Kulturstiftung Hansestadt Lübeck Die Lübecker Museen: Verlängerung der Ausstellu

bis 11. Oktober 2006, Museumskirche St. Katharinen, Lübeck
MozartTraum Nacht am 14. Oktober 2006, 18 und 21 Uhr
Aufgrund des großen Zuspruchs wird die Ausstellung „Das Antlitz im Boden – Abriebe norddeutscher und englischer Metallgrabplatten des Mittelalters“ bis Mittwoch, den 11. Oktober 2006, verlängert. Teile der Ausstellung werden auch noch in der „Mozart-TraumNacht – eine theatralische Reise“ am Samstag, den 14. Oktober 2006 zu sehen sein. In der Lübecker Museumskirche St. Katharinen zeigt die Ausstellung bereits seit Mitte Juni Papierabriebe mittelalterlicher Metallgrabplatten. Dabei handelt es sich um Arbeiten des Hamburgers Reinhard Lamp und des Engländers Kevin Herring. Für diese außergewöhnliche Schau gibt es kaum einen besseren Ort als die ehemalige Klosterkirche der Franziskaner, die über Jahrhunderte eine der beliebtesten Grablegen der Stadt war; noch heute bewegen sich Besucher auf einem flächendeckenden Netz von Grabsteinen.
Informationen zur Ausstellung
Die Kunst des Abriebs von Grabplatten wird seit dem 19. Jahrhundert besonders in England geübt, in Deutschland ist sie wenig bekannt. In der Lübecker Nekropole werden nun 50 Abriebe von Grabplatten des 14. bis 16. Jahrhunderts gezeigt. Manche sind bis zu vier Meter hoch. Vor weißen Tüchern herabhängend nehmen sie das Mittelschiff ein oder stehen im Unterchor – monochrom Schwarz, in Rottönen oder fein abgestuften Grisaillen. Die Abbilder von Damen, Militärs, Bürgermeistern oder Geistlichen, die von englischen oder norddeutschen Gräbern stammen, sind Dokumente heimischer oder flämischer Metallkunst, die sich durch äußerst feingliedrige Gravuren auszeichnet.
Abriebe werden meist mit schwarzem Wachsstift ausgeführt. Der Farbkontrast lässt das Bild deutlicher erscheinen als das heutige Original der Grabplatte: Im Mittelalter glänzte das Bildnis und die Gravur trat als Schatten kräftig zutage, während die heutige Patina den Unterschied verwischt. Der Abrieb aber belebt das Kunstwerk neu. Er wirkt holzschnittartig, kantig und klar oder aber filigran, zeigt die idealisierten Figuren mit zeitgenössischer Ausstattung, Wappen und Inschriften. Noch größere Differenzierung wird durch die Verwendung unterschiedlicher Farben erreicht. Damit macht ein doppelter Aspekt diese Ausstellung zu einem Ereignis: einerseits ist sie historische Exposition, die Zeugnisse mittelalterlicher Sepulkralkultur präsentiert, andererseits zeigt sie mit den interpretierenden Abrieben aktuelle Kunstwerke.
Informationen zur MozartTraum Nacht
Die „MozartTraumNacht“, die von der Singakademie veranstaltet wird, ist eine fiktive Reise zu genialen, geheimnisvollen und lebenshungrigen Facetten von Mozarts Persönlichkeit. Die Zuschauer/Zuhörer wandeln dabei durch sieben Stationen in der Museumskirche St. Katharinen und im Katharineum als sinnlichem „Traum-Raum“. Die Reise ist eine Symbiose aus Musik, Tanz, Sprache, Schauspiel und Performance und kann am
14. Oktober um 18.00 Uhr sowie um 21.00 Uhr angetreten werden.
Die Stationen der Reise im Einzelnen
I. Auf der ersten Station werden die Gäste vom jungen Mozart zu einer musikalischen Inszenierung samt Schattenspiel im Foyer abgeholt.
II. Mit der Krönungsmesse von Mozart, musiziert von Solisten des Lübecker Theaters, der Singakademie sowie Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters, beginnt im zweiten Schritt der Hauptteil des Abends.
III. Die dritte Station der Reise führt zur Krypta der Kirche, wo die Arie „Königin der Nacht“ vertanzt und zeitgenössisch verfremdet wird. Parallel dazu wird die „Hallenarie des Sarastro“ im Hochchor ebenfalls vertanzt und zeitgenössisch verfremdet.
IV. In der vierten Etappe wird nun den Geheimnissen Mozarts auf die Spur gegangen. Im Scharbausaal reflektieren zwei Schauspieler die Beziehungen des Musikers zu Familie und Kirche. Dieses Szenario wird von Mozarts einzigem Klavierquintett verschränkt.
V. Danach finden sich die Gäste in der Aula des Katharineums ein, um Jazz-Improvisationen auf der Grundlage von Mozarts Werken zuzuhören, die von modernem Tanz begleitet werden. Hierbei soll Mozart als Lebensbejaher, Salonlöwe und Partygänger entdeckt werden.
VI. Zurück in der Katharinenkirche wird die Krönungsmesse fortgeführt. Während sie zuerst ein DJ verfremdet, wird sie schließlich im Original bis zum Ende aufgeführt.
VII. Am Ende der Reise zieht das Publikum hinter den Mitwirkenden aus der Kirche aus. Auf der siebten Station entsteht im Foyer als letzter Eindruck ein Tableau, das Mozart mit seiner Schwester am Klavier, seinem Vater und seiner Mutter als Wandbild zeigt.
MozartTraumNacht, Samstag, 14. Oktober 2006 18.00-20.30 Uhr 21.00-23.30 Uhr Ort: Museumskirche St. Katharinen, Königstraße/Ecke Glockengießerstraße Eintritt: 25,-¤
Karten gibt es in den LN-Geschäftsstellen, an der Konzertkasse im Hause Weiland, bei Per Tutti Musikalien, im Klassik-Kontor und im Pressezentrum.









