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Politik & Wirtschaft

Junge Bäume für eine historische Allee: Umweltministerin Rumpf und die SHHB-Vorsitzende Kürtz pflanzen eine Linde in die Chaussee Altona-Kiel

LENTFÖHRDEN. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf und die Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB) Jutta Kürtz haben in die Ortsdurchfahrt von Lentföhrden (Kreis Segeberg) eine Linde gepflanzt. Die Pflanzung war ein symbolischer weiterer Beitrag zum SHHB-Projekt zur Wiederbegrünung der historischen Chaussee von Altona nach Kiel. Umweltministerin Rumpf sagte: „“Mit jedem jungen Baum, den wir heute in eine Allee pflanzen, erhalten wir Natur und Landschaft vielfältig und leistungsfähig und bewahren ein wichtiges kulturhistorisches Erbe unseres Landes. Ich bin dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund ebenso wie den vielen anderen Unterstützern und Förderern wie etwa dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr für diesen Einsatz sehr dankbar““, betonte sie.

Die Wiederbegrünung der 1832 fertig gestellten Chaussee von Altona nach Kiel ist ein Vorhaben, das unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen steht. Seit dem Beginn im Jahre 2008 wurden unter Beteiligung örtlicher Partner wie der Städte und Gemeinden, von Privatpersonen und Vereinen und Verbänden bereits knapp 700 Alleebäume entlang der Strecke gepflanzt. Weitere Bäume sollen folgen, bis die Chaussee als Allee wiederhergestellt ist. Das ist allerdings noch ein recht langer Weg, denn weitere etwa 7.000 Bäume sind zu pflanzen, um der Chaussee wieder das Gesicht zu geben, das sich ursprünglich den Reisenden zeigte.

In Lentföhrden hob Juliane Rumpf auch noch einmal die Bedeutung der Alleen für Natur und Landschaft hervor. Die zumeist im 19. Jahrhundert angelegten Baumpflanzungen durchzogen einst in einem dichten Netz das Land. Wegen der starken Belastung, der diese Bäume ausgesetzt sind, haben sich die Bestände schrittweise ausgedünnt und letztlich oft das Erscheinungsbild einer Allee verloren. Mit der Unterschutzstellung aller Alleen im Naturschutzgesetz von 2007 habe die Landesregierung gerade noch rechtzeitig dafür gesorgt, dass der rechtliche Rahmen für eine nachhaltige Alleensicherung geschaffen wurde, betonte die Umweltministerin.
„“Alleen und Baumreihen verbinden nicht nur Orte, sondern auch Biotope, und sie sind dabei selbst Lebensraum seltener Pflanzen und Tierarten““, sagte Frau Rumpf. Sie leisteten jedoch nicht nur einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt, sie seien auch als ökologischer Staub- und Abgasfilter und als Sauerstoffproduzenten unverzichtbar. So könne ein Alleebaum stündlich über ein Kilogramm Sauerstoff allein durch Fotosynthese herstellen und gleichzeitig bis zu einer Tonne Staub pro Jahr aus der Luft filtern.