Lübeck: VfB: Unser Gegner am Samstag: SC Verl
Der SC Verl ist an der Lohmühle unser Gast am Samstag (14 Uhr) – und es wird Zeit, dass unserem VfB gegen die Ostwestfalen auch mal ein Heimsieg gelingt. In bislang vier Versuchen seit dem ersten Aufeinandertreffen im Jahr 2000 gelang dies nie. Insgesamt gab es in neun Partien gegen die Schwarz-Weißen nur einen Sieg (ein 2:1-Auswärtserfolg im Jahr 2020). Vor einigen Wochen noch hätte man gesagt, dass die Zeichen für einen VfB-Erfolg gut stehen, denn die Verler hatten zu Jahresbeginn eine schlechte Phase durchzumachen. Im Monat Februar gab es aus vier Spielen keinen einzigen Punkt und auch die zwei anschließenden Unentschieden sorgten dafür, dass man sich beim Team, das nach 17 Spielen mit damals 30 Punkten zwischenzeitlich noch auf Rang drei stand, plötzlich sogar noch ein wenig Abstiegssorgen machen musste.
Die wurden in den vergangenen Wochen jedoch verscheucht. Ein 1:0-Auswärtssieg beim FC Ingolstadt 04, der Einzug ins Landespokalfinale (wo es gegen Nachbar Arminia Bielefeld geht) sowie ein spektakuläres 4:4 gegen den SV Sandhausen ließen das Stimmungsbarometer in Verl wieder steigen. Mit aktuell 42 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz ist die Mannschaft nur noch sehr theoretisch abstiegsgefährdet – zehn Punkte trennen den SCV derzeit von Halle auf dem ersten Abstiegsrang.
Dass es im neuen Jahr für Verl nicht so rund läuft wie noch 2023, ist mit dem Abgang des besten Torschützen und des Kapitäns in der Winterpause zu begründen. Oliver Batista Meier, mit neun Treffern und elf Vorlagen der überragende Einzelspieler der Drittliga-Vorrunde, war von Dynamo Dresden ausgeliehen und wurde von den Schwarz-Gelben zurückbeordert. Inzwischen wurde der 23-Jährige zu den Grasshoppers Zürich weiter verliehen. Außerdem hat der bisherige Kapitän Mael Corboz den SC Verl verlassen. Für den defensiven Mittelfeldspieler zahlte Arminia Bielefeld im Winter eine Ablöse, laut Medienberichten 50.000 Euro. Die Ostwestfalen verpflichteten mit Adrian Fein (zuletzt Excelsior Rotterdam) und Niclas Nadj (ausgeliehen vom SC Paderborn) auf beiden Positionen zwar namhaften Ersatz, doch die eingespielten Abläufe der Vorrunde sind in der neuen Konstellation noch nicht genauso zu sehen.
Für diese Abläufe verantwortlich ist seit Saisonbeginn Alexander Ende als Cheftrainer, der zuvor erfolgreich in Mönchengladbach und Köln in der Regionalliga arbeitete. Stilistisch knüpfte er dabei an seine Vorgänger Guerino Capretti und Michel Kniat an, die mit dem SC Verl einen ballbesitzorientierten Offensivfußball gepflegt hatten. Dies blieb auch unter Ende so. So weist die Statistik die Verler mit deutlichem Vorsprung (übrigens vor Schlusslicht Freiburg) als die Mannschaft mit dem höchsten Ballbesitzanteil (im Schnitt 57,8%) aus. Die meisten Pässe und die wenigsten Flanken stehen für Verl zu Buche – Kurzpässe und Kombinationsfußball, aber auch konsequentes Nutzen von Umschaltmomenten (Ligabestwert mit bereits 9 Kontertoren) sind die bevorzugten Stilmittel.
Feste Größen im Team sind Stammkeeper Luca Unbehaun (kam aus Dortmund), der in der Vorwoche gegen Sandhausen allerdings verletzt ausgewechselt werden musste, und der Ex-Flensburger Torge Paetow als Innenverteidiger und neuer Kapitän. Auch die Außenverteidigerpositionen sind an Nico Ochojski und Michel Stöcker weitgehend fest vergeben. Abgesehen vom abgewanderten Batista Meier ist derzeit Lars Lokotsch der gefährlichste Akteur der Ostwestfalen. Neun Treffer stehen auf dem Konto des wuchtigen Mittelstürmers. Sein Nebenmann im Angriff Maximilian Wolfram kommt auf sieben Saisontore. Fünfmal waren der offensive Mittelfeldspieler Nicolas Sessa und der defensive Mittelfeldmann Marcel Benger erfolgreich.
Sessa, Benger und Wolfram waren auch unter den Torschützen im Hinspiel, das der SC Verl mit 4:0 gewann. In dieser Partie eröffnete Sessa mit einem Freistoßtor nach einer halben Stunde. Nach einem Platzverweis für Morten Rüdiger kurz vor der Pause fand der VfB in der Sportclub-Arena zwar zu zehnt etwas besser in die Partie. Doch in den letzten vier Minuten des Spiels erhöhte Verl noch zum etwas zu deutlichen 4:0-Endstand.