Meilenstein in norddeutscher Kooperation: Gemeinsames IT-Verfahren verbessert Personalmanagementverfahren in Schleswig-Holstein und Hamburg
Die norddeutsche Kooperation kommt weiter voran: Schleswig-Holstein und Hamburg arbeiten im Bereich des Personalmanagements künftig enger zusammen. Beide Länder kaufen und betreiben ein gemeinsames IT-System zur Unterstützung des Personalmanagements aller Beschäftigten in den jeweiligen Ländern. Bislang hat jedes Land seine eigenen Systeme. In Schleswig-Holstein gibt es bis heute noch unterschiedliche Personalverwaltungssysteme beispielsweise für das Lehrerpersonal oder die Mitarbeiter in den Ministerien.
Das neue IT-System für das Personalmanagement soll in Zukunft all diese Aufgaben unterstützen. Dazu gehören die Berechnung und Auszahlung der Bezüge und Tarife der Beschäftigten und der Versorgungsempfänger sowie die elektronische Unterstützung aller Personalaufgaben in den Ministerien. Auch eine zentrale Krankenstatistik wird es in Zukunft geben. Erfasst von dem System werden in beiden Ländern insgesamt rund 292.000 Personen, aufgeschlüsselt nach Bezügen (Hamburg: 83.000; Schleswig-Holstein: 65.000; Kommunen: 42.000) und Versorgungsempfängern (Hamburg: 66.000; Schleswig-Holstein: 30.000; Kommunen: 6.000).
Notwendig ist die Umstellung, da die jetzigen Systeme nicht mehr zu den heutigen Ansprüchen einer effizienten Personalarbeit passen. Die Kosten für das neue IT-System werden nach den unterschiedlichen Anforderungen in beiden Ländern aufgeteilt: Hamburg zahlt 17 Millionen Euro, Schleswig-Holstein 12 Millionen Euro für die Einführung. Im Januar 2009 hatten Hamburg und Schleswig-Holstein darüber ein Verwaltungsabkommen geschlossen und das IT-Projekt „Kooperation Personaldienste“ gegründet.
Schleswig-Holsteins Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Arne Wulff, begrüßte heute (19. April) in Kiel das neue Verfahren: „“Mit der Einführung des neuen integrierten Systems können Aufgaben im Personalwesen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit, der Qualität und des Servicegedankens neu gestaltet werden. Der Betrieb des neuen Verfahrens wird kostengünstiger sein als bisher. In Schleswig-Holstein ist das IT-Projekt eng verknüpft mit der Neuausrichtung der künftigen Organisation des Personalmanagements. Wo es möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, werden Personalverwaltungsaufgaben künftig zentral bearbeitet.““
Der in Hamburg für das Personalamt politisch verantwortliche Staatsrat und Chef der Senatskanzlei, Dr. Christoph Krupp, ergänzte: „“Bereits in den Voruntersuchungen wurde deutlich, dass die gemeinsame Beschaffung eines einheitlichen IT-Verfahrens für beide Länder günstiger ist als eine getrennte Beschaffung. Das gilt auch für die zukünftigen Betriebskosten. Im Zuge der Einführung des neuen IT-Systems können zudem die Personalprozesse weiter standardisiert und noch stärker integriert werden. Das senkt langfristig auch die Kosten für die hamburgische Verwaltung und leistet einen weiteren Beitrag zur eGovernment-Strategie des Senats.““
Im März 2010 wurde von Dataport, dem gemeinsamen IT-Dienstleister der beiden Länder, das europaweite Vergabeverfahren gestartet. Den Zuschlag hat Dataport heute der Firma P&I Personal & Informatik (Wiesbaden) erteilt. Auch andere Länder und Kommunen in Deutschland arbeiten bereits mit diesem System.
Nach der Konzeptionsphase werden in Hamburg zuerst das Bewerbermanagement, in Schleswig-Holstein die neue Personalabrechnung sowie Personalverwaltungskomponenten eingeführt. Der Abschluss des Projekts ist Anfang 2014 vorgesehen.