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Politik & Wirtschaft

Mehr Transparenz wäre klug!

Zu der Presseerklärung des Bildungsministers Klug zur Lehrerversorgung erklärt die bildungspolitische Sprecherin, Anke Erdmann:

Der Minister wirft der GEW vor, sie würde sich auf Zwischenergebnisse beziehen. Minister Klug hat aber selber an keiner Stelle transparente und überschaubare Zahlen vorgelegt. Auch wenn das Verfahren noch nicht abgeschlossen sein mag: Die Planungen hätte der Minister durchaus von sich aus vorlegen können. Kommunikation: Fehlanzeige.

Erst durch unsere Kleine Anfrage wurde bekannt, wie sich die Schülerzahlen in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten entwickeln und wie viele Lehrerstellen jeweils eingespart werden sollten. Für die allgemeinbildenden Schulen rechnet das Ministerium für das kommende Schuljahr mit einem Schülerrückgang in Höhe von 1.500, gleichzeitig sollen 300 Lehrerstellen eingespart werden.

Ein Ministerium mit Schweigemauern – das schafft kein Vertrauen! Der Versuch des Ministeriums, jetzt für Klarheit zu sorgen, muss ebenfalls scheitern: Eine Tabelle des Ministeriums, der man ansieht, dass Informationen links abgeschnitten wurden, wirft die Frage auf, welche Informationen wohl nicht veröffentlicht wurden. Und wenn die Ministeriumstabelle im Jahr 2010/2011 endet, obwohl die Debatte gerade um das kommende Schuljahr 2011/2012 geführt wird – da reibt man sich die Augen.

Wenn der Minister nun von einem Zwischenergebnis redet, so muss gefragt werden, wie viel sich überhaupt noch ändern kann. An den Schulen sieht es anders aus, denn uns erreichen immer wieder Hilferufe von Eltern, dass junge engagierte Lehrkräfte gehen müssen. Die Sorge der Eltern und Lehrkräfte können wir verstehen.

Die Landesregierung geht bis 2020 von einem Schülerrückgang aus, der rechnerisch 2.900 Lehrerstellen überflüssig macht, es sollen aber 3.650 Stellen eingespart werden. Wie man es dreht und wendet: Das geht auf Kosten der Qualität.