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Kein Lohn-Plus: 50 Azubis im Bereich der Arbeitsagentur Lübeck betroffen

Maler-Azubi PinselBildunterzeile: Ihnen gehen die eigenen Chefs auf den Pinsel: Maler-Azubis verdienen zu wenig, meint die IG BAU. Die Arbeitgeber blockieren bessere Ausbildungsvergütungen. – Graue Job-Perspektive in Lübeck für Maler- und Lackierer-Azubis.  Graue Job-Perspektive für den Maler-Nachwuchs: Die Maler- und Lackierer-Azubis in Lübeck müssen weiter auf ein Lohn-Plus warten. Ebenso auf die Erstattung der Fahrtkosten zur Berufsschule und zum Ausbildungszentrum.Nach Angaben der Handwerker-Gewerkschaft IG BAU Holstein blockieren die Arbeitgeber seit über einem Jahr jede Verbesserung bei den Ausbildungsvergütungen. Auch gegen eine Übernahmeregelung nach der Ausbildung sträubten sie sich. Genauso wie gegen eine zusätzliche Altersvorsorge und einen höheren Urlaubsanspruch. Betroffen davon sind nach Angaben der Handwerker-Gewerkschaft rund 50 Maler- und Lackierer-Azubis* im Bereich der Arbeitsagentur Lübeck. „Das Maler- und Lackiererhandwerk bietet zwar einen Arbeitsalltag mit bunten Farben, aber leider auch eine absolut graue Job-Perspektive“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Uwe Hahn.

* Abgeschlossene Ausbildungsverträge 2012, Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

40 Euro mehr pro Monat für jeden Auszubildenden für das bevorstehende Ausbildungsjahr, so die Forderung der Handwerker-Gewerkschaft. „Die Azubis in den heimischen Betrieben erwarten und brauchen dieses Geld, nachdem es bereits im vergangenen Jahr keinen Cent mehr gab. Denn sie liegen bei den Azubivergütungen am unteren Ende“, sagt Hahn. So bekomme ein Azubi im ersten Ausbildungsjahr lediglich 450 Euro pro Monat. Im dritten Ausbildungsjahr seien dies dann gerade einmal 635 Euro – und damit immer noch weniger als ein Azubi auf dem Bau bereits im ersten Jahr seiner Ausbildung erhalte.

„Die Arbeitgeber müssen Farbe bekennen: Wenn sie qualifizierten Nachwuchs wollen, dann müssen sie das Maler- und Lackiererhandwerk dringend attraktiver machen. Und dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung. Es muss Schluss damit sein, dass Maler-Azubis als billige Arbeitskräfte regelrecht dazu benutzt werden, den schnellen Euro zu machen“, so Uwe Hahn. Der IG BAU-Bezirkschef ruft die heimischen Handwerksbetriebe dazu auf, Druck auf ihre Verhandlungsführer zu machen. Diese hatten die Gespräche abgebrochen und den Tariftisch verlassen. „Maler und Lackierer, die sich ihre Welt in schönen Farben malen und die Realität – nämlich den grauen Alltag ihres eigenen Nachwuchses – nicht erkennen wollen, gehen mir auf den Pinsel“, so der Vorsitzende der IG BAU Holstein.