Linke Schleswig-Holstein kritisiert Ausweitung des Jugendoffiziers-Programms durch den Landtag
Die Linke kritisiert die Ausweitung des Jugendoffizier-Programms der Bundeswehr durch einstimmigen Beschluss des Landtags in Kiel. Die von allen Fraktionen beschlossene Ausweitung der Kooperationsvereinbarung sieht nun neben den Besuchen von Jugendoffizieren auch den möglichen Besuch „geschulter, einsatzerfahrener Veteranen“ an den Schulen in Schleswig-Holstein vor. Neben Vorträgen und Seminaren der Bundeswehr gehören auch sogenannte „Planspiele“ zum Programm.
Für die Linke Schleswig Holstein ist jedoch klar: Krieg ist kein Spiel und das Werben dafür sollte nicht im Schutzraum Schule stattfinden!
„Die Mitglieder des Kieler Landtags stimmen damit in den Chor der gesellschaftlichen Stimmungsmache mit ein!“ so Landesssprecherin Susanne Spethmann. „Die Jugend soll sich schon mal mit dem Gedanken den „Dienst an der Waffe“ zu leisten abfinden.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage lehnen 63% aller 18- bis 29 Jährigen die Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Nun soll anscheinend unter dem Deckmantel der „Aufklärungsarbeit“ die Jugend überzeugt werden, die Bundeswehr als künftigen Arbeitgeber zu wählen oder sich zumindest für den Wehrdienst freiwillig zu melden.“
Auch die offensichtliche Top-Down Politik des Landtages kritisiert die Linke scharf: Im Vorhinein wurden wichtige Gesprächspartner wie die GEW als vertretende Gewerkschaft der Lehrkräfte oder der Landesschülerrat trotz lauter Kritik an der Ausweitung des Programms nicht angehört.
Was offensichtlich ist: Eine politisch wahrnehmbare Stimme für Frieden, Abrüstung und eine nachhaltige Politik im Interesse der Jugend gibt es nicht im Kieler Landtag. Dies ist dann die Aufgabe der Linken-Fraktion im ab Mai 2027.
