Konzept zur Unterstützung benachteiligter Jugendlicher bei der Vermittlung in Beschäftigung und Ausbildung

Ausgangslage:
– jährlich ca. 90 benachteiligte Jugendliche in 6 Klassen AVJ
– bisherige Vermittlung in Beschäftigung/Ausbildung nur vereinzelt (2004 –> 1)
– trotz hoher Vermittlung in Praktika (in den Klassen schwankend von 30-90%)
Problem:
– Unterstützung ist nicht im Rahmen des regulären Unterrichts möglich, hier ist Hauptaufgabe die gezielte Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Erlangung des Schulabschlusses
– Beschäftigungs-/Ausbildungsplatzsuche gelingt den benachteiligten Jugendlichen nicht ohne intensive Betreuung und UnterstützungUrsachen:
– Angebote an Ausbildungsstellen für benachteiligte Jugendliche sind diesen auf Grund ihrer Benachteiligung schwer zugänglich
– Diesen Jugendlichen fehlt es an Eigenverantwortung
– Der regelmäßige Kontakt und Besuch des Berufsberaters zur Lehrstellenvermittlung ist für diese Jugendlichen nicht selbstverständlich
– Die Unterstützung im Elternhaus fehlt
– Den Jugendlichen fehlen Kenntnisse/Fähigkeiten im Rahmen von Schlüsselqualifikationen und der Entwicklung von Bewerbungsstrategien
– Fehleinschätzungen über Anforderungen des Berufes und eigene Fähigkeiten/Kenntnisse/Neigungen führen zu falschen Zielstellungen
– Es fehlen Kenntnisse über den regionalen Ausbildungsmarkt und besondere Ausbildungsmöglichkeiten für benachteiligte allgemein
– Kenntnisse über die Erstellung von Bewerbungsunterlagen sind oberflächlich
– Die Jugendlichen sind nicht auf Einstellungstest und Vorstellungsgespräche vorbereitet
– Es fehlen Kompetenzen im Bereich Kommunikation
Ziele der sozialpädagogischen Beratung und Begleitung:
– Hilfe zur Selbsthilfe
– Unterstützung in Form von spezieller und individueller Lernförderung, Lernen Lernen
– Unterstützung beim Erwerb von Schlüsselqualifikationen/originärer Arbeitstugenden
– Klärung beruflicher Perspektiven in Form von Eignungsfeststellung und Berufsorientierung
– Erstellung von Bewerbungsunterlagen und Bewerbungstraining, einschließlich Telefontraining
– Arbeit mit dem Berufswahlpass
– Hilfe und Betreuung bei der Praktikumssuche zur beruflichen Orientierung als Voraussetzung zur Begründung eines Ausbildungsverhältnisses
– Begleitende Konfliktberatung zwischen Jugendlichen und Arbeitgeber
– Abbau von sozialen Problemen wie Eltern und Erziehungskonflikte, Schulmüdigkeit, Lernverweigerung
– Beratung und Hilfe bei strafrechtlichen Angelegenheiten
Umsetzung/Aufgaben Frau Gutsche:
– intensive Einzelgespräche vor dem ersten Praktikum für jeden Schüler
– Zeugnisanalyse
– wöchentlich 1 Doppelstunde je AVJ-Klasse Trainingseinheit
– zusammen mit weiterer Kollegin/den Klassenlehrern komplettes Bewerbungstraining angefangen bei der regionalen Ausbildungsmarktsituation, Berufsinteressentest, Berufswahlfaktoren, Vorbereitung auf Eignungstests, eigener Standpunkt – Eignung – Neigung, Erstellung von Bewerbungsunterlagen usw.
– Training zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen (z.B. Rollenspiele, Vorstellungsgespräch, Telefontraining)
– Organisation und Begleitung der Praktika
– Auswertung der Praktika/Praktikumsberichte gemeinsam mit den Klassenlehrern/Schlussfolgerungen
besondere Kompetenzen:
* genaue Kenntnis der Angebote/Profile Lübecker Firmen
* hohes Vermögen zur Einschätzung der Möglichkeiten/Fähigkeiten des einzelnen Jugendlichen für passgenaue Empfehlung/Vermittlung in Praktika/Ausbildung/weiterführende Schule
–> Einsatz in neuer Maßnahme:
* seit 26.09.05 Sonder-AVJ (QJE) für junge Erwachsene über die ARGE, 24 Teilnehmer
* Erwerb des Hauptschulabschlusses im Vollzeitunterricht
* (5 Tage/wö., 6 UStd. + Hausaufgabenbetreuung)
* 2 Praktika a 4 Wochen (Febr./März und Juli)
wie in anderen AVJ-Klassen u.a.:
* Einzelbetreuung bzgl. Praktikum (Organisation und Begleitung)
* Beratung und Begleitung bei sozialen Problemen
* Bewerbungstraining
* Schlüsselqualifikationen









