Lübecker Kreuzweg: Bischofsvertreter Bollmann erinnert an Leid in Japan
Archiv-Fotos: Wikipedia – Lübeck (mb). Auf dem heutigen (22. April) Lübecker Kreuzweg hat Propst Jürgen F. Bollmann an das unermessliche Leid, das die Erdbeben- und Flutkatastrophe in Japan ausgelöst hat, erinnert. „Wir stellen uns die Frage, wo Gott in diesem Moment war? Genauso erging es Jesu am Kreuz, als er schrie: ‚Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘“, so Bollmann, der auch der ständige bischöfliche Stellvertreter im Sprengel Hamburg und Lübeck ist.In seiner Andacht auf der fünften Station des ältesten Kreuzweges Deutschlands zog Propst Bollmann eine Verbindung zwischen der Todesstunde Jesu und den Todesopfern in Japan: „Finsternis und der Schrei, der keine Erlösung erwartet. Es folgen der Tod und das Erdbeben.
Die Situation der Todesstunde, wie sie Matthäus beschreibt, kommt uns in unserer Welt angesichts der Bilder aus Japan sehr bekannt vor.“ Damals wie heute würden sich Beobachter fragen, wie das Leid, die Dunkelheit und das Beben auszuhalten seien, so Bollmann. Es gebe nur eine Erklärung, die der Hauptmann am Kreuz ausspreche: „Dieser ist Gottes Sohn gewesen!“ Bollmann betonte: „Der Tod Jesu und der Ausspruch des Hauptmanns zeigen uns, dass Gott selbst Tod, Leid und Zerstörung erlebt und auf sich genommen hat. Darin zeigt sich die Solidarität Gottes mit allen leidenden Menschen dieser Welt.“
Der diesjährige Lübecker Kreuzweg fand unter dem Motto „Wen sucht ihr?
Ich bin es!“ statt. Neben Propst Jürgen F. Bollmann sprachen Erzbischof Werner Thissen, der frühere Lübecker Landgerichtspräsident Erich Böttcher und der ehemalige Ministerpräsident Björn Engholm.