Politik & Wirtschaft

Lokale Bündnisse für Familien und Zertifizierung

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Autor: Wolfgang Drozella

Von vielen Seiten werden die unterschiedlichsten Angebote und Ansinnen an die Stadt Lübeck herangetragen. So regt die Bundesfamilienministerin R. Schmidt (SPD) an, „lokale Bündnisse für Familien“ ins Leben zu rufen. Ein Unternehmen bietet der Hansestadt ein „Audit“ und eine Zertifizierung an, wenn sie die von der „Beruf & Familie gGmbH“ aufgestellten Kriterien erfüllt und dafür alle drei Jahre mindestens 8.500,- Euro bezahlt.

Bei dem einen Ansinnen ist nach Meinung der FDP-Fraktion der Gedanke an politische Propaganda, bei dem anderen der Gedanke an neue Einnahmequellen nicht ganz auszuschließen…Personalpolitik eines Unternehmens wie die Stadtverwaltung Lübeck muss immer auch Familienpolitik sein. Hier haben in der Vergangenheit die Tarifvertragspartner z.B. mit dem BAT durchaus die Belange der Mitarbeiter mit Familie berücksichtigt. Auch haben die Betriebs- und Personalräte immer wieder Regelungen erreicht, die den Familien nutzen. Es ist ein Armutszeugnis, wenn die Bürgerschafts-Parteien für Anregungen für eine familienfreundliche Politik Hilfe kommerzieller Unternehmen benötigen. Die FDP-Fraktion geht davon aus, dass der Personalrat der Stadtverwaltung Initiativkraft besitzt, sich für familienfreundliche Belange der Mitarbeiter einzusetzen. Die FDP hofft, dass sie nicht die einzige Fraktion stellt, die dafür immer ein offenes Ohr hat und bei der Umsetzung Hilfe anbietet. Wem nutzt das Zertifikat „familienfreundlich“, wenn der Bürger z.B. vor dem Standesamt steht, dass wegen Familienfreundlichkeit gegenüber seinen Mitarbeitern geschlossen hat? Lübeck spart Geld und wertvolle Arbeitskraft und -zeit, wenn es in eigenen Reihen sachlich und vernünftig Familienpolitik betreibt.