf der OpenAir-Bühne beginnt mit einem kostenfreien Familienkonzert: Darin geht es um den unglücklichen Jazzpiraten Kapitän Blechbein. Schiffbrüchig und ohne Mannschaft ist er ganz alleine mit seiner Trompete. Im Laufe der Geschichte trifft er auf weitere Jazzpiraten. Aber wie klingen Trompete, Saxophon, Klavier, Bass und Schlagzeug zusammen? Können sie sich auf einen gemeinsamen Klang einigen?
Kjell Kitzing fühlte sich zunächst im Rock ’n’ Roll und im Punk zuhause, erst später entdeckte er den Jazz für sich. Seither hat der Jazz- und Blues-Gitarrist aus Bargteheide zweimal den Wettbewerb »Jugend jazzt« gewonnen und stand bei großen Festivals wie dem Elbjazz auf der Bühne. Mit seinem Trio The Maestros präsentiert er seinen ganz eigenen Stil: eine spannende Mischung aus Genres und Einflüssen.
Triple Play aus Kiel spielen sich seit über 40 Jahren durch Jazz, Blues, Folk und Pop bis hin zur Klassik. Mit Jazz im Kammermusikformat lädt die 1988 gegründete Band am Sonntagnachmittag zum entspannten Ausklang auf der OpenAir-Bühne ein.
Die Kindermusikwerkstatt findet am Sonntag ab 12 Uhr an der OpenAir-Bühne statt. Kinder ab vier Jahren dürfen sich hier mit viel Abenteuergeist, Kreativität und Spaß der Musik nähern.
IB.SH-JazzAward
Zum 16. Mal wird in diesem Jahr der IB.SH-JazzAward verliehen. Der Preis würdigt einmal im Jahr die Arbeit und das künstlerische Potenzial junger und hoffnungsvoller deutscher Jazzmusikerinnen und -musiker, die bei JazzBaltica auftreten. Besondere Berücksichtigung finden dabei Talente aus Norddeutschland. In diesem Jahr wird das Preisgeld von 3.000 Euro auf 5.000 Euro erhöht. Im letzten Jahr wurde der Pianist Ilja Ruf mit dem Preis ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury wird am 25. Mai 2023 bekannt gegeben. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Eröffnung von JazzBaltica am Freitagabend auf der Maritim MainStage (JB 1).
’Round Midnight
Zu späterer Stunde ’Round Midnight lädt NDR Kultur-Moderatorin Sarah Seidel zu »Late Night Schnacks« mit aktuellen JazzBaltica-Künstlerinnen und Künstlern in den JazzClub ein – garniert mit Live-Musik. Die Gespräche werden in lockerer Clubatmosphäre aufgezeichnet und von NDR Kultur zeitversetzt gesendet. Anschließend gestaltet die Formation Nine Sparks Riots um den schwedischen Posaunisten Kristian Persson ein Clubkonzert.
JazzTalks
Peter Kleiß, Autor und Musikjournalist, lädt bei JazzBaltica traditionell Musikerinnen und Musiker aus dem Programm zu seinen »JazzTalks«. Die Gespräche finden ohne Publikum statt, werden aber mit Bild und Ton aufgezeichnet und im Anschluss an das Festival auf dem YouTube-Kanal von JazzBaltica veröffentlicht.
Danke
JazzBaltica dankt dem Hauptsponsor Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) sowie Förderern und Partnern, wie der Wohnungsbau GmbH Neumünster und gradwerk. Die langjährigen Medienpartner NDR Kultur und Deutschlandfunk stärken die Popularität des Festivals, außerdem setzt JazzBaltica die Zusammenarbeit mit dem ZDF fort.
Ein Dank gilt besonders dem Land Schleswig-Holstein für die Unterstützung. In diesem Jahr wird JazzBaltica außerdem erneut von der Gemeinde Timmendorfer Strand-Niendorf und von der Ulbrich-Stiftung gefördert. Festivalhotel ist das Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.
Tickets für JazzBaltica
Ab sofort sind Karten unter www.jazzbaltica.de und unter der Ticket-Hotline 0431-23 70 70 erhältlich. Die Festivalkarte für das gesamte Wochenende ist bereits ausverkauft. Festivalkarten für 2024 sind ab Mitte November 2023 erhältlich.
Programmheft und Informationen:
Schleswig-Holstein Musik Festival
Einsiedelstraße 6, 23554 Lübeck
Tel. 0451-389 57-0
www.jazzbaltica.de
Presseinformationen und Akkreditierung:
Laura Hamdorf
Pressesprecherin
Tel. 0451-389 57-24
hamdorf@shmf.de
Ann-Kristin Zoike
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0451-389 57-25
zoike@shmf.de
Pawel Sprawka-Estherr
Freie Mitarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
sprawka-estherr@shmf.de
Fotos aller Künstlerinnen und Künstler, Pressemeldungen sowie die vorliegende Mappe finden Sie online zum Download unter www.jazzbaltica.de/presse.