Kleinkinder: Zuviel Fernsehen schadet langfristig – Leistungen in der Schule und Gesundheit leiden
Kleinkinder sollten nicht so viel fernsehen
(Foto: pixelio.de/nimkenja)Montreal/Ann Arbor (pte/04.05.2010/10:00) –
Je mehr ein Kleinkind fernsieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Schule schlecht abschneidet und mit zehn Jahren nicht sehr gesund ist. Wissenschaftler der University of Montreal http://www.umontreal.ca/english und der University of Michigan http://www.umich.edu haben nachgewiesen, dass die negativen Auswirkungen mit jeder zusätzlichen Stunde vor dem Fernsehen größer werden.Bei den Kindern wurden die Leistung in der Schule schlechter, die Menge an Junk-Food größer. Für die in den Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine http://archpedi.ama-assn.org veröffentlichte Untersuchung wurden die Daten von 1.300 Kindern ausgewertet. Experten wie der UK’s National Literacy Trust erklärten, dass Eltern ihren Kindern erlauben sollten, „wenige“ Sendungen mit hoher Qualität zu sehen.
Mehr als das Maximum
Die aktuelle Studie ist Teil der Quebec Longitudinal Study of Child Development Main Exposure http://www.stat.gouv.qc.ca/cadrisq/enq_eldeq_an.htm. Dabei wurden Eltern befragt, wie oft die Kinder im Alter von 29 und von 58 Monaten fernsahen. Durchschnittlich verbrachten die Zweijährigen etwas unter neun Stunden pro Woche vor dem Fernseher, bei den Vierjährigen waren es fast 15 Stunden. Elf Prozent der jüngeren und 23 Prozent der älteren Kinder sahen mehr als die als Maximum empfohlenen zwei Stunden fern.
Als die Kinder im Alter von zehn Jahren erneut untersucht wurden, sollten die Lehrer ihre schulische Leistung, das Verhalten und ihren Gesundheitszustand beurteilen. Gleichzeitig wurde auch der BMI festgestellt. Mehr Fernsehen mit zwei Jahren stand mit weniger Engagement im Klassenzimmer und schlechteren Leistungen in Mathematik in Zusammenhang. Zusätzlich konnte ein Abnehmen der körperlichen Aktivitäten und eine Zunahme beim Konsum von Limonaden und dem BMI festgestellt werden.
Linda Pagani, die leitende Wissenschaftlerin von der University of Montreal, betonte, dass die frühe Kindheit entscheidend für die Entwicklung des Gehirns und die Ausbildung des Verhaltens sei. Ein hoher Fernsehkonsum in dieser Zeit könne später zu ungesunden Angewohnheiten führen.
Argument gegen zu viel Fernsehen
Der gesunde Menschenverstand würde nahe legen, dass das Fernsehen Zeit wegnimmt, die sonst mit anderen bereichernden und die Entwicklung fördernden Aktivitäten verbracht werden könnte. Das Team habe erwartet, dass die Auswirkungen des Fernsehens nach siebeneinhalb Jahren verschwunden sein würden. Die Tatsache, dass das nicht der Fall war, sei erschreckend. Diese Studienergebnisse sei ein zwingendes Argument gegen zu viel Fernsehen in der frühen Kindheit.









