Johann Adolf Hasse: „Padre della Musica“ im 18. Jahrhundert
Stadtbibliothek lädt am 8. September zum Musikvortrag über den deutschen Komponisten
Professor Wolfgang Hochstein stellt am Dienstag, 8. September 2009, den deutschen Komponisten Johann Adolf Hasse im Scharbausaal der Stadtbibliothek, Hundestraße 5-17, vor.
Unter dem Motto „Padre della Musica“ zeichnet Hochstein ergänzt mit passenden Musikbeispielen das Leben des Künstlers nach. Die Veranstaltung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt fünf, für Mitglieder der DIG drei Euro.
Hasse wurde 1699 in Bergedorf bei Hamburg geboren und starb 1783 in Venedig. Er war um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine europäische Berühmtheit: Joseph Haydn verehrte ihn als Vorbild, Wolfgang Amadeus Mozart wollte „unsterblich“ werden wie er, Jean Jaques Rousseau pries das von ihm geleitete Dresdner Orchester als das beste in ganz Europa, und dem englischen Musikschriftsteller Charles Burney galt er als der bedeutendste aller damals lebenden Komponisten. Weltliche Herrscher wie Kaiserin Maria Theresia und Friedrich der Große suchten seine Gegenwart. Rund 150 Jahre nach seinem Tod sah es der Kulturphilosoph Romain Rolland als eine der größten Ungerechtigkeiten der Geschichte an, dass „dieser bewunderungswürdige Mann so vergessen werden konnte“. Hasse hinterließ ein umfangreiches Werk von mehr als 60 Opern und anderen Bühnenstücken, dazu zahlreiche geistliche Kompositionen sowie weltliche Kantaten und Instrumentalwerke.
Wolfgang Hochstein studierte Schulmusik, Komposition, Klavier und Orgel in Detmold sowie Musikwissenschaft in Hamburg. 1976 wurde er an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg berufen; zurzeit ist er dort Dekan der wissenschaftlich-pädagogischen Fächer. Er ist Vorsitzender der Hasse-Gesellschaft Bergedorf, Editionsleiter der Hasse-Werkausgabe und Mitherausgeber der Hasse-Studien. Außerdem publizierte er zu verschiedenen musikalischen Themen und wirkte bei Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen mit. Für seine Verdienste um die Hasse-Forschung wurde er mehrfach ausgezeichnet.