Kulturhauptstadt 2010: Kann Lübeck hier was lernen?

Das größte Fotoalbum Deutschlands steht bis zum 27. Mai mitten im Ruhrgebiet. An der Fassade der RAG Aktiengesellschaft in Essen bekennen sich 2.500 Menschen mit ihrem Foto zur Bewerbung des Ruhrgebiets zur Kulturhauptstadt Europas. Über den NRW-Kandidaten wird am 20. Mai entschieden.
Mit einer spektakulären Verhüllung der Unternehmenszentrale des Essener Energie- und Chemiekonzerns RAG erlebt die Aktion „100.000
Köpfe für das Ruhrgebiet“ seinen vorläufigen Höhepunkt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Kampagne der RAG mit Deutschlands größter Regionalzeitung WAZ. 2.500 Bürgerinnen und Bürger prangen mit jeweils 1,15 Meter hohen Portraits noch bis zum 27. Mai an zwei 80 Meter
hohen Fassaden der RAG-Zentrale. Eine Aktion, die auch Lübeck gut zu Gesicht gestanden hätte…Insgesamt sind 3.500 Quadratmeter Fläche verhüllt – im Herzen des Ruhrgebiets steht damit eine Woche
lang das größte Fotoalbum Deutschlands. Für die Verhüllung seilten sich 28 spezialisierte Bergsteiger an den Fassaden ab.
Die Verhüllung ist ein nicht zu übersehendes Signal der Bürgerinnen und Bürger für die Bewerbung des Ruhrgebiets zur Kulturhauptstadt Europas 2010. Bundesweit bewerben sich 17 Städte um den prestigeträchtigen Titel – die Stadt Essen fungiert als Bannerträger für das Ruhrgebiet. „Es ist wichtig, dass sich auch die Wirtschaft zur Kultur bekennt. Gemeinsam mit der WAZ ist es uns
gelungen, die Menschen an Rhein und Ruhr frühzeitig in die Bewerbung einzubinden.
Kultur findet hier nicht hinter verschlossenen Türen
statt, sondern ist für alle Menschen erlebbar“ sagte derRAG-Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Müller.
Mit der Verhüllung läuten RAG und WAZ einen wichtigen Tag für die Essener Kulturhauptstadtbewerbung ein: Am 19. Mai macht sich die NRW-Jury unter Leitung von Städtebauminister Michael Vesper ein Bild
von der Qualität der Ruhrgebiets-Bewerbung. Mitbewerber sind die Städte Münster und Köln. Einen Tag später wird die Landesregierung
ihren Kandidaten für die Bewerbung auf Bundesebene nominieren. „Wir freuen uns, dass wir als Wirtschaftsunternehmen der Region einen
positiven Beitrag für diese Ruhrgebietsinitiative geleistet haben“ sagte RAG-Chef Müller weiter.
