Politik & Wirtschaft

Lübeck und die Mediendemokratie

Suennenwold
Autor: Peter Sünnenwold

Wie groß die Bedeutung, aber auch die Verantwortung der Presse in unserer Gesellschaft ist, macht der häufig verwendete Begriff der Mediendemokratie deutlich. Die CDU-Fraktion begrüßt darum die Übertragung der Bürgerschaftssitzungen durch den Offenen Kanal und eine vielfältige Presse sowie die Internetzeitungen. Wo Politik aber mehr und mehr mit Unterhaltung konkurrieren muss, wird Politik auch unterhaltend inszeniert…: So wird Politik zu einem Teil der öffentlichen Unterhaltung. Die Flut von Informationen und die begrenzte Fähigkeit der Menschen, die Informationsfülle zu verarbeiten, verführen dazu, komplizierte Sachverhalte symbolisch zu verdichten. Politiker und Journalisten laufen Gefahr, sich immer weniger auf die „faktischen“ politischen Ereignisse zu konzentrieren, sondern auf deren öffentliche Präsentation, auf Symbole. Viele in der Politik tragen dem Wunsch der Medien nach Symbolkraft nicht nur Rechnung, sondern sind leider mehr und mehr darauf bedacht, sich medial zu inszenieren. Manchmal hat man den Eindruck, dass Politik eher dafür gemacht wird, damit etwas in der Zeitung steht und nicht, um ein Problem zu lösen. Die CDU wünscht sich eine Mediendemokratie, in der das Vermitteln der Sache wichtiger ist als das Vermitteln von Bildern und Bildunterschriften. Verantwortung der Presse bedeutet Verantwortung gegenüber Lesern. Gerade bei nur einer Tageszeitung, wie in Lübeck, ist der Leser auf eine objektive Berichterstattung angewiesen. Internetzeitungen ergänzen das Angebot durch eine ausführliche und schnelle Information. Die Kriterien der Presse zur Auswahl von Nachrichten aus der Flut der Informationen sind immer subjektiv. Daher hat sie den Lesern gegenüber eine besondere Verantwortung. In Lübeck haben wir eine Medienlandschaft, die sich sehen lassen kann.