Kulturperspektiven müssen konkreter werden!
Zu den „Kulturperspektiven für Schleswig-Holstein“ der Landesregierung erklärt der Vorsitzende des Landesfachausschuss Kultur der CDU Schleswig Holstein Gert Meyer:
„Die Mitglieder des CDU Landesfachausschuss Kultur haben sich intensiv mit den von der Landesregierung vorgelegten ‚Kulturperspektiven‘ auseinandergesetzt. Der durchgeführte Beteiligungsprozess wird ausdrücklich begrüßt.
Die inhaltlichen Aussagen treffen grundsätzlich ebenfalls auf Zustimmung, allerdings findet sich inhaltlich wenig Konkretes und auch nur eine sehr schemenhafte zeitlich Planung. Es ist festzustellen, dass die ursprünglichen Ankündigungen einer Kulturkonzeption bisher keinesfalls verwirklicht wurden.
Die Betonung, dass es nicht um die Verteilung von Geld, sondern um das Setzen von Schwerpunkten geht, widerspricht sich, da Schwerpunkte letztendlich auch immer Auswirkungen auf die finanzielle Förderung haben. Hier versucht sich die für Kultur zuständige Ministerin ein Stück weit hinter den Inhalten vor den finanziellen Auswirkungen und Notwendigkeiten zu verstecken.
Aus unserer Sicht geht es einerseits um die Stärkung von Schwerpunkten, wie z.B. im Bereich der Erhaltung und Vermittlung des kulturellen Erbes die Stärkung des Landesmuseums in Schleswig und insbesondere die geplanten Veränderung im angeschlossenen Freilichtmuseum in Molfsee. Ein weiterer Schwerpunkt muss auch bei den drei großen Theatern bleiben. Andererseits muss es aber auch eine gewisse kulturelle Infrastruktur in der Fläche geben. Auch hier ist es am Ende wieder eine finanzielle Frage, bei der auch die künftige Verteilung der Mittel aus dem FAG eine große Rolle spielt.
Ein weiterer Schwerpunkt für die CDU ist die Herausstellung der Bedeutung der Kreativwirtschaft und des Kulturtourismus für unsere Gesellschaft. Die in der Vergangenheit von manchen als vermeintlich vernachlässigbarer ‚weicher Standortfaktor‘ angesehene Kultur hat sich inzwischen zu einer Wachstumsbranche entwickelt, bei der es um weit mehr, als die reine Verteilung von öffentlichen Zuschüssen geht. Wir wollen dies noch stärker betonen. Dazu gehört auch die Schnittstelle zu den Wissenschaften und Hochschulen. In dem Papier werden die Musikhochschule Lübeck und die Muthesius Kunsthochschule Kiel nicht erwähnt. Gerade an dieser Stelle geht es aber auch darum, aus dem großen Reservoir an Abgängern die Menschen bei uns im Landes zu halten, die unsere Kulturwirtschaft in ihren vielfältigen Ausprägungen stärken können.
Gleiches gilt für die Verbindung zu den Schulen. Vielfältige Angebote für Schülerinnen und Schüler helfen wenig, wenn nicht auch auf Seiten der Schulen mehr Koordination stattfindet.
Unter dem Strich sind die ‚Kulturperspektiven für Schleswig-Holstein‘ eine vernünftige und systematische Bestandsaufnahme. Jetzt gilt es aber auf der Basis ganz konkrete Schritte zu entwickeln. Da sind insbesondere die Ministerin und die sie tragenden Fraktionen im Landtag gefordert. Nur reden alleine hilft nicht.“