Kompetenzzentrum verbessert Beratungs- und Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz
Kiel. Im Wissenschaftszentrum Kiel hat heute (14.03.) die Auftaktveranstaltung für das schleswig-holsteinische Kompetenzzentrum Demenz stattgefunden. „“Ich freue mich, dass es uns gemeinsam mit den Pflegekassen und der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein gelungen ist, das Kompetenzzentrum Demenz auf den Weg zu bringen. Dieses Projekt ist der sichtbare Beweis, dass es auch in finanziell schwierigen Zeiten gelingen kann, richtige und wichtige Aufgaben anzupacken und zukunftsweisende Versorgungsstrukturen aufzubauen““, so Sozialminister Garg, der heute gemeinsam mit Vertretern der Pflegekassen, der Alzheimer Gesellschaft und vielen weiteren Akteuren das Projekt „Kompetenzzentrum Demenz“ startete.
Das landesweite Kompetenzzentrum Demenz leistet aus Sicht des Ministers einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Beratungs- und Versorgungsstruktur im Bereich Demenz. Denn dort werden alle landesweiten Koordinierungs- und Beratungsaufgaben im Bereich Demenz gebündelt. Ziel ist es, eine Beratungsstruktur im Land zu schaffen, bei der alle individuellen Beratungsaufgaben auf regionaler Ebene in den Pflegestützpunkten konzentriert werden, und alle landesweit koordinierenden und Struktur gebenden Funktionen im Kompetenzzentrum gebündelt werden. Die bestehenden regionalen Beratungs- und Hilfeangebote sollen gezielt fachlich unterstützt werden, mögliche Lücken in der Versorgung Demenzkranker und ihrer Angehörigen sollen aufgedeckt und geschlossen werden. Insbesondere die Lebenssituation allein lebender Menschen mit Demenz, die Situation im ländlichen Raum und die notwendigen Vernetzungen sowie die Entlastung pflegender Angehöriger stehen dabei im Fokus.
Nach den Worten des Leiters der vdek Landesvertretung Schleswig-Holstein Dietmar Katzer bleibt „“die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen und Versorgungskonzepte insbesondere für demenzkranke Pflegebedürftige, auch weiterhin ein wichtiges Anliegen aller Landesverbände der Pflegekassen in Schleswig-Holstein. Bundesweit werden von den Pflegekassen jährlich 25 Millionen Euro für die Förderung von Modellprojekten zur Verfügung gestellt.““
Die Bedeutung der Altersdemenz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und inzwischen eine der häufigsten Ursachen von Pflegebedürftigkeit. Derzeit gibt es in Deutschland ungefähr 1,2 Millionen Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Darunter befinden sich etwa 650.000 Menschen, die an einer Alzheimer-Demenz leiden. Grund für den Anstieg von Demenzen ist vor allem die Zunahme der hochaltrigen Menschen in unserer Gesellschaft. Die Lebenserwartung der Menschen wird dank des medizinischen Fortschritts immer höher, mit zunehmenden Alter steigt auch das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Berechnungen zufolge leben in Schleswig-Holstein heute rund 40.000 an Demenz erkrankte Menschen. Im Jahr 2050 werden es ca. 80.000 Menschen sein.
„“Wir müssen hier und heute die Strukturen für die nächsten Jahre landesweit schaffen. Und ich bin sicher, wenn wir alle – Politik, Pflegekassen, Träger, sowie alle anderen Akteure an einem Strang ziehen, ist Schleswig-Holstein bei diesem wichtigen Thema gut gerüstet für die Herausforderungen““ so Minister Garg zuversichtlich.
Das Sozialministerium und der Landesverband der Pflegekassen fördern das Kompetenzzentrum Demenz über einen Zeitraum von fünf Jahren mit jeweils rund 124.000,00 Euro pro Jahr. Träger des Projektes ist die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Das Kompetenzzentrum hat seinen Sitz in Norderstedt und ist wie folgt zu erreichen: Alter Kirchenweg 33-41, 22844 Norderstedt, Tel.: 040-60926420, Mail: Info@demenz-sh.de.
