Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Politik & Wirtschaft

Mehr Druck auf die Leitungen: Ministerium stockt Planungs- behörde für Hochspannungsleitungen personell auf

Strommasten

Um den Netzausbau in Schleswig-Holstein noch schneller voranzutreiben, wird das Land die zuständige Planfeststellungsbehörde, den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV-SH), personell aufstocken. Strommasten © Rainer Sturm / www.pixelio.de

Wie Energie-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang am 20. Dezember bekannt gab, hat der LBV-SH eine entsprechende Stellenausschreibung für Ingenieure und Landespfleger gestartet.

Nach den Worten von Zieschang erfolgen die Neueinstellungen im Rahmen der Netzentwicklungsinitiative Schleswig-Holstein. Für den Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie bis 2022 seien erhebliche Anstrengungen erforderlich, um den Strom aus Erneuerbarer Energie, insbesondere Windenergie, in die zentralen Verbrauchsschwerpunkte zu leiten. Für Schleswig-Holstein bedeute dies unter anderem den Neu- und Ausbau von 700 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen (110 und 380 KV).

700 Kilometer zu planendes Stromnetz

Gemeinsam mit Vertretern der Netzbetreiber TenneT TSO GmbH und E.ON Netz GmbH hatte Wirtschaftsminister Jost de Jager am 31. August 2011 eine Vereinbarung zur Beschleunigung des Netzausbaus auf der 380 Kilovolt- und 110-Kilovolt-Transportebene in Schleswig-Holstein unterzeichnet. An der Vereinbarung beteiligten sich auch die betroffenen Kreise im Land. Das Wirtschaftsministerium hatte sich in der Vereinbarung verpflichtet, für die anstehenden Planfeststellungsverfahren hinreichend personelle Kapazitäten vorzuhalten. Wie Zieschang sagte, erfordere die Planfeststellung von 700 Kilometern einen erheblichen Aufwand in teilweise parallel zu betreibenden Planfeststellungsverfahren. Zum Vergleich: das gesamte planfestgestellte Autobahnnetz hat in Schleswig nur eine Länge von 533 Kilometern. „Die Kapazitätsberechnungen des LBV-SH haben ergeben, dass mindestens 12 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt werden, um die Verpflichtungen des Landes aus der Beschleunigungsvereinbarung zu erfüllen, ohne dass es zu Verzögerungen bei den ebenfalls prioritären Straßenbau- und Schienenprojekten im Land kommt“, so die Staatssekretärin.

Benötigt werden vorrangig Diplom-Ingenieurinnen/Diplom-Ingenieure der Fachrichtung Verkehrswesen, Elektrotechnik, Landespflege und Landschaftsplanung. Der Landeshaushalt wird durch die Neueinstellung nicht belastet, da die Planfeststellungsverfahren für Freileitungen durch Gebühren kostendeckend finanziert sind.