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Politik & Wirtschaft

Kein „Turbo-Putzen“: IG BAU will Leistungsdruck reduzieren

Wienern, wischen, wringen: Viele Gebäudereinigerinnen putzen immer mehr Fläche – ohne mehr Geld. Jetzt soll das „Turbo-Putzen“ am Tariftisch geregelt werden. Ebenso wie ein „sauberes Lohn-Plus“: Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU fordert 80 Cent mehr pro Stunde. FOTO: IG Bau
Wienern, wischen, wringen: Viele Gebäudereinigerinnen putzen immer mehr Fläche – ohne mehr Geld. Jetzt soll das „Turbo-Putzen“ am Tariftisch geregelt werden. Ebenso wie ein „sauberes Lohn-Plus“: Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU fordert 80 Cent mehr pro Stunde. FOTO: IG Bau

Saugen, fegen, wischen: Die rund 4.800 Gebäudereinigerinnen und Fensterputzer in Lübeck sollen mehr verdienen. Das fordert die IG BAU Holstein. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft will ein „sauberes Lohn-Plus“ von 6,4 Prozent durchsetzen – für die Innenreinigung sogar 80 Cent mehr pro Stunde. Damit würde der Tarif-Mindestlohn der Branche auf einen Stundenlohn von 10,35 Euro steigen. Mit dieser Forderung will die IG BAU in die bevorstehende Tarifrunde gehen. Davon würden neben den rund 2.950 regulär beschäftigten Gebäudereinigern auch rund 1.850 Mini-Jobber in Lübeck profitieren. „Der Lohn würde für das Reinigen von Büros und Schulen genauso gelten wie für das Saubermachen in Fabrikgebäuden“, sagt Uwe Hahn. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Holstein will darüber hinaus „vernünftige Spielregeln gegen den enorm wachsenden Leistungsdruck“ in der Gebäudereinigung. „Im Moment beherrscht ein Prinzip die Branche: Immer mehr Fläche putzen – ohne mehr Zeit, ohne mehr Geld. Das ist ‚Turbo-Putzen‘ pur“, so Hahn. Reinigungskräfte würden häufig Überstunden zum Null-Tarif leisten, um die ihnen zugeteilten Büroräume, Klassenzimmer oder Altenheime überhaupt zu schaffen. Lohnerhöhungen seien so „durch umsonst geleistete Mehrarbeit verpufft“. Damit müsse jetzt Schluss sein. Die IG BAU will den Leistungsdruck am Tariftisch regeln.