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Lübeck beteiligt sich im Juni an der Suchtwoche „Alkohol“

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Bildtext: Haben sich viel vorgenommen, um die Öffentlichkeit um den Missbrauch der angeblich „gesellschaftsfähigen“ Droge aufmerksam zu machen: Irene Böhme (Zweite von links vorn) mit weiteren Mitgliedern des Arbeitskreise wie Dr. Clemens Veltrup, Leiter der Holstenklinik Lübeck, Günther Martienssen, Kinder und Jugendschutz der Hansestadt Lübeck, Friedemann Brast – Ulrich, Suchtberatung der Diakonie Lübeck und Anil Altinbasak, Lübecker Stadtschülerparlament, sowie Dorothee Johannssen,anHan Antje Kleibs, Betriebsärztin Marianne Schauer, Dr. Klaus Junghanns und Linde Fröhlich für das Kommunale Kino.

Foto: Reinhard Bartsch – Text: Presseamt HL/RB

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze“ wird es auch in Lübeck eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen geben. Organisiert werden sie von einem Arbeitskreis, in dem sich neben der Suchthilfekoordinatorin der Hansestadt Lübeck mehrere Organisationen aus der Suchthilfe und dem psychosozialen Bereich zusammengefunden haben. „In Deutschland wird eindeutig zu viel Alkohol getrunken. Alkohol ist somit eine gesellschaftliche Herausforderung für alle“, sagt Lübecks Suchthilfekoordinatorin Irene Böhme. Angeregt durch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, werde die bundesweite Aktionswoche vom 14. bis zum 18. Juni 2007 stattfinden, um ein möglichst breites Echo in allen Bevölkerungsgruppen zu erzielen.

Das ZDF wird diese Aktion bundesweit begleiten. Nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene konsumieren laut Böhme zu viel Alkohol. Die volkswirtschaftlichen Schäden werden auf mehr als 22 Milliarden Euro geschätzt. Jede zweite Tötungstat, etwa jeder dritte Verkehrsunfall und ungefähr jede vierte körperliche Gewalttat werde unter Alkoholeinfluss begangen. Völlig unberücksichtigt blieben die psychosozialen Folgen, denen die Familie und insbesondere die Kinder ausgesetzt sind: Für sie sei das Zusammenleben mit alkoholabhängigen Eltern folgenschwer. Sie erlebten höchst ambivalente, unzuverlässige, instabile und selber in hohem Maße bedürftige Eltern- und auch gewalttätige Eltern. Deren Taten blieben oft unentdeckt und hinterließen schweren seelischen und körperlichen Schaden bei den Kindern. Während andere Nachbarländer, wie Italien und Frankreich ihren Alkoholkonsum drastisch um bis zu 50 Prozent senken konnten, widme sich Deutschland trinkend fröhlich weiter seiner so genannten „Traditionskultur“, wie von einem Bundespolitiker zu hören war. „Wir finden, dies ist Anlass genug, um über die Folgen von Alkohol aufzuklären und über einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu debattieren“, so Böhme. „Wir wollen daher eine lebendige, interessante und auch fröhliche Suchtwoche 2007 in Lübeck gestalten“.

Folgende Programmpunkte sind für die Suchtwoche vom 14. bis 18.Juni 2007 in Lübeck geplant:

* Diskussionsveranstaltung mit Jugendlichen im Rathaus
* Suchtberater leisten vor Arztpraxen und medizinischen Zentren Aufklärung
* Lange Nacht der alkoholfreien Getränke durch den Kinder- und Jugendschutz
* Sportvereine feiern ihre Siege unter dem Motto „Diesmal kein Alkohol“
* Vorträge an der Universität
* Aufklärung am Arbeitsplatz durch betriebliche Gesundheitsgruppen
* Selbsthilfegruppen stellen sich in Einkaufszentren vor
* Gottesdienste zum Thema Alkohol
* Informationen für Eltern beim Elternabend „Mit 14 geht die Party los“
* Film- und Videoreihe des Kommunalen Kinos
* Telefonaktion der Lübecker Nachrichten

Das genaue Programm mit Zeitplänen wird die Aktionsgruppe bis Ende Mai der Öffentlichkeit bekannt geben.
Bei Interesse an einer Beteiligung oder Mitgestaltung weiterer Institutionen oder auch Unternehmen ist Ansprechpartnerin Irene Böhme unter (Telefon (0451) 122 – 53 22 oder auch per E-Mail www.irene.boehme.de.