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Landwirtschaftsministerin Juliane Rumpf stellt in Brüssel ihr Modell zum Vertragsklimaschutz mit der Landwirtschaft vor

BRÜSSEL. Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat in einem Expertengespräch mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen ihre Vorstellungen für das neu entwickelte Modell eines Vertragsklimaschutzes gemeinsam mit der Landwirtschaft vorgestellt. Im Gespräch mit dem Institute for European Environmental Policy, Friends of the Earth Europe, dem Institut für Agrarökologie und Biodiversität sowie dem European Environmental Bureau warb sie für ihre Idee, die Landwirtschaft beim Klimaschutz durch gezielte Anreize einzubinden. Juliane Rumpf: „Durch die Reform der europäischen Agrarpolitik ab 2014 will ich eine Verbesserung der Klimabilanz landwirtschaftlicher Betriebe unterstützen. Die Verhandlungen befinden sich hier in Brüssel in der Entscheidungsphase. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, auch bei relevanten Nichtregierungsorganisationen aus dem Umweltschutz für meine Vorschläge zu werben.“ Landwirtschaftsministerin Rumpf hatte ihre Initiative Anfang des Monats in Kiel bereits vorgestellt. Nach ihren Angaben verursache die deutsche Landwirtschaft rund 13 Prozent der Treibhausgase. Im Gegensatz zur Industrie, so die Ministerin, lassen sich in der landwirtschaftlichen Produktion zwar nicht alle Emissionen vermeiden, aber in den meisten Betrieben seien noch deutliche Treibhausgaseinsparungen zu erzielen. Dabei hat die Ministerin einen möglichst umfassenden Ansatz im Blick, so dass möglichst viele Synergien für den Klima-, Gewässer-, Boden- und Naturschutz erreichbar sind.
Im Vordergrund stehen nach Juliane Rumpfs Vorstellungen Maßnahmen wie die

  • Neuanlage von Grünland auf bisher ackerbaulich genutzten Moorstandorten;
  • effizientere Gestaltung der Stickstoffdüngung;
  • die Anlage von Kurzumtriebsplantagen zur Energieholzgewinnung auf Grenzertragsstandorten;
  • der Anbau von Futterleguminosen;
  • die gasdichte Abdeckung von Güllebehältern in Verbindung mit der Erweiterung der Lagerkapazität für flüssige organische Düngemittel sowie
  • die Einführung eines Klima- und Energiechecks auf landwirtschaftlichen Betrieben.

Die Landwirtschaftsministerin betonte, dieser umfassende Ansatz solle bewusst viele Handlungsfelder eröffnen, zugleich ein notwendiges Maß an Flexibilität gewährleisten und die Landwirte einbinden: „Wir wollen unsere Maßnahmen zusammen mit den Landwirten umsetzen und sie für sinnvolle, aber zurzeit noch nicht konkurrenzfähige Umgestaltungen gewinnen.“ Der Vertragsklimaschutz sei ein weiterer wichtiger und innovativer Baustein zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel insgesamt. „Die Landwirtschaft wird vom Klimawandel besonders berührt werden, zugleich kann sie durch angepasste und weiterentwickelte Produktionsweisen noch wertvolle Beiträge zum Schutz unseres Klimas leisten„, betonte Frau Rumpf.