Landesbischof Ulrich: Herzliche Gastfreundschaft in der Abrahams Herberge in Beit Jala
Beit Jala (ce). Eine von Landesbischof Gerhard Ulrich geleitete Delegation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist heute (19. Februar) zu einem siebentägigen Besuch in Israel und den palästinensischen Gebieten eingetroffen. Sie ist einer Einladung des Bischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL), Dr. Munib Younan, gefolgt und wohnt derzeit im Gästehaus der Partnerkirche, der „Abrahams Herberge“. „Hier spüren wir sofort herzliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Außerdem sorgen wir als Gäste dafür, dass Arbeitsplätze bei unseren palästinensischen Partnern gesichert werden“, betonte Ulrich bei seiner Ankunft.
Die Abrahams Herberge wurde zu einem erheblichen Teil aus Spendengeldern vieler Gemeinden aus der damaligen Nordelbischen Kirche errichtet. An der Einweihung im Oktober 2003 hatte auch die ehemalige Hamburger Bischöfin Maria Jepsen teilgenommen. Heute ist der stilvolle Gebäudekomplex ein komfortables 60-Betten-Gästehaus in unmittelbarer Nachbarschaft von Bethlehem und Jerusalem.
Für Landesbischof Ulrich ist der gegenwärtige Aufenthalt ein Symbol der Solidarität: „Vor dem Hintergrund unserer langen traditionellen Partnerschaft auch zur hiesigen Kirchengemeinde freut es mich besonders, Gast in der Abrahams Herberge zu sein. Reisegruppen der Nordkirche möchte ich ausdrücklich ermutigen, das wunderbare Gästehaus in ihre Reiseplanungen einzubeziehen und die Gemeinde zu unterstützen.“
Neben Landesbischof Gerhard Ulrich gehören der Delegation Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Margrit Semmler, Mitglied der Kirchenleitung, Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche, und die Nahost-Referentin des Zentrums für Mission und Ökumene, Pastorin Hanna Lehming, an. Auf dem Programm stehen der Besuch weiterer Partner der Nahost-Arbeit der Nordkirche wie Schulen und Friedensprojekte, die Teilnahme an der Synode der Partnerkirche sowie christlich-jüdische Begegnungen, Gespräche mit Politikern und religiösen Führern sowie ein Treffen mit einem der letzten Auschwitz-Überlebenden, Michael Goldmann-Gilead.
Die lutherische Kirche im Nahen Osten entstand im 19. Jahrhundert aus der Missionsarbeit deutscher evangelischer Christen im Heiligen Land. Auf diese Weise wurden zahlreiche arabische Christen evangelisch und gehörten bis 1959 der deutschsprachigen evangelischen Kirche an. Der Namenszusatz der Kirche „in Jordanien“ stammt aus dem Gründungsjahr der Kirche 1959, als die Westbank und Ost-Jerusalem unter jordanischer Herrschaft standen.
Seit 1979 ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land unabhängig und wird von einem arabisch-palästinensischen Bischof geleitet. 2005 hat die Kirche ihren Namen um den Zusatz „und im Heiligen Land“ erweitert. Zur ELCJHL gehören sechs palästinensische Gemeinden in Jerusalem, in der Westbank und in Jordanien mit insgesamt etwa 1.500 Mitgliedern.