Politik & Wirtschaft

JuLis begrüßen Google Street View

Am 10. August 2010 gab der Internetdienstleister Google bekannt, dass der Kartendienst „Street View“ bereits zum Ende 2010 für die 20 größten Städte Deutschlands bereitgestellt werden kann. Bemerkenswert an dem Dienst ist, dass 360°-Panoramabilder aus der Straßenperspektive erstellt werden, die für den Endverbraucher kostenlos zur Verfügung stehen. Seit der Bekanntmachung des Veröffentlichungsdatums entwickelte sich eine einseitige Negativ-Kampagne in den Medien, die die Jungen Liberalen Lübeck mit Unverständnis verfolgen. Im Raum Lübeck taten sich besonders die Lübecker Nachrichten hervor: Man widmete dem Artikel „Aufstand gegen Google: Unser Nein zu Street View“ vom 13. August ungefähr zwei Drittel der Titelseite. Fünfzehn mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten begründeten darin ihre Ablehnung von Google Street View.

Darunter Ex-Ministerpräsident Björn Engholm mit folgendem Zitat: „Wir Bürger werden als Stimmvieh für rein ökonomische Interessen von Google ausgenutzt. Die Bilder nutzen sonst niemandem.“

„Diese Äußerung ist exemplarisch für die geführte Debatte: Mittels Angst wird versucht die Bevölkerung gegen das Projekt Street View aufzubringen. Gerade Menschen, die nicht technikaffin sind, lassen sich von der negativen Berichterstattung besonders leicht beeinflussen“, so der Vorsitzende Thomas Alt.

Die Behauptung von Herrn Engholm, dass die aufgenommenen Bilder niemanden nutzen würden, außer Google, können die JuLis nicht nachvollziehen. Street View bietet zum Beispiel die Möglichkeit, ein geplantes Reiseziel oder ein Hotel schon im Vorfeld zu betrachten, um ein authentisches Bild von der Umgebung zu erhalten.

„Bei der ganzen Hysterie um den Schutz der Privatsphäre darf man nicht vergessen, dass Hausfassaden keine Persönlichkeitsrechte genießen. Die Kameras erfassen lediglich nur die Umgebung von der Straße aus, die Bilder geben somit nur das wieder, was jedermann sehen kann“, fügt der JuLi-Vorsitzende hinzu.

„Gerade für die Touristenstadt Lübeck wäre der Dienst eine hervorragende Gelegenheit, um ihre schöne Altstadt auch global präsentieren zu können. Das wäre ein bedeutender Service für die Touristen, den sich die Stadt aus eigener Tasche nicht leisten könnte“, stellt der Informatiker Nils Kassube (FDP) fest.

Die Jungen Liberalen sprechen sich daher für den Service Google Street View aus und hoffen, dass auch die Hansestadt Lübeck in nächster Zeit in das Projekt aufgenommen wird.