Kompensationszahlungen in Millionenhöhe
Kompensationszahlungen in Millionenhöhe – dieses Zugeständnis, das der Kieler Umweltminister Habeck dem dänischen Vorhabenträger für die Feste Fehmarnbeltquerung angeblich abgerungen habe, lässt aufmerksame Beobachter stutzig werden. Dass sich die Befürworter des Mammutvorhabens im Fehmarnbelt noch immer vom dänischen Vorhabenträger einlullen lassen ebenso. Immer offensichtlicher lässt sich die Salamitaktik erkennen, mit der Femern A/S vorgeht. Und sie lässt vermuten, dass sogar den verbissensten Befürwortern der Festen Fehmarnbeltquerung langsam dämmert, dass der Schaden in der Natur ungeheure Ausmaße annehmen wird, wenn es denn zum Bau eines Absenktunnels kommt. Noch in der vergangenen Woche ließ Femern A/S offiziell verlauten, lediglich eine geringe Anzahl der Schweinswale im Fehmarnbelt sei betroffen. Nun schwenkt man um und gibt kleinlaut zu, die ökologischen Zerstörungen im Fehmarnbelt müssen als „dauerhaft“ bewertet werden. Grade mal 15 – 20 Millionen Euro wollen die Dänen als Schadenersatz zahlen und vergessen dabei, dass ein solcher Ausgleich nicht möglich ist. Kaputt ist kaputt. Da helfen keine Millionen. Aber: es gibt sehr wohl eine technische Lösung, mit der eine ökologische Katastrophe im Fehmarnbelt vermeidbar wäre. Nur, mit der wollen sich die Dänen nicht anfreunden. Deswegen haben sie diese Alternative aus durchsichtigen Motiven 1,3 Milliarden Euro teurer gemacht als nötig. Femern A/S währenddessen stellt wieder einmal unter Beweis, dass die immer wieder betonte Transparenz im Verfahren lediglich ein Lippenbekenntnis ist. Unangenehme Wahrheiten werden der Öffentlichkeit häppchenweise präsentiert, ohne dass einmal die Karten komplett auf den Tisch gelegt werden. Naturschutzverbände erhalten trotz mehrfacher Anfragen keinen Einblick in die Umweltverträglichkeitsstudie, während sie dem deutschen Vorhabenträger bereits seit geraumer Zeit zur Prüfung vorliegt. Das legt die Vermutung nahe, dass es die Dänen mit der Transparenz eben doch nicht ganz so ernst meinen. In diesem Zusammenhang auch noch von einer „guten Zusammenarbeit“ mit den Naturschutzverbänden zu sprechen, grenzt an eine Farce.
Habeck erweist derweil seinem Bundesland einen Bärendienst, wenn er sich vom dänischen Vorhabenträger mit einem solch lächerlich niedrigen dänischen Angebot über den Tisch ziehen lässt und sich darüber auch noch freut. Ohne Not nimmt er irreparable Umweltschäden auf die leichte Schulter, damit ein unrentables und überflüssiges Prestigeprojekt durchgewunken werden kann. Anders ausgedrückt: Der Umweltminister verscheuert die Natur als wäre sie auf dem Grabbeltisch zu haben. Sieht so die Arbeit eines Umweltministers aus?