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Malaysia: Christliche Gemeinden zurückgedrängt

Open_Doors_Nachrichten_Banner_600x168Malaysia: Christliche Gemeinden zurückgedrängt – Malaysia verschlechtert sich Jahr für Jahr auf dem Weltverfolgungsindex (KELKHEIM, 1. Juli 2016) – Vor 142 Jahren unterzeichnete die damals in Malaysia regierende Kolonialmacht Großbritannien das Abkommen von Pangkor, das den Briten eine Ausweitung ihrer Macht und des Handels brachte. Dafür sicherten sie zu, dass Muslime in Malaysia nicht evangelisiert werden. Das hat Auswirkungen bis heute. Im Land lebten und leben mehrheitlich muslimische Malaien, aber auch viele Inder und Chinesen, die mit dem christlichen Glauben in Berührung kamen. Nicht zuletzt, weil sie ihre Kinder auf die für ihre ausgezeichnete Ausbildung bekannten christlichen Schulen schickten. Durch die seit Jahren fortschreitende Islamisierung werden diese Missionsschulen allerdings nach und nach vom Erziehungsministerium übernommen und gezwungen, sowohl muslimische Lehrer wie auch Schüler aufzunehmen. Christliche Symbole, Feste und Inhalte müssen u. a. einem islamischen Religions- und Geschichtsunterricht für alle weichen.

Auswirkung auf die Kirchengemeinden

Die etwa 10% Christen im Land bemühen sich, die nicht-muslimische Bevölkerung mit dem Evangelium zu erreichen, jedoch nicht die Muslime. „Die Gemeinde muss Gott um Strategien bitten, wie sie den Missionsauftrag verantwortlich umsetzen kann, trotz Pangkor-Abkommen“, sagt ein Christ vor Ort und macht deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Eine zusätzliche Herausforderung dabei ist, dass die Regierung gleichzeitig islamischen Missionsinitiativen und -organisationen große Geldmittel und Freiheiten zur Verfügung stellt, damit Christen sich dem Islam zuwenden. Besonders in den Staaten Sarawak und Sabah wird „dakwah“, d. h. islamische Mission aggressiv vorangetrieben. Deshalb haben sich nun 47 hochrangige Personen aus Sabah mit einem offenen Brief an die Regierung gewandt, in dem sie die verdeckte und offene Missionierung durch Einschüchterung, finanzielle Anreize und Verführung insbesondere der armen Dorfbevölkerung anprangern. In manchen Fällen ändern Behörden ohne Wissen der betreffenden Person die Religionszugehörigkeit von Christ zu Muslim. Weiter stellen sie Ausweise für illegal eingereiste Muslime aus, um so den Anteil der muslimischen Bevölkerung zu erhöhen.

Der einst mehrheitlich christliche Staat Sabah hat gegen die massive islamische Missionierung verloren. Die Regierung hat zudem ein Gesetz gegen den Abfall vom Islam sowie weitere islamische Gesetze erlassen. Sarawak verbleibt als einziger Staat, der eine relative Mehrheit (etwa 42%) an christlicher Bevölkerung aufweist, doch der Druck auf Christen durch Gesetze und Verordnungen nimmt beständig zu, wie der Gerichtsfall von Rooney Rebit zeigt [Open Doors berichtete]. Wer in Malaysia den Islam verlässt oder erklärt, ihn verlassen zu wollen, wird für bis zu 36 Monate in eines der zahlreichen Umerziehungslager verbracht oder für Jahre ins Gefängnis. In Staaten wie beispielsweise Kelantan und Terengganu steht laut Scharia-Justiz auf Abfall vom Islam die Todesstrafe, das Eigentum des als ‚straffällig‘ Bezeichneten wird beschlagnahmt.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt Malaysia Platz 30 unter den Ländern ein, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. 2013 war es noch auf Platz 42.

Stärkung der Gemeinden nach innen

Wenn es den Christen gelingt, den muslimischen Missionierungsaktivitäten mit der Verkündigung des Evangeliums zu begegnen und damit insbesondere die einheimischen (Stammes-)Christen zu stärken, gibt es Hoffnung für die Gemeinde in Malaysia. Die ist begründet, denn mehr und mehr Gemeindeleiter schulen ihre Mitglieder darin, ihren christlichen Glauben freimütig zu bekennen und auch weiterzugeben. „Die Christen haben als geistliche Kraft im Land viel in die Waagschale zu werfen, wenn sie sich auf ihre kollektiven Stärken besinnen“, kommentiert dazu ein Pastor.

Die PDF-Version dieser Open Doors Nachrichten finden Sie hier.

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Über Open DoorsWeit mehr als 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit über 60 Jahren in rund 60 Ländern im Einsatz für verfolgte Christen. Jährlich veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Projekte von Open Doors umfassen Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von christlichen Leitern, Engagement für Gefangene, Nothilfe und Trauma-Arbeit, die Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur sowie die Unterstützung von Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf.
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