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Glaubhaft

Kenia: Polizei vereitelt Anschläge gegen Kirchen

Spezialkräfte entdecken Waffenarsenal – Angriffe standen kurz bevor

(Open Doors) – (KELKHEIM, 21. September 2012) – Kenianische Behörden haben eine Terrorwarnung veröffentlicht, nachdem Sondereinsatzkräfte am 14. September ein privates Waffenlager in Nairobi ausgehoben haben. Die Beamten nahmen zwei Verdächtige fest, die offenbar Selbstmordanschläge auf mehrere Kirchen in Nairobi planten. Es wird angenommen, dass sie Teil einer Terrorzelle der somalischen Al Shabaab Miliz sind.

Tödliche Bedrohung vorerst abgewendet

Was den Beamten bei der Durchsuchung der Wohnung in Nairobi in die Hände fiel, hätte aller Wahrscheinlichkeit nach viele Menschen das Leben gekostet: Vier für Selbstmordanschläge präparierte Westen, bestückt mit hunderten von Kugellagern und anderen Metallteilen, zwei improvisierte Sprengladungen, ebenfalls mit Kugellagern bestückt, vier AK-47 Sturmgewehre, 480 Schuss Munition sowie 12 Handgranaten. Nach Auskunft der Polizei hatte die Terrorgruppe ihre Angriffspläne auf mehrere Kirchen bereits fertig ausgearbeitet. Die Ausführung stand demnach unmittelbar bevor, möglicherweise an dem folgenden Wochenende.

Kirchen im Visier der Islamisten

Die Festgenommenen sind der Kenianer Abdulmajid Yassin Mohammed (26) und der Somalier Suleiman Abdi Aden (24). Im Rahmen der Verhöre haben sie Polizeiangaben zufolge gestanden, Angriffe auf die PCEA St. Andrews Church, die St Paul’s University Chapel, die CITAM in der Valley Road sowie die Holy Family Basilica Church geplant zu haben. Insgesamt besuchen über 20.000 Menschen Sonntag für Sonntag diese vier Gemeinden, die zahlreichen Kinder nicht eingerechnet. Unter ihnen befinden sich auch hochrangige kenianische Politiker und Regierungsbeamte.

Christlich geprägtes Land

Mit einem Anteil von ca. 80 Prozent stellen Christen die große Mehrheit der kenianischen Bevölkerung. Seit einigen Jahren kommt es jedoch verstärkt zu Aktivitäten der im benachbarten Somalia beheimateten Al Shabaab Miliz, besonders unter den somalischen Flüchtlingen. Im Oktober 2011 startete das kenianische Militär deshalb eine Offensive gegen die der Al Kaida nahestehenden Gruppierung und drang dabei auch auf somalisches Gebiet vor. Seitdem ist es bereits mehrfach zu tödlichen Angriffen der Islamisten auf kenianische Christen und Kirchen gekommen, so etwa im Juli in Garissa oder im August in Mombasa.