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Matthias Schlubeck und die Staatsphilharmonie Arad mit „Die ZauberPANflöte“

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Mit seinem aktuellen Programm „Die ZauberPANflöte“ interpretiert Matthias Schlubeck (erster deutscher Konzertexamen-Hochschulabsolvent im Fach Panflöte) bekannte Opernarien aus Mozarts‘ „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“.
Zwar ist es kein Novum, Arien ohne den eigentlichen Liedtext darstellen zu wollen.
Den Solopart jedoch ausgerechnet mit einem Instrument auszufüllen, welchem eher der Ruf des Folkloristischen und der Lagerfeuerromantik anhaftet, ist mit dem Anspruch verbunden, dem natürlichsten und facettenreichsten Instrument -die menschliche Stimme- ebenbürtig zu sein.

Darüber hinaus beinhalten die beiden Programmteile Mozarts‘ Konzerte für Flöte und Orchester in G-, und in D-Dur (KV 313 & 314). Obgleich die Flöte in den solistischen Kompositionen des Tondichters nur einen eher bescheidenen Platz einnimmt, so sind diese beiden Konzerte die wohl bekanntesten und bedeutendsten Werke ihrer Gattung.
Die kompositorische Leichtigkeit, welche in diesen Konzerten zum Ausdruck kommen soll, ist eine weitere Herausforderung für den Panflötisten Matthias Schlubeck.

Einmal mehr steht in diesem Jahr Mozart auf dem Konzertprogramm, kombiniert mit dem Erlebnis dass die Panflöte, das uralte Instrument der antiken Hirtenkulturen, ebenso vielseitig konzertant einsetzbar ist.

Matthias Schlubeck wird musikalisch umrahmt von der rumänischen Staatsphilharmonie Arad.
Die künstlerische Gesamtleitung hat der Dirigent und Komponist Horst-Hans Bäcker (Bonn).

Die Tourneedaten:
28. März 2006 Mainz, Kurfürstliches Schloss
29. März 2006 Bonn, Stadthalle Bad Godesberg
30. März 2006 Wuppertal, Historische Stadthalle (Großer Saal)
31. März 2006 Hannover, Marktkirche
01. April 2006 Lübeck, Kolosseum
02. April 2006 Bielefeld, Ringlokschuppen

Konzertbeginn: jeweils 20.00 Uhr

Eintrittskarten an allen bekannten Vorverkaufstellen, über Ticket-Online und über Homepage der Movimento: www.musikerdienste.de Für Hannover gibt es zusätzlich Karten in der „Wiedereintrittsstelle“ (in der Buchhandlung an der Marktkirche), Hanns-Lilje-Platz 4, 30159 Hannover In Hannover, Lübeck und Bielefeld sind Preisnachlässe ebenso für ALG II-Empfänger vorgesehen.

Biographie Matthias Schlubeck
Matthias Schlubeck, 1973 in Wuppertal geboren, nahm bereits 1979 ersten Panflötenunterricht bei Erich zur Eck. Wiederholt bekam er Panflötenunterricht bei Jean-Claude Mara in Süd-Frankreich. Im Sommer 1990 belegte er einen Meisterkurs in Frankreich bei Gheorghe Zamfir.
1993 und 1994 besuchte er Kurse bei Nicolai Pîrvu und Damian Luca. Bei dem Rumänen Damian Luca erhielt er daraufhin zeitweise Unterricht in Holland.
Als Jungstudent begann er 1991 bei Prof. Manfredo Zimmermann an der Musikhochschule in Wuppertal. Im Januar 1997 bestand er dort die Prüfung der „Instrumental-Pädagogik“ mit sehr guten Noten und die Künstlerische Abschlussprüfung sogar mit Auszeichnung. Darauf folgte im November 1998 sein Konzertexamen. Damit ist er in Deutschland der erste Musiker mit einem Hochschulabschluss im Fach Panflöte.
Im November 1999 erhielt Matthias Schlubeck den Förderpreis der Stadt Wuppertal. Seit 1989 gibt er regelmäßig Konzerte in Kombination mit Orgel, Klavier, Harfe, Orchester usw..
Konzertreisen führten ihn bereits in die Schweiz, nach Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Litauen, Spanien, Tschechien und in die USA. Außerdem wirkte er inzwischen bei einigen Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit.
Matthias Schlubeck gilt mittlerweile als einer der führenden Panflötisten der Welt und hat sich besonders im Bereich der Interpretation Klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht.

Biographie Horst-Hans Bäcker:
Der 1959 in Bukarest (Rumänien) geborene Dirigent Horst-Hans Bäcker erhielt im Alter von fünf Jahren den ersten Klavierunterricht bei Tamas Vesmas. Im Sommer 1973 verließ Bäcker mit seinen Eltern Rumänien und kam nach Deutschland, wo er ab 1981 Komposition bei Professor Ludwig Werner Weiand, an der Hochschule in Wuppertal studierte.
Die folgende Ausbildungsphase verbrachte Bäcker zwischen, 1983 und 1986, am Mozarteum in Salzburg, wo er Komposition, bei Professor Gyula Horvath, Ensembleleitung bei Professor Kurt Prestel und Aufführungspraxis Alter Musik, bei Professor Nikolaus Harnoncourt studierte.
Bäcker gründete 1984 das Salzburger Vokalensemble und leitete den Kammerchor bis zu seinem Weggang aus Salzburg.
Die abschließende Ausbildung in Komposition erhielt Bäcker in den Jahren 1986 bis 1989, bei Professor Jürg Baur an der Musikhochschule Rheinland in Köln. Seit seiner Zeit an der Hochschule in Köln erhält Bäcker Kompositionsaufträge von Musikern und Kammer-Ensembles aus der ganzen Welt.
Darüber hinaus hat er im Auftrag einiger europäischer Städte Musik zu besonderen Anlässen komponiert. Mit seiner Komposition Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu Dir war Bäcker Preisträger beim Kompositionswettbewerb De Profundis in Köln.
1996 gründete Horst-Hans Bäcker ein Symphonieorchester aus dem zwei Jahre später das Orchester Internationale Philharmonie hervorging und zu dessen Chefdirigent er zur gleichen Zeit bestellt wurde.
Regelmäßige Gastdirigate führen ihn u. a. zu der Philharmonie Banatul in Temeswar, der Philharmonie Moldova in Iasi, zu den Philharmonien Oradea, Hermannstadt und Craiova in Rumänien, zum Nordungarischen Symphonieorchester in Ungarn und zum Chor und Orchester der Camerata Antiqua de Curitiba (Brasilien).
Unter den zahlreichen Solisten mit denen Bäcker zusammengearbeitet hat, sind einige dauerhafte musikalische Partnerschaften entstanden unter anderen mit der rumänischen Geigerin Christina Anghelescu und den Geigern Bogdan Dragus und Ion Mazur, mit der kanadischen Gitarristin Dale Kavanagh, dem deutschkanadischen Amadeus Guitar Duo und dem britischen Gitarrenduo Eden-Stell.

Die Panflöte
Die Panflöte ist wohl eines der ältesten Instrumente überhaupt. Auf der ganzen Welt ist dieses Instrument in den verschiedensten Formen und Materialien anzutreffen. So gibt es Panflöten in Bündelform, in Floßform und im Bogen gebaute Instrumente, Panflöten aus Stein, Knochen, Holz, Bambus usw. . Die lateinamerikanischen Panflöten werden sogar teilweise zwei- und dreireihig gebaut. Außerdem existieren auch Panflöten, die nur jeden zweiten Ton einer Tonleiter enthalten, von denen man also zwei Instrumente benötigt, die von zwei Spielern im Wechsel geblasen werden.
Die rumänische Form der Panflöte ist wohl die am weitesten entwickelte Panflötenform, auf der sich nicht nur Folklore spielen lässt. Die Bauart und eine ausgereifte Spieltechnik ermöglichen es, die Panflöte auch im Bereich der Literatur bzw. in der klassischen Musik einzusetzen. Eine besondere Stärke dieses Instrumentes liegt dabei in den enormen dynamischen und klangfarblichen Möglichkeiten.
Die rumänische Panflöte wird meistens aus Bambus gebaut und traditionell diatonisch in G-Dur gestimmt. Mit Hilfe einer speziellen Anblastechnik lassen sich aber auch die Töne erzeugen, die nicht in der G-Dur Tonleiter enthalten sind. Hierzu muss der Spieler einen Teil der Röhre abdecken, in dem er entweder die Unterlippe benutzt oder den Winkel der Flöte zu den Lippen verändert. Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich, nicht nur alle Halbtöne spielen zu können, sondern auch alle Zwischentöne und Töne unterhalb des Halbtones zu spielen. So wird eine Panflöte vor Konzerten normalerweise nicht extra gestimmt, da sich der Spieler mit Hilfe dieser Anblastechnik an die meisten Instrumente anpassen kann. Falls eine Panflöte aber doch einmal gestimmt werden muss, ist dieses sehr zeitaufwendig. Da die Länge der klingenden Röhre die Tonhöhe bestimmt, muss man zum Stimmen die jeweilige Röhre in ihrer Länge verändern. Zu diesem Zweck befindet sich am Boden der Panflöte eine Schicht Bienenwachs. Soll der Ton nun höher werden, muss man etwas Wachs hinzufügen, klingt die Röhre zu hoch, kratzt man mit speziellen „Stimmstöcken“ etwas aus der Röhre heraus. Dieser Vorgang ist, wie man sich sicherlich vorstellen kann, sehr zeitaufwendig.
Wie bei vielen anderen Instrumenten auch, gibt es die Panflöte in den verschiedensten Größen: von der Sopran-Panflöte bis zur Kontrabaß-Panflöte, wobei die einzelnen Flöten einen Tonumfang von 20 bis 27 Tönen/Röhren haben, was einem Tonumfang von bis zu dreieinhalb Oktaven entspricht. Diese verschiedenen Größen sind aber erst in den letzten Jahrzehnten entstanden.
In West-Europa ist die Panflöte durch den Rumänen Gheorghe Zamfir bekannt geworden. In Rumänien wird die Panflöte auch heute noch in der Folklore gespielt. Rumänische Panflötisten wie Gheorghe Zamfir, Damian Luca, Simion Stanciu „Syrinx“, Nicolai Pîrvu u.a. haben wohl wesentlich zur Weiterentwicklung dieses Instrumentes beigetragen.
In der griechischen Mythologie existiert eine Legende, die von der Entstehung der Panflöte erzählt: „Die Legende des Gottes Pan“. Diese erzählt von dem Halbgott Pan, einem Wesen von hässlichem Äußeren, halb Mensch, halb Tier, mit Hörnern und Bocksfüßen. Wo Pan auftauchte verbreitete er Panik (daher auch das Wort „PANik“) und nicht nur die Menschen flüchteten vor ihm. Eines Tages stieg Pan vom Olymp herab und fand in den Wäldern Arkadiens eine Nymphe namens „Syrinx“ schlafend unter einem Baum. Als er sie sah, verliebte er sich in sie, und als diese aufwachte, erschrak sie sehr und flüchtete vor Pan. An einem Flussufer angekommen, fand sie keinen Ausweg mehr vor dem nahenden Pan und bat den Gott des Flusses um Hilfe. Dieser verwandelte Syrinx in Schilfrohr. Als nun Pan an das Flussufer kam, konnte er Syrinx nirgendwo finden, hörte aber den Wind durch das Schilfrohr streichen, was ihn an Syrinx erinnerte. Er brach ein paar Schilfrohre ab, hielt sie zusammen, setzte sie an die Lippen und blies über sie hinweg. Er klagte auf diesem neuen Instrument sein Leid über die verlorene Syrinx. So heißt die Panflöte im Griechischen deshalb auch „Syrinx“.
Trotz der Weiterentwicklung der Instrumente hat sich an der Einfachheit der Panflöte nichts geändert. Die Panflöte wird ohne mechanische Hilfsmittel wie Klappen oder ähnliches gespielt. Durch die Direktheit der Tonerzeugung kommt die Panflöte der menschlichen Stimme sehr nahe.
Das ist es wohl, was die Zuhörer an diesem Instrument so fasziniert und erstaunt.