Linkspartei Lübeck verwahrt sich gegen Uni-Privatisierung
Die Linke in Lübeck spricht sich strikt gegen den Privatisierungsgedanken bei der UKS-H aus.„Eine Auffanggesellschaft, die Kliniken für ein paar Jahre übernimmt, heißt,sich in die eigene Tasche lügen“, so Ragnar Lüttke, Kreisvorsitzende der Lübecker Linkspartei zu den Spekulationen über die Gründung einer Fondsgesellschaft. „Damit wälzen wir ein weiteres Mal heutige Kosten auf zukünftige Generationen ab. Vor allem wird dieser Schritt die mehr als 10.000 Angestellten endgültig aus dem öffentlichen Dienst drängen“, der sich neben der medizinischen Grundversorgung auch noch erhebliche Sorgen um den gerade erst lang erkämpften Standort der medizinischen Universität Lübeck machen.
Zudem mehren sich die Spekulationen um einen kompletten Verkauf.
Als mindestens einer der festen Interessenten zum Kauf der UK S-H wird die Fresenius Medical Care gehandelt. Zur Gesellschaft gehört die Helios Kliniken GmbH, die 15.200 Betten in 55 Krankenhäusern unterhält. Die Wittgensteiner Kliniken AG hat zum 01. Januar 2006 mit den Helios-Kliniken fusioniert; zu ihr gehören rund 30 Akut- und Fach-Kliniken. Am 20. März 2006 erwarb Helios die Mehrheit an der Humaine Kliniken GmbH, einem Betreiber von 6 Kliniken.
„Am Fonds-Sparen hat der Konzern sicherlich wenig Interesse; es geht um ein knallhartes Geschäft und um Marktanteil im Klinkbereich.. Ein Großteil der über 10.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel“, so Ragnar Lüttke dazu. „Der Skandal ist, dass erst im Jahre 2003 den Angestellten bei der Fusion zur UK S-H allerhand an Zugeständnissen abgepresst wurden, nun werden sie unter Umständen einfach komplett verkauft.“ Die Belegschaft soll offiziell erst am 30. August auf einer Betriebsversammlung darüber informiert werden.
„Es ist nicht zumutbar, die Belegschaft so lange im Unklaren zulassen. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen muss handeln und die Katze jetzt aus dem Sack lassen,“ kommentiert Ragnar Lüttke das Schweigen der Landesregierung.
Auf allen Ebenen wollen die Linken dafür kämpfen, dass öffentliche Versorgung auchin öffentlicher Hand bleibt. „Das, was die Landesregierung dort betreibt, ist ein Spielmit dem Feuer. Schleswig-Holstein hat die Verantwortung für zehntausende öffentlich Bedienstete genauso wie für die jährlich rund 340.000 Patienten. Aus dieser Verantwortung werden wir das Land keinesfalls entlassen“, so Ragnar Lüttke abschließend.