Lübecks kulturelle Seite: Nicht nur für Touristen attraktiv

Für alle Interessierten, die Lübecks kulturelle Seite kennen lernen möchten, bieten die Museen und Häuser der Hansestadt Lübeck auch in der kommenden Woche wieder interessante Führungen, Spaziergänge und eine literarische Fahrradtour an: „Von Thomas Mann zu Günter Grass“ lautet das Thema einer Führung, die das Buddenbrookhaus am Mittwoch, 5. April 2006, 14 Uhr, anbietet. Zunächst führt ein Rundgang durch das Buddenbrookhaus, anschließend werden die Teilnehmer zu einem Kurzbesuch in das Günter Grass-Haus geführt. Die Teilnahme kostet acht Euro.Eine Führung durch die beiden Dauerausstellungen bietet das Buddenbrookhaus, Mengstraße 4, am Sonnabend, 8. April, an. Die Führung beginnt um 14 Uhr. Die Teilnahme kostet inklusive Eintritt acht Euro. „Die Manns – eine Schriftstellerfamilie“ spiegelt die Geschichte der Familie Mann wider. Ausgehend von den ungleichen Schriftstellerbrüdern Heinrich und Thomas Mann, ihren Vorfahren, Geschwistern und Lebenspartnern spannt die Ausstellung in sechs Stationen einen Bogen über ihre Zeitgenossen bis hin zu ihren Nachfahren. Die zweite Ausstellung „Die ‚Buddenbrooks‘ – ein Jahrhundertroman“ schildert die Entstehung, Handlung und Wirkung von Thomas Manns nobelpreisgekrönten Roman. Dabei wurde eine Literaturausstellung neuen Typs entwickelt. Außerdem ist auch die Sonderausstellung „SportsGeist – Dichter in Bewegung“ bis zum 25. Juni 2006 zu sehen. Die Ausstellung versammelt im Jahr der Fußball-WM Dokumente dieser Leidenschaft und der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Sport im 20. Jahrhundert. Viele Literaten waren selbst begeisterte Sportler. Im Zentrum stehen Fotografien von Schriftstellerinnen und Schriftstellern beim Sport.
Wer sich für die Geschichte des Burgklosters, Hinter der Burg 2 – 6, interessiert, kann am Sonnabend, 8. April, um 11.30 Uhr an einer Führung durch das ehemalige Dominikanerkloster teilnehmen. Die Teilnahme kostet vier Euro plus zwei Euro für die Führung zugunsten des Fördervereins Museum Burgkloster zu Lübeck e. V.. Zum Dank für ihre Hilfe in der Schlacht von Bornhöved 1227 haben die Lübecker der heiligen Maria Magdalena ein Kloster gewidmet. Erbaut wurde das „Maria-Magdalenen-Kloster“, so der eigentliche Name, 1229 auf dem Gelände der 1225/26 geschleiften stadtherrlichen Burg und bis ins 14. und 15. Jahrhundert erweitert. Es gehört mit Kreuzgang und angrenzenden Klausurräumen zu den Hauptleistungen der Backsteingotik in Norddeutschland.
Im Seitenflügel des Burgklosters liegt das Museum für Archäologie, in dem am Sonnabend, 8. April, um 11 Uhr eine Führung stattfindet. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt zwei beziehungsweise ein Euro plus zwei Euro Gebühr für die Führung. Zusätzliche Führungen können beim Bereich Archäologie der Hansestadt Lübeck unter der Rufnummer (0451) 122-71 54, per Fax an 122-13 94 oder per E-Mail an archaeologie@luebeck.de vereinbart werden. Im sogenannten Beichthaus des ehemaligen Lübecker Dominikanerklosters sind auf drei Ebenen die Ergebnisse der Lübecker Archäologie zu sehen, durch die die Besucher einen guten Eindruck vom Alltag des mittelalterlichen Lübeckers bekommen. Neben dem Mittelalter, in dem Lübeck als Königin der Hanse auf dem Höhepunkt seiner Macht war, werden dem Besucher aber auch frühere Epochen wie die Stein- oder Bronzezeit präsentiert.
Auch das Museum Holstentor bietet am Sonnabend, 8. April, 15 Uhr, eine Führung an. Die Teilnahme kostet fünf, ermäßigt drei Euro inklusive Eintritt. Das mächtige Holstentor ist das stolze Symbol der Geschichte Lübecks als reichsfreier Stadt und seiner Vormachtstellung im Ostseeraum. In den Geschützkammern befindet sich heute hinter bis zu 3,50 Meter dicken Mauern ein spannendes Museum, das nicht nur von der Geschichte des Tores als Wehrbau erzählt. Auch die umfangreiche Ausstellung „Die Macht des Handels“ wird hier gezeigt – denn auf dem Erfolg des Lübecker Kaufmanns gründete die Bedeutung der mittelalterlichen Stadt.
Interessierte haben die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung durch das Grass-Haus einen Einblick in „Atelier und Schreibwerkstatt von Günter Grass“ zu bekommen. Die Ausstellung zeigt den Künstler als Romanautor und Lyriker, Grafiker, Maler und Bildhauer. Im Obergeschoss des Hauses wird auch die Sonderausstellung „Meereslust – Maritime Bilder und Plastiken von Günter Grass“ gezeigt. Die Schau zeigt Grass vielgestaltige bildkünstlerische Beschäftigung mit der See. Dabei sind Fische wohl das häufigste Motiv. Darstellungen, wie „Fischküsse“, stehen im direkten Bezug zu literarischen Werken wie dem Roman „Der Butt“. Die Führung findet am Sonnabend, 8. April, um 15.30 Uhr im Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, (mindestens fünf Teilnehmer) und dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahme kostet sieben Euro.
Zu einem literarischen Spaziergang lädt das Buddenbrookhaus am Sonntag, 9. April, ein. Auf den Spuren von Heinrich und Thomas Mann können Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Lübecks Altstadt wandeln. Treffpunkt ist um 11 Uhr das Buddenbrookhaus, Mengstraße 4. Die Teilnahme kostet acht Euro pro Person.
Am Sonnabend, 8. April, um 15 Uhr, bietet der Künstler und Pädagoge Heinz-Joachim Draeger eine Führung im Kulturforum Burgkloster, Hinter der Burg 2 – 6, mit Lichtbildern zum Thema „Leben im Mittelalter“ an. Der Künstler ist vielen Lübeckerinnen und Lübeckern bekannt durch seine faszinierenden Bücher „Die Torstraße“, „Koggen und Kaufleute“ und „Lübeck anschaulich“, in denen er mit eigenen Zeichnungen ein farbiges Bild der (Lübecker) Stadtgeschichte gibt. Ebenso faszinierend erzählt Heinz-Joachim Draeger, wie sich das Leben im Mittelalter in einer Stadt wie Lübeck abspielte.
Die Overbeck-Gesellschaft, der Kunstverein in Lübeck, bietet während der laufenden Ausstellungen jeweils sonntags um 15 Uhr Führungen im Pavillon, Königstraße 11, Behnhausgarten, an. Zur Zeit werden Arbeiten von Raimer Jochims ausgestellt: Malerei im Pavillon der Overbeck-Gesellschaft und Skulpturen auf der Diele des Behnhauses. Die Ausstellung läuft bis zum Sonntag, 9. April 2006, die Führung an diesem Sonntag dauert ebenfalls etwa eine Stunde. Die Teilnahme kostet 1,50 Euro. Zu sehen sind etwa 50 Arbeiten – Ölmalerei, Papierarbeiten, Zeichnungen und Skulpturen. Die Vielschichtigkeit der sinnlichen Wahrnehmung von Farbe ist das vorherrschende Thema seiner Kunst. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Reihe von Steinskulpturen auf der Diele des Museums Behnhaus/Drägerhaus.
Wer sich für die historischen Säle in der Stadtbibliothek, Hundestraße 5 – 17, interessiert, kann am Mittwoch, 5. April, um 17.30 Uhr an einer Führung teilnehmen.
Das Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, zeigt bis zum 25. Juni 2006 die Sonderausstellung „Neobiota – Aliens im Vorgarten“. Eine Führung durch diese interessante Schau bietet das Haus am Sonntag, 9. April, 11 Uhr, an. Die Teilnahme kostet vier Euro, Kinder und Jugendliche zahlen einen Euro. Neobiota nennt man Pflanzen- und Tierarten, die durch Menschen in fremde, neue Lebensräume gebracht worden sind. Die große Wanderausstellung, konzipiert vom Museum am Schölerberg, Osnabrück, und dem Lehrstuhl für Ökosystembiologie der Universität Bielefeld, führt in die Welt der Neubürger ein und bringt Spannendes über Marderhund, Herkulesstaude, Wollhandkrabbe und weitere Arten.
Auch in der Kunsthalle St. Annen haben Interessierte die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen. Am Sonntag, 9. April, führt Dr. Hildegard Vogeler durch das Programm der geschlossenen Altäre. Treffpunkt ist 11.30 Uhr im Eingangsbereich der Kunsthalle, St.-Annen-Straße 15. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt drei Euro. Gruppenführungen können unter der Adresse des Museums oder der Telefonnummer (0451) 122-41 44 oder -41 37 oder per eMail mkk@luebeck.de vereinbart werden.
Das Museum Behnhaus/Drägerhaus, Königstraße 9 – 11, bietet jeden Sonntag eine thematische Führung an. Die Führung am 9. April, 11 Uhr, befasst sich mit dem Thema „Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts“. Die Teilnahme kostet fünf, ermäßigt vier Euro inklusive Eintritt. Das Museum ist ein Ensemble aus zwei miteinander verbundenen Kaufmannshäusern des 18. Jahrhunderts. Das Behnhaus ist das eindrucksvollste Beispiel großbürgerlicher Wohnkultur um 1800 in Norddeutschland und spiegelt den Repräsentationswillen des Lübecker Kaufmanns wider. Das Drägerhaus besitzt die einzige erhaltene Lübecker Festraumfolge des 18 Jahrhunderts und beherbergt heute eine reiche Gemäldesammlung. Zu sehen sind in beiden Häusern Werke des 19. und 20. Jahrhunderts von Overbeck und Caspar David Friedrich, Liebermann und Kuehl, Slevogt und Pechstein.









