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Jetzt geht’s los?! Pflege in Bewegung

Zum Internationalen Tag der Hauswirtschaft am 21. März startet die AWO Pflege Schleswig-Holstein mit verschiedenen Aktionen ihre neue Jahreskampagne „Jetzt geht’s los?! Pflege in Bewegung“. „Ernährung und Bewegung spielen im Alltag der alten und pflegebedürftigen Menschen eine sehr große Rolle“, erklärt Uwe Braun, Leiter der AWO Pflege, die Hintergründe und Ziele der Kampagne. „Sie sind nicht nur für ihre Gesundheit von zentraler Bedeutung, sondern auch für ihre Lebensqualität und Autonomie.“

Mit der Kampagne möchte die AWO im Verlauf des Jahres darüber hinaus aber auch auf weitere, bereits in Bewegung geratene Pflegethemen wie z. B. den Expertenstandard Mobilität, Diskussionen um freiheitseinschränkende Maßnahmen oder das Pflegestärkungsgesetz aufmerksam machen. „Aber auch Debatten anregen und aufzeigen, an welcher Stelle vielleicht noch nicht genug in Bewegung gekommen ist“, so Uwe Braun.

 

„Die Gesundheit kann in jedem Alter gefördert werden“

Mit den Jahren nimmt das natürliche Hunger- und Durstgefühl ab, und das Essen schmeckt weniger intensiv. Auch sinnliche Reize, die den Appetit steigern, werden schlechter wahrgenommen, und Kau- oder Schluckprobleme, aber auch Bewegungsmangel können dazu führen, dass die nötigen Nährstoffe schlechter aufgenommen werden. Eine Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wiederum führt zu Mangel- oder gar Unterernährung.

„Die Gesundheit kann jedoch in jedem Alter gefördert werden, und wir möchten bei der AWO durch Maßnahmen für eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität unserer Kunden möglichst lange zu erhalten“, erklärt Uwe Braun. Dazu gehört für die AWO insbesondere auch der soziale Aspekt der Ernährung: „Mahlzeiten strukturieren den Tag, liefern Gesprächsstoff und sind eine Gelegenheit sich auszutauschen“, so Braun. „Daher möchten wir mit gezielten, in den Alltag der Menschen integrierten Angeboten in unseren Einrichtungen und Stadtteilcafés auch die soziale Integration der Menschen fördern“. Beispiele hierfür sind der monatlich stattfindende Mittagstisch in Mildstedt, der Holsteinische Abend in Neumünster oder das Candle Light Dinner in Mettenhof.

Gemeinsames Kochen verbindet

Um Teilhabe und Autonomie geht es auch bei der sich zweiwöchentlich treffenden Kochgruppe im AWO Servicehaus Lübeck, die anlässlich des Tages der Hauswirtschaft auch am 19. März 2015 ab zehn Uhr stattfindet. „Dann heißt es: Wer schält Kartoffeln? Und wer die Mohrrüben?“, so Gerontologin Nina Pelzer von der AWO in Lübeck. „Egal ob Steckrübenmus, Kohlrouladen oder Obstsalat – alle sind mit Eifer dabei. Am Ende jedes Treffens wird meist schon das nächste Rezept vereinbart.“ Wichtig findet Pelzer vor allem die so genannte ‚Niedrigschwelligkeit‘ dieses Angebots: „Es spricht jeden an, jeder kann mithelfen, und jeder verbindet etwas mit dem gemeinsamen Kochen – sei es der Geschmack des Essens oder die Erinnerung an das gemeinsame Kochen mit der Mutter. Denn Essen sollte immer auch Genuss sein und bedeutet ein großes Stück Lebensqualität“, so Nina Pelzer.

Ähnliche Angebote gibt es auch in der AWO WOHNpflege Wedel und im Betreuten Wohnen der AWO an der Pommernstraße in Tornesch, wo sich die Mieter und Bewohner zum Kochen oder Backen treffen. Auch eingekauft wird hier oft gemeinsam mit den Mietern und der Ausflug für einen gemeinsamen Spaziergang genutzt. „Gekocht wird häufig nach Rezepten der Bewohner von früher, und natürlich gehören immer auch eine gemütliche Atmosphäre und der schön gedeckte Tisch dazu“, sagt Ergotherapeutin Kerstin Grimpe aus der WOHNpflege Wedel.

 

Mitmachbox mit Ernährungstipps und Bewegungsangeboten

In Neumünster hat die AWO das Thema darüber hinaus im Rahmen einer Projektwoche mit der Freiherr-vom Stein-Schule aufgegriffen und im Rahmen des Projekts „Im Alter IN FORM gesund essen, mehr bewegen“ Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) Schulungen zum Thema  Hauswirtschaft durchgeführt. Seitdem steht den Mitarbeiterinnen eine Mitmachbox mit speziellen Ernährungstipps und Bewegungsangeboten zur Verfügung, die helfen sollen, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung im Alter erlebbar zu machen.

 

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Ansprechpartner/innen vor Ort gern zur Verfügung:

Lübeck: Nina Pelzer, Diplom Gerontologin AWO Servicehaus Lübeck, Tel. 0451 38 44 50

Wedel:  Kerstin Grimpe, Beschäftigungstherapeutin AWO WOHNpflege Wedel, Tel. 4103 1808 292

Neumünster: Franz-Ulrich Löning-Hahn, Leiter AWS Servicehaus am Wasserturm, Tel. 04321 55 59 30 01

 

Hintergrund

Ausgewählte Ergebnisse des 4. MDS-Pflege-Qualitätsberichts (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen)

·          64,4 % der Heimbewohner benötigten Hilfe beim Essen und Trinken. Davon erhielten 89,3 % unterstützende Maßnahmen wie z.B. Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Anpassung der Nahrungskonsistenz bei Schluckstörungen und energiereiche Speisen; 10,7 % erhielten diese Hilfe nicht oder nur eingeschränkt. Insgesamt hat sich die Ernährungssituation deutlich verbessert (2012: 79,5 % Kriterium erfüllt, 20,5% Kriterium nicht erfüllt).Bei 97,9% aller einbezogenen Bewohner war der Ernährungszustand angemessen, bei 2,1 % wurde eine defizitäre Ernährungssituation festgestellt. Das ist im Vergleich zum 3. Pflegequalitätsbericht eine Verbesserung (2012: 95 % angemessen; 5 % nicht angemessen).

Grundlage des Berichts sind Daten aus Qualitätsprüfungen von MDK und PKV-Prüfdienst im Zeitraum 1.01. bis 31.12.2013.

Daten aus

·          12.190 Pflegeheimen, bei denen bei 85.237 Pflegeheimbewohnern Pflegezustand und Versorgungssituation bewertet worden sind

·         11.021 ambulanten Pflegediensten, bei denen bei 61.694 Pflegebedürftigen Pflegezustand und Versorgungssituation bewertet worden sind wurden ausgewertet.

Die AWO Pflege ist ein Unternehmensbereich der AWO Schleswig-Holstein gGmbH. Rund 1.500 MitarbeiterInnen pflegen, beraten und begleiten alte und pflegebedürftige Menschen an mehr als 40 Standorten in Schleswig-Holstein: in ambulanten Pflegediensten, Servicehäusern und Hausgemeinschaften, in Einrichtungen der WOHNpflege, mit Angeboten zur Urlaubs-, Tages- und Kurzzeitpflege und dem Sozialruf. Sie helfen bei den alltäglichen Verrichtungen, unterstützen, wenn Fähigkeiten eingeschränkt sind, und sorgen für Selbständigkeit, wo das Leben durch Krankheit und Alter beeinträchtigt ist. Gemeinsam mit mehr als 20.000 AWO-Mitgliedern in Schleswig-Holstein engagieren sie sich für eine sozial gerechte Gesellschaft. Im Internet unter www.awo-pflege-sh.de