Konjunktur IV. Quartal 2013 – Das Handwerk in Schleswig-Holstein boomt
Das Handwerk in Schleswig-Holstein boomt. Die Konjunkturumfrage für das IV. Quartal hat die durchweg guten Zahlen für das Jahr 2013 noch einmal getoppt und erneut Rekordwerte gebracht. Über alle befragten Branchen hinweg beurteilten 93 Prozent der Betriebe ihre wirtschaftliche Situation mit gut oder befriedigend. Damit erreicht die Stimmung im schleswig-holsteinischen Handwerk den höchsten Wert seit über 20 Jahren.
In der Konjunkturumfrage für das IV. Quartal 2013 sprachen 48 Prozent von einer guten, 45 Prozent von einer befriedigenden und lediglich 7 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Damit hat es gegenüber dem Vorquartal erneut eine Verbesserung (Vorquartal 41 Prozent gut, 50 Prozent befriedigend, 9 Prozent schlecht) gegeben. „Ich freue mich für meine Handwerkskolleginnen und –kollegen, die erneut Spitzenergebnisse melden konnten. Das ist ein klares Signal für die Stabilität und Stärke der Wirtschaftsmacht. Von nebenan“, kommentierte Horst Kruse, Präsident der Handwerkskammer Lübeck.
Zu dem guten Ergebnis haben insbesondere das Kfz-Gewerbe und das Nahrungsmittelgewerbe beigetragen, die in den Vorquartalen eher schwächere Ergebnisse meldeten. Im aktuellen Quartal sprachen nur noch 7 Prozent der Kfz-Betriebe und 8 Prozent der Nahrungsmittelbetriebe von einer schlechten Geschäftslage. Gemeinsam mit den unverändert positiven Zahlen aus den Gewerbegruppen Bau- und Ausbau führte dies zu den Bestwerten. Die gute Geschäftslage drückt sich erneut durch Steigerungen beim Umsatz und dem Auftragsbestand aus. Wesentliche Änderungen der Beschäftigtenzahlen gibt es nicht. Während im letzten Quartal die Investitionsbereitschaft der Betriebe eher verhalten ausgefallen ist, berichten jetzt 79 Prozent der befragten Betriebe von gleichbleibenden oder sogar gestiegenen Investitionen.
Daten aus dem Kammerbezirk Lübeck:
(Städte Kiel, Lübeck, Neumünster; Kreise Herzogtum-Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Segeberg, Steinburg, Stormarn)
Das Gesamthandwerk im Bezirk der Handwerkskammer Lübeck beurteilte seine wirtschaftliche Situation im zurückliegenden IV. Quartal 2013 wie folgt: 45 Prozent sprachen von einer guten Geschäftslage, 50 Prozent von einer befriedigenden und 5 Prozent von einer schlechten. Damit lag das Ergebnis oberhalb des Vorquartalsergebnis (Vergleichszahlen: 41 Prozent gut, 50 Prozent befriedigend, 9 Prozent schlecht). Am besten urteilten die Ausbauhandwerke (56 Prozent sprachen von einer guten, 39 Prozent von einer befriedigenden und 5 Prozent von einer schlechten Geschäftslage), gefolgt vom Bauhauptgewerbe (54 Prozent mit gut, 42 Prozent mit befriedigend, 4 Prozent mit schlecht). Das Nahrungsmittelgewerbe konnte sich gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessern (34 Prozent gut, 64 Prozent befriedigend, 2 Prozent schlecht).
Etwas schlechter als der Durchschnittswert für das Gesamthandwerk schnitten das Gesundheitsgewerbe (47 Prozent gut, 46 Prozent befriedigend, 7 Prozent schlecht), das Kraftfahrzeuggewerbe (37 Prozent gut, 61 Prozent befriedigend, 2 Prozent schlecht) und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (38 Prozent gut, 57 Prozent befriedigend, 5 Prozent schlecht). Schlusslicht bildet dieses Quartal das personenbezogene Dienstleistungsgewerbe (17 Prozent gut, 75 Prozent befriedigend, 8 Prozent schlecht).
Daten aus dem Bezirk der Handwerkskammer Flensburg:
(Kreise Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen und Nordfriesland sowie die Kreisfreie Stadt Flensburg)
Das Gesamthandwerk im Bezirk der Handwerkskammer Flensburg beurteilten ihre Geschäftslage wie folgt: 53 % „gut“, 37 % „befriedigend“ und 10 % „schlecht“. Spitzenreiter im Vergleich waren zum wiederholten Male das Bauhauptgewerbe (58 %,39 % und 3 %), das Ausbaugewerbe (59 %, 31 % und 10 %) sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (53 %, 37 % und 10 %). Das Kraftfahrzeuggewerbe konnte sich ebenfalls gegenüber dem Vorquartal leicht verbessern (17%, 66 % und 17 %). Auf ein gutes Quartal blickten auch die Betriebe des Nahrungsmittelhandwerks (30, 50 und 20 %) sowie die Betriebe des personenbezogenen Dienstleistungshandwerks (45, 45 und 10 %) zurück. Einzig die Gesundheitshandwerke wichen deutlich von der allgemeinen Tendenz im Handwerk ab. Hier sprachen immerhin 62 % von einer Verschlechterung der Konjunkturdaten gegenüber dem 3. Quartal 2013 und nur 25 % von besseren Wirtschaftsdaten. Ohne große Veränderungen entwickelten sich auch die übrigen Kennzahlen im Vergleich zum guten Vorquartal. Das heißt, die Umsätze, die Verkaufspreise und auch der Auftragsbestand erreichten vergleichbare Werte. Lediglich im Bereich der Beschäftigtenzahl gab es eine Veränderung. Während 5 % über mehr Personal berichteten, sprachen 17 % im Vergleich zum Sommerquartal (3. Quartal) über weniger Beschäftigte.
Ausblick:
Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für das laufende Jahr von einem Aufschwung der Gesamtwirtschaft aus. Es wird erwartet, dass die Binnenwirtschaft eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung bleiben wird. Davon profitiert naturgemäß das Handwerk. Angesichts der Rekordergebnisse und des laufenden Winterquartals gehen die Betriebe naturgemäß von keinen signifikanten Verbesserungen der allgemeinen Geschäftslage aus. „Über das Jahr gesehen rechnet das deutsche Handwerk mit einem Umsatzplus von 2 Prozent und einem moderaten Anstieg bei den Beschäftigten“, sagte Präsident Kruse. Fraglich ist, ob der Bedarf des Handwerks an Fachkräften im Jahr 2014 gedeckt werden kann. Im abgelaufenen Jahr endete die Suche nach qualifiziertem Personal bei vielen Handwerksbetrieben ohne Erfolg.